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Rätsel (Haller)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Paul Haller
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Titel: Rätsel
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 17
Herausgeber: Erwin Haller
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1922
Verlag: H. R. Sauerländer & Co.
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Erscheinungsort: Aarau
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Rätsel


Viele Menschen gehn auf fernen Straßen,
Die ich niemals ging noch gehen werde;
Ziehn durch Wüsten, ruhen in Oasen.
Ewig zieht und ruht die Völkerherde.

5
Städte, Dörfer, millionenweise

Blühn empor und welken in den Winter,
Und zu fern für jede Menschenreise
Tausend Welten liegen noch dahinter.

Niegekannte Männer, fremde Frauen,

10
Kinder, hold erblüht, wer weiß wie viele?

Drehn sich wie ein Zauberglas zu schauen
Um mich her in unverstandnem Spiele.

Ja die Nächsten, die mich traut umgeben,
Kann ich ihnen so ins Auge blicken,

15
Wie mich dürstet? Kann das arme Leben

Klüfte, die uns scheiden, überbrücken?

Bin mir selbst ein Rätsel, unverstanden,
So befremdlich oft wie jene Frauen,
Männer, Kinder in den fernen Landen,

20
Ja, mir selbst ein Zauberglas zu schauen!