Räthsel, Charaden und Logogriphen
Mancher hats am Stiefel, Mädchen wohlgemuth
Liebens vor dem Busen, beiden steht es gut.
Ich trage der Furien Schlangengestalt,
Ich bin wie die Schlangen gewunden und kalt.
Die Farbe, vor welcher Jedermann graut,
Die schwarze des Todes, bedeckt meine Haut.
Tagtäglich euch auf dem Rücken nach.
Der arme Tropf
Hat keinen Kopf.
Das arme Weib
Hat keinen Leib.
Hat keine Beine.
Sie ist ein langer Darm,
Doch schlingt sie einen Arm
Bedächtlich in den andern ein,
Ein rothes Vorlegschloß hängt mir am Mund,
Sonst thät ich euch was Neues kund.
Ein Anderer wird durch Blei und Zinn
Das, was ich durch die Zeitung bin.
S macht mich zum König, und P zum künstlichen Weber,
M zum Bastardgeschöpf, G zum Pflüger im Feld.
Das Ding; von dem die erste spricht,
Freund, dem man’s macht, der sieht es nicht.
Die zweite schneidet euch zu Ellen oder Stab,
Nachdem ihr lange her und hin geboten,
Das Ganze hat der Färber schwarz gesotten;
Es deckt – was meint ihr? Etwa Sarg und Bahre?
Gott bewahre!
In kühler Luft,
Durch Morgenduft,
Gieng in das Feld der M
Mit seiner lieben S.
Sie sprach: das wird nicht lang so steh’n!
Nun, liebe Freunde, rathet es,
Wer ist der M? wie heißt die S?
Krieger liebt’s,
Minne gibt’s,
Bei dem Pfarrer nennt man’s Pfründe,
Und der Tod ist’s für die Sünde.
Rath, o Lieber!
An der Tiber
Schlummert mein Gebein.
Hell erwacht ich,
Später dir am Rhein.
Hohe Würden,
Schwere Bürden,
Gab ich an dem Main.
Ob er gleich starb mit seinem grauen Haar,
Kein Menschenkind minder auf Erden war.
Wie wird’s dir armer Wittwer geh’n?
Wenn Mann und Weib sich wiederseh’n,
Und neu sich knüpfen alle Ehen,
Wird deine Frau nicht auferstehen.
Mein Körper ist von Holz, sehr leicht zu brechen,
Mein Herz kann ohne Stimme mit euch sprechen.
Das O auch Ach vom müden Handwerksmann
Spricht in der ersten Sylbe euch nicht an.
Die Axt, der Hammer schweigt in ihr;
Nur Sterne flimmern sehet ihr.
Hilft euch die zweite wieder auf die Bahn.
Ihr meint, ihr habt’s, und in dem Krankenzimmer
Erblickt ihr schon des Nachtlichts milden Schimmer.
Für diesmal nicht, drum rathet nur aufs neu
Wer frevelnd die Gesetze bricht,
Dem droht ein strafendes Gericht;
Wer kann nun ein Gesetzbuch nennen,
Das mit Gerichten lohnt, die sich zu ihm bekennen?
Brave Mädchen treibens.
In eine lichte Rotunde schaut
Hinauf mein staunender Blick,
Von Adams Erzeugten hat’s keiner gebaut,
Dies künstliche Meisterstück.
Von keinem Metall, doch schwebet es stolz
In freier Weite, trotzt furchtbar’n Gewalten,
Sich selber vermögend im Sturme zu halten.
Wer mißt seine Balken, wer zählet die Menge
In der Mitte die waltende Herrscherin wohnt,
In strahlender Mitte die Herrscherin thront.
Nun melde mir Kunde,
Wie heißt die Rotunde?
Der sich spiegelt und bricht in den Meereswogen,
Eine Mördergrube meine Rotunde ist,
Den Pilgrim zu ihr die Herrscherin frißt.
Ein Sylbenpaar zieht jährlich hin und her,
Bald ist’s bei uns, bald wieder überm Meer,
Und kommt’s in’s Land,
Weiß von Gewand,
Nur stille Flucht
Dahin, wo Niemand sie sucht,
Kann sie retten, von entsetzlichen Nöthen.
Die dritte wird nicht schwer mehr scheinen,
Sie wandeln ein, sie wandeln aus,
Wie jeder pflegt im eig’nen Haus.
Das Ganze ist ein künstliches Geflecht,
Für die Bewohner eben recht.
Allein wir machens nicht so leicht.
Wir steigen nicht, wir bleiben auf der Erde,
Wenn fern von uns der Storch entfliegt,
Sich jeder wärmt am eignen Heerde,
Wird erst das Ganze lieb und werth,
Die Schnitterin es leicht entbehrt.
Dem Schlitten nütz ich nichts, es geht durch mich der Wagen,
Und fehl ich mancher Uhr, so kann sie nicht mehr sagen,
Was ihr Besitzer sich von ihr verspricht;
Ich bin verwandt dem Hochgericht.
Die erste ändert Jahr für Jahr
Die liebe Zeit oft sonderbar;
Der trägt sie schwarz, der grau.
Hier wirds beschnitten, dort gekräust,
Ziert Mädchen, Mann und Frau.
Zuviel schon! – Steht das zweite Paar
Dem Leichtsinn offen, dann fürwahr
Ists Mutter-Söhnchen in Gefahr.
Mit ihm die Tugend und die Ruh.
Zum Ganzen braucht des Künstlers Hand
Nur schwache Seide und Verstand.
Die Mode hängts dem Ersten an,
Ihr meint ihr habts, ihr habt es schwerlich;
Wär’ die Kokarde nicht ersonnen,
So hätte man es nie gesponnen!
Der Titus macht es nicht entbehrlich.
Arm ist sie, wie die Kirchenmaus,
Sie hat kein Stücklein Brod im Haus,
Ihr Haus hat nur ein einzig Fach,
Kein Ziegel liegt auf ihrem Dach.
Verschwendet wäre das Gefühl,
Das leicht die zarten Herzen bricht.
Sie hat der nächtlichen Freunde viel.
Der Kaiser, und das Bäuerlein
Am Tage kennt sie keiner mehr.
Fällt euch vielleicht die Lösung schwer,
So will ich helfen, wie ich kann;
Sie ist kein Weib, sie ist ein Mann.
Kennt ihr, vor Frost und Sonnenschein
Geschützt, ein Häuslein zart und klein,
Kennt ihr die wundervolle Stadt,
Die tausend solcher Häuser hat?
Die täglich ihre Waffen wetzt;
Sonst treibt sie reich Gewerb, es blühen
Weit ihre reichen Colonieen;
Douanen ein, Douanen aus
Und lehret uns, daß eitle Triebe,
Daß stiller Fleiß und Ordnungsliebe,
Daß Treu und Ehrfurcht vor dem Throne
Am liebsten unterm Strohdach wohne.
Seht die edle Ordens-Dame!
Sagt, wie heißt ihr hoher Name!
Es flattert an ihrem weiten Gewand,
Ein langes und weißes Ordensband,
Viel köstliches Ordens-Geschmeide.
Ihr Wappenmantel streift ans Meer,
Mit Gold bordirt, vom andern Hämisphär.
Wer kann mir meinen Namen sagen,
Bald bin ich blau, bald roth, bald grün.
Wem ich zu Theil geworden bin,
Der darf mich in dem Knopfloch tragen.
Doch trägt mich auch der Bauer auf dem Land.
Die erste bringt unangenehme Stunden,
Die zweite schmückt ein überirdisch Licht,
Und wär das Ganze nicht erfunden,
So kennte man den Ritter Linné nicht.
Rathet aus, rathet ein!
Wie heißt des Kaisers Töchterlein?
Wie heißt das grausame Mädchen?
Einst spann es am blutigen Rädchen,
Zum Menschenbraten lobesan;
Dann zeichnet es rothe Stickerei
Auf Judenhaut zu guter Frist;
Anjetzt es eine alte Jungfer ist,
Hast du einmal dich etwas unterwunden,
O lieber Mann,
Und hast du etwa mich darin gefunden,
Bist übel dran,
Gesetzt auch trocknen Augen mich mußst lassen.
Mein Vater ist ein harter Mann,
Die Mutter Asche; – Jedermann
Hat einst dies Schicksal zu erfahren.
Ich selber bin ein räthselhaftes Kind,
Ich bringe Licht in düstre Hallen,
Bin gern dabei, wo frohe Menschen sind,
Und lustige Gesänge schallen.
Dem Kranken bring ich heilende Arznei,
O, seht, der kranke Mann gesundet.
Doch traut mir nicht, schon oft hab ich verwundet;
Und lügen kann ich, trotz den wohlbekannten
Frau Basen beim Kaffee, beim Spinnen oder Stricken.
Und aus den Mücken Elephanten.
Den Reichen trägt das Thierlein durch den Koth;
Das Pflänzlein ißt der Arme auf dem Brod.
Heut wie morgen und wie gestern,
Sitzen neun und neunzig Schwestern;
Keine geht vom Ort,
Keine spricht ein Wort;
Tod und Leben sind in ihrem Schooß.
Nun rathet, was ist das?
Ein Spiegel ohne Rahm und Glas.
Habt ihr ein ehrlich Angesicht,
Schaut herzhaft drein, ihr seht euch nicht.
Und sieht er sich, so lauft er fort,
Und flieht an einen andern Ort.
Auch schaut er nie daheim hinein,
Es muß auf einer Reise seyn.
Die erste Sylbe habt ihr allerwegen,
Sie flammt euch aus der Feuersbrunst entgegen,
Sie strömt euch aus der Ueberschwemmung zu;
Die zweite liebt der Wächter und die Kuh.
Und doch dabei ein wasserloser See.
Holde, die ich meine,
Niedliche und Kleine,
Ich liebe dich, und ohne dich
Ist mir das Leben fürchterlich.
Nicht sieben erst, wie Isaaks Sohn,
Dien ich um deiner Minne Lohn.
Auch gönnst du mir,
Ich dank es dir,
Doch bald bekommst du Ueberdruß,
Und laufst zu meiner tiefen Schmach,
Als feiles Mensch, dem Juden nach,
Und dennoch, Falsche, aus und ein,
Man kauft mich theuer, legt mich dann auf’s Stroh.
Verliert man mich, so ist man herzlich froh,
Schreibt mich nicht aus. In zweifelhafter Wahl,
Kauft man mich lieber noch einmal.
Die erste findet ihr in jeder Schar.
Ade! so ruft die zweite immerdar
Den Scheidenden, wenn sie uns lieb gewesen.
Das Ganze habt ihr eben jetzt gelesen.
Mit wenigen bin ich bekannt,
Doch hab ich drei schon verbrannt,
Schon öfters mit vieren gespielt,
Und Ehrfurcht vor vielen gefühlt.
Täglich bewirth ich die Hirten und nächtlich grausige Geister,
Schnee bedeckt mir das Haupt, Wolken hüllen es ein.
Wer kann Berge versetzen? Napoleon kann es der Starke.
Einst stand in Oestreich ich; jetzo im Badischen Land.
Als Wein hat er mich krank gemacht,
Als Apotheker mir Genesung wieder bracht.
Sie lauft die langen Straßen aus,
Schleicht unverschämt in jedes Haus,
Verrathet Alles, was sie kann,
Lügt Alle, die ihr glauben, an,
Wie heißt die freche Gassendirne?
In der ersten wogt das Leben;
Sinkt das neue drein,
Wird’s am Ende seyn,
Dürft dem Todtengräber nicht viel geben.
Lieber seht ihr sie im vollen Glase.
Und dem Ganzen dankt ihr, wann ihrs kennt,
Eine Göttin und ein Instrument.
Meine Mutter ist ein dummes Thier,
Aber große Weisheit fließt aus mir.
Arabien ist mein Vaterland,
In Deutschland werd ich braun gebrannt,
In einer Mühle klein gemahlen,
Dann fühl’ ich heiße Wassers-Qualen,
Trinkt mich, und raucht Tabak dazu.
Gruß und Heil zuvor!
Leiht meinem Schwietchen euer Ohr!
Wenn eine Erl’ und ich im schönen Städtchen Bingen
Uns am geschickten Ort mit Ast und Arm umschlingen,
O Wunder! bald sonorisch seyn,
Und wie ein Heldenname klingen.
An der ersten wohlbekannten,
Hängen Uhr und Elephanten;
Und die zweite wohnt im Finger,
Im Gewissen und im Dünger.
Vor der ganzen Einquartirung!
Da kommt ein Knabe gegangen,
Mit klingenden Glocken behangen,
Sagt, Müßiggang heiße ihm Pflicht;
Und was ihm die Brüder mit Darben,
Verzehrt er im leckern Gericht.
Sonst schön wie ein Engel und heilig dazu,
Und dennoch mißgönnt er dem Pfarrer die Ruh.
Was auf der Erde steht, das muß die erste haben,
Und was der Weise denkt und spricht.
Die zweit und dritte sind Pomona’s Gaben,
Die gern am Weg der Wandrer bricht.
Ihr achtet Blüth und Frucht gering,
Werft weg den Stengel und das Blatt,
Die Wurzel auch, und dennoch machts euch satt.
Die erste strömt von Anbeginn
Der Welt bis an ihr Ende hin.
Die zweit und dritt’ entscheiden
Im blinden Augenblick oft über Reu und Freuden.
Ist eine Pflanze.
Bist du das Erste durch Blut,
Wohlan, so heiß ich es gut;
Bist du es nur durch Papier,
So bist du ein seltsames Thier;
So acht’ ich es höher als Stärke.
Hast du das Zweite im Leib,
Machts traurigen Zeitvertreib.
Doch trägst du das Ganze am Finger,
Er ist, so oft er kommt, ein unwillkomm’ner Gast.
Doch kömmt er nicht, verzweifl’ ich öfters fast,
Und sprech zum Diener: Lauf bis du ihn hast!
Oft begleit’ ich euch zu Schmerz und Leide
An die stille Gruft;
Oefter schwing ich mich zu eigner Freude
In die Frühlings-Luft.
Nachdem er in Jerusalem gewesen,
Ist längst schon sein Gebein verwesen.
Gut, daß ihn nicht aus seiner Gruft
Zurück die Frau von Endor ruft,
Er wär’ im Stand und packt euch an,
Und spräch: hör er fremder Mann,
Was soll das seyn? Er trägt ja meinen Kopf.
Mein Kopf ist klein;
Lang ist mein Bein;
Mein Fuß ist spitzig,
Macht Manchen witzig;
Ist meine Lust;
Der ernste Mann
Mich missen kann.
Wer hoch will steh’n, wie ich,
Nimmt oft zum Muster mich;
Es gehe wie es will,
Ich bin zu Allem still,
Und dreh mich nach dem Wind.
Mit zwei Sylben tröstet der Gläubiger gerne den Schuldner;
Jener setzet zum Kreuz oft die dritte hinzu,
Und ein Sacrament. Noch steht das Ganze am Himmel;
Einst schlugs in der Schlacht kräftig den Gegner auf’s Haupt.
Zwei Apostel, ein König und ein gefürchteter Amtmann,
Kommen zusammen bei mir, viele Romane schrieb ich.
Einen römischen Kaiser, und Papst, und einen der Zwölfe
Denk ich in einem Wort. Rathet es, wenn’s euch beliebt.
Das Erste blinkt im weißen Schein
Gar schön und rein;
Es wird aus vieler Berge Nacht
Ans Licht gebracht,
Aus Deutschland zog’s als großes Loos
Der Herr Franzos.
Das Andre ward vom ersten Erdensohne
Und seinem Weib in Edens Siedelei
Denn kein Herr Pfarrer war dabei;
Seitdem ists in der Welt bekannt.
Das Mädchen wird nach ihm nicht wie zuvor genannt;
Und manchen Mann
Weil er zu schnell den Schritt gethan.
Wie wirds nun um das Ganze stehn?
Ihr werdet in die Kirche gehn,
Um einen seltnen Akt zu sehn.
In wenig Kirchen auf der Erden.
In Gottes höchstem Tempel stehts,
Und über schroffe Felsen gehts,
Es donnert wie der jüngste Tag,
Viel leisten kann ich euch in eurem ganzen Leben,
Und wer mich neunmal will,
Der muß mich einmal geben.
Seyd so schlau,
Und nennt mir meinen Bau;
Die Hausthür liegt den breiten Weg,
Es geht zu ihr nicht Pfad, noch Steg.
Doch kann man nicht durch alle sehn.
Der Erker hat zwei Fensterlein,
Doch scheint die Sonne nie hinein.
Der frohe Geist war mir entflohn,
Und da erst ward ich lieber Sohn.
Womit das Schwerdt im Schlachtfeld tobt,
Das wird an mir und an dem Aug’ gelobt.
Werd ich vom Mütterchen und es von mir gezeugt.
Auf freier Wildbahn wohlgemuth
Jag ich par force, die Jagd ist gut.
Kein Fröhner treibt, ich steh’ nicht an,
Ich treib und fang mit eignem Zahn.
Trag ich und nähr. Mein Kind ist gut;
Es sauget sich an Freuden reich,
Nicht für sich selber, nur für euch.
Nun laßt zum drittenmal euch sagen,
Und wie ein feurig Meteor,
So steig oft zürnend ich empor.
Dann bebt ein treues Volk und flieht,
Das mich doch sonst so gerne sieht.
Nehmt vornen mir ein M. und hinten mir ein l,
Dann wandelt sich, wie im Ovid so schnell,
Ein weiblich Bild, verschmitzt und fein,
In ein bekanntes Vögelein.
General Bein,
Exercirt, commandirt,
Den Rekrut Stein;
Eins und zwei, eins und zwei.
Nein, er muß weiter gehn.
Jetzt will er weiter gehn,
Nein, er muß bleiben stehn;
Also will’s Bein.
Wird viel geschlagen auch.
Rath nun, o Bruder Matz!
Meinen Parade-Platz.
Ich armer Sclave,
Erleide harte Strafe,
Und komme nie zum Schlafe.
Den Pferden gleich im Brunnenhaus,
Und fang ich auch zum schlummern an,
Kommt ein metallener Mann heran,
Und treibt zu neuer Arbeit an;
Und wo der Starke, der mich rette?
Ich weiß ein dunkles Kämmerlein
Von Holz, der Schreiner hats gemacht;
Drin liegt ein wenig todtes Bein;
Und jetzt wird an den Sarg gedacht.
Verwandelt ihr das Holz in Stein;
Ihr leert darin die Becher aus,
Und schlagt euch, wenn ihr könnt, hinaus,
Und darum kanns der Sarg nicht seyn.
Dies Kämmerlein den Werth verlör.
In welchem Zelt,
In welchem Theil der Welt,
Logirt der König und die Sau
Im Bett, zusammt des Königs Frau?
Drei Laute wähl’ er, Lieber, sich,
Dann hat er in St. Gallen mich.
Ein S. dazu, dann schwinget mich
Die Hand der Circe fürchterlich.
Dann trillt das Rad des Seilers mich.
Zweimal mach ich verliebt die Knaben, zweimal die Mädchen,
Während neunmal mich speiset der leckere Gast.
Wohlan, ihr Herrn, errathet mich,
Ein Siebtheil von mir selbst bin ich,
Und habe links und habe rechts
Noch drei des nämlichen Geschlechts.
Und Luna’s freundliches Gesicht;
Doch beut im ärmlichen Gewand,
Ein müder Sklave mir die Hand.
Links rollt der Donner um und an;
Und ein maskirtes Angesicht;
Was dem im Kopf steckt, weiß ich nicht.
Mit einem e fall ich vom Himmel nieder;
Und ohne e hab’ ich auf Erden viele Brüder;
Ein r hinaus,
Bin ich ein Haus;
Zur Speise dir,
Fleisch von dem Kalb und Lamm und von Gefieder.
Trink dazu, wenn du magst, ein Gläschen Cider,
Sing dazu, wenn du magst, fidele Lieder,
Verscheuche, wenn sie kommt, der Schwermuth Hyder.
So that mein Freund Aleth, und alsdann schied er,
Begleitet von Herrn Macklot und Herrn Schmieder;
Der Köchin aber schenkt er einen Mieder;
Er war ein feiner Kautz, doch immer bieder,
Und was mein Herz verdroß, das Alles mied er,
Da steck Er auf den Huth den schönen Flieder,
Und dieses Würstlein brat er oder sied er.
Das Erste war der Andacht stets geweiht;
Und Thränen ihm. – Dasselbige erfreut
Jedoch auch das Verdienst, und oft die Eitelkeit.
Des Zweiten Kleeblatt heiligt Ehen,
Und wird verehrt aus Ernst und Mode,
Weiht ein zum Leben und zum Tode.
So heilig sie auch sind, das Erste und das Zweit,
Sprecht ihr das Ganze aus, ist jegliches entweiht.
Gott gibts im Mutterleib, ein Anderer auf’s Papier,
Das Eine putzt oft uns, das Andre putzen wir.
Mild strahl ich euch ins Angesicht,
Entzückt betrachtet ihr mein Licht;
Und doch, was gilts, ihr seht mich nicht,
Und oft, wenn ihr mich seht, so bin ich’s nicht.
Rathet, liebe Leser, was hab’ ich im Sinn?
Einer trägt’s am Kopf, ein Andrer hat’s darin.
Des Ersten Werth
Wird oft begehrt
Von Weisen und von Thoren,
Doch kommen Katzen noch dazu,
Das Zweite ist von andrer Art,
Ein Er und eine Sie sind still darin gepaart,
Er führt euch zu der Weisheit Hochaltären,
Sie aber hilft den Weisen oft bethören.
Doch kann man’s auch an Thoren sehn.
Ich weiß ein kleines Klösterlein,
’s hat mehr als zwanzig Brüder;
Die Armen stehn Jahr aus Jahr ein
Und keiner setzt sich nieder.
Der Dritte lallt, der Vierte summt,
Der Fünfte mit dem Sechsten murrt,
Der Siebente mit dem Achten knurrt.
Doch dieser Hader währt nicht lang,
Jetzt stimmen sie das Credo an,
So rein, als je der Pabst es kann,
Jetzt beten sie das Pater Noster
So gut, als je in einem Kloster.
Sogar das fromme Gratias.
Das Klösterlein hat keine Uhr,
Auch weiß es nichts von der Clausur.
Kein Maurermeister hats gemacht,
Doch hats gefügt ein Handwerksmann,
Der noch viel Andres fügen kann.
Nun rathet auf, und rathet nieder;
In schwarzen Kutten stehn die Brüder.
Zwar war ich nie ein Theil von dir,
Doch gabst du deinen Namen mir,
Und ich geh in das Grab mit dir.
Die erste Sylbe ist nicht zu ersäufen,
Die zweit’ und dritte nicht wohl anzugreifen;
Das Ganze geht bei stiller Nacht auf’s Streifen.
Hinter Berg und Wald und Brunnen sollst du mein Freund seyn,
Hinter dem Wasen postirt, hebe dich, Satan, von mir.
Nehmt immer mir den Kopf und setzt ihn an den Schwanz,
Ich bleib, wie der Polyp, dasselbe Ding und ganz.
Ihr kennt mich wohl; in stiller Nacht
Wenn nur der treue Wächter wacht,
Die erste ist ein Held,
Doch ritt sie nie ins Feld.
Sie dient zu Fuß, und wie?
Bei der Cavallerie.
Einst mehr als jetzt der Dom.
Im Ganzen überlisten
Sich Juden schlau und Christen.
Ein r macht mich zum Herrn der Universität,
Indeß ein blutig s schlecht am Theater steht,
Ihr findets leicht und Niemand fehlt,
Wenn ihr statt pro nicht contra wählt.
Immer steh’ ich umgeben von Todten,
Und immer geh’ ich, wie andere Boten.
Die erste ist von altem Blut,
Obgleich sie hat kein Rittergut,
Und mehr als tausend Ahnen waren
Beim nassen Reichstag in der Vorzeit Jahren,
Und in der zweiten tanzt das frohe Mädchen
Und in derselben dreht es auch sein Rädchen.
Das Ganze strahlt zwar um und um am Himmel,
Doch der es taufte war ein Lümmel.
Wer führte dich in dieses Kränzlein ein?
Ich hab’ ein Ding im Sinn,
Wohl lieben es die Mädchen traut,
Es liegt um ihre zarte Haut,
Doch stecken Nägel drin.
Ich helfe Kisten laden,
Doch mach ich auch Charaden.
Mit Zweien fährt der Bürgersmann,
Der Edelmann spannt Viere an,
Die Hottentotten lieben
Das reichgeschmückte Sechsgespann;
Die erste schützte manchen Christen
Schon oft vor bösen Fleischeslüsten,
Er mochte wollen oder nicht.
Gebet und Buße sind dann besser
Und Mädchenbrust und Angesicht.
Doch was die erste nur mit Zwang erreicht,
Das wird der zweiten Sylbe leicht.
Wohl dem, den jene vor der Thorheit schützt,
Doch daß in schwarzer Unglücksnacht,
Vom bösen Dämon angefacht,
Nicht Beides in dem Ganzen sich entzünde,
Sonst weh, o weh dem armen Kinde!
Die erste mildert eine Winterplage,
Und dies sey Alles, was ich von ihr sage.
Die zweite und das Weberschiff bewegen
Sich eins dem Zweck des anderen entgegen.
Das Erste zu beleben und zu tödten.
Doch kommt die zweite auch von einem Thier.
Der Kapuziner und der Kürassier
Entbehrt sie leicht. Das Ganze zeigt euch an,
Doch, wenn ihr wollt, das Ganze zeigt euch an,
Der, der es habe, sey kein armer Mann.
Indessen hat auch wohl zu guter Stunde
Ein gelber Mensch die zweite an dem Munde,
Das Ganze aber ist ein Mann,
Dem ist ein kleines Werk gelungen;
Doch hat er sich den Ruhm damit errungen,
Daß Mancher ihn noch als Verbeßrer nennt,
Die erste Sylbe rumort im Spiel,
Die nämliche wachset auf Bäumen,
Macht Manchem der schneidenden Schmerzen viel
Und läßt ihn nicht schlafen, noch träumen.
Und freut sich kindisch der Gaben,
Sie wohnt in der Erde verborgenem Raum
Und ist im Ganzen zu haben.
Die zweite Sylbe sieht Niemand gern,
Der Seckler, des Friedens goldener Stern,
Und künstliche Rechnungsprozesse.
Im Ganzen liegen die Ehrenpfort’,
Altäre, Paläste und Städte;
Im tiefgeschichteten Bette.
Das Ding schmückt manchen großen Herrn,
Und Mancher siehts und hätt’ es gern;
Und Mancher, der’s nicht hat noch mag,
Macht’s siebenmal in einem Tag;
Und kräuselt sie ganz wunderbar;
Und Mancher setzt sich selber drein,
Und sauft darin Liqueur und Wein.
Doch sprichts bei dem und jenem an,
Zwei Sylben blühn, doch wenn ihr sie wollt brechen,
Nehmt euch in Acht! sie wehren sich und stechen.
Die dritte wählet selber, liebe Leute!
Umwindet sie die Schläfe holder Bräute,
Zum Beten braucht’s der Kirche frommer Sohn.
Wie aber, wenn die dritte Flügel schwänge,
In Feld und Hain zwar etwas kunstlos sänge?
Dann hat das Ganze einen rothen Kopf,
Kein Kluger hält mich für gering,
Ich bin ein unverträglich Ding;
Drum bringt mich nicht in eure Taschen,
Wollt ihr noch etwas drin erhaschen;
Ich fresse immer mehr, je länger man mich hat.
Die erste nimmt am Himmel zu und ab,
Bald ist sie da, bald sucht ihr sie vergebens,
Und so ist sie das Bildniß eures Lebens,
Ihr nehmt auch zu und ab.
Hat manchen Sichern schon um Hals und Bein gebracht.
Dem Ganzen danken wir ein Bischen Helle.
Nun wißt ihr’s, meint ihr. Ei nur nicht so schnelle!
Es wird vom Mondschein selber mit erhellt,
Das Ding hat Jemand an dem Fuß,
Und duldet’s, weil er’s dulden muß.
Ein Andrer hats, doch nicht im Fuß,
Froh, wenn er’s nicht entbehren muß.
Und ist ein lächerlicher Tropf.
Ich Nimmersatt freß Pflanzen,
In meinem hohlen Ranzen,
Und ohne lang zu kauen,
Kann ich sie schnell verdauen;
Unausgesetzt die Flatus aus.
Die erste seht ihr nur im Winterkleide,
Die zweit’ und dritte liefert uns Getreide,
Das Ganze ist ein Kind der grünen Haide.
Der Vogel will fliegen im hellen Schein,
Von Wien hinaus zum langen Rhein,
Da rührt ihn mit dem Talismann
Der große Zauberer Merlin an.
Der Leu flog nach des Vogels Art.
Da rührt ihn mit dem Talismann
Der große Zauberer wieder an.
Jetzt stieg heran mit manchem Dorn
Der Löwe schnell verschwunden ward,
Jetzt flog das Horn nach des Löwen Art.
Da rührt mit seinem Talismann,
Das dreifach Horn der Zauberer an,
Dreieinigkeit eine Einheit gab,
Und alles Runde eckigt ward
Nach Zimmermanns Manier und Art.
Jetzt fliegt das eckigt Ding am Rhein,
In den bunten Karten steh’ ich,
Doch nur einer von den Herrn,
Nicht der andre sieht mich gern.
Oft in falben Bergen geh’ ich
Bring euch Liebes in das Haus.
Nur kehrt mich nicht um, ich bitte,
Solch’ ein Ohr taugt nicht in eure Mitte.
Deine Weisheit trägst du auf Papier,
Was daran zu viel ist, schenkst du mir,
Dennoch sag’ ich, bist du mir gehässig,
Denn du tränkest mich mit schwarzem Essig.
Dem Ersten wird es mit der Zange
Hinweggekneipt und oft währts lange;
Der Zweite schneidets leicht und keck
Mit Messer oder Scheere weg;
Und läßt’s um keinen Preis sich rauben.
Durch Hitze, nicht durch Frost vom Norden,
Bin ich aus Wasser Schnee geworden.
Dreistöckig steht mein Haus,
Wer einmal drinnen wohnt,
Der zieht so bald nicht aus.
Sehr hohe Fenster hats, doch schaut er nicht hinaus.
Kein Hagel schlägt die Scheiben ein;
Kein Ziegel von dem Dache fällt.
Das Haus wird stehn im weiten Feld.
Dem Knaben bin ich oft zum Spielen gut,
Dem Zornigen dien ich zur Kühlung seiner Wuth,
Den Angegriff’nen kann ich schützen,
Den müden Greisen unterstützen.
Drei Sylben, liebe Mädchen, sind
Zwar ungleich sich am Werthe;
Die erste macht die Menschen blind,
Die andern zwei die Pferde.
Ihr schlaft oft kaum,
Und es besucht euch auf dem weichen Flaum,
Mein Erstes bald,
Umgaukelt euch in lieblicher Gestalt:
Verschwunden ist es, einsam ist die Nacht.
Das Zweite kommt im Druck ans Licht;
Es wird verlegt von Jahr zu Jahr;
Vom Ganzen giebts manch’ Exemplar.
Wenn nicht ein Sprichwort lügt,
So soll es in des Krämers Nischen,
Sich öfters mit dem Pfeffer mischen.
Ich schaff euch Korn zum Brod, – dafür
Weist ihr mir, wenn ich euch besuch, die Thür.
Von Elfenbein stößt man mich fort,
Von Gold steckt man mich ein,
Von Fleisch und Blut war Mancher froh,
Mein Bräutigam zu seyn.
Orgelum, Orgelei! Schattenspiel an der Wand.
Schaut her! im felsigen Land,
Wie raucht der Berg! des Ewigen Blitze
Zucken um seine heilige Spitze. Org. Org.
O König Israels, im blutigen Sand,
Ringt mit dem Tode das Leben.
Fürder wachse dort weder Hopfen noch Reben! Org. Org.
Orgelum, Orgelei! Schattenspiel an der Wand.
Greift in die goldenen Saiten,
Sie klingen auf ewige Zeiten. Org. Org.
Orgelum, Orgelei! Schattenspiel an der Wand.
Die Woge braust, von des Schiffes Rand
Nicht jede Speise verdaut jeder Magen. Org. Org.
Orgelum, Orgelei! Schattenspiel an der Wand.
Ein muthiger Grieche soll lösen das Pfand,
Er hat es gelöst und obendrein
Orgelum, Orgelei! Schattenspiel an der Wand.
Ein römischer Dichter, das Schnupftuch in der Hand
Geht zu Schiff. Madame bekümmert
Sagt ihm Adieu, der Scheidende wimmert. Org. Org.
Ein gekrönter Heide im höllischen Brand,
Der gegen die Wahrheit wüthend gekriegt,
Ihn hat der Galiläer besiegt. Org. Org.
Orgelum, Orgelei! Schattenspiel an der Wand.
Das längst seiner Väter Rechte verloren.
O Colon, Colon, wärst du nicht geboren! Org. Org.
Leer bin ich so schwer, als ob ich voll wär.
Voll bin ich so schwer, als wenn ich leer wär.
Herr Cajus bläst mich voll, Herr Titus bläst mich leer,
Dem schaff ich süßen Ton, dem süße Düfte her.
Gar wunderschöne Lieder sang er,
Den ich mir denk! Doch aufwärts schwang er
Längst zu den Sternen sein Gefieder,
Und schaut auf Rom und Tibur nieder.
Sucht aus vier Wörtern sie zusammen!
Das erste wünscht zum Höllenfluß
Die Bratwurst und Laurentius.
Die Langeweil und die Begier,
Das dritte, leichter Vög’lein Wiege,
Hat oft mit Säg’ und Hobel Kriege.
Das vierte hat bald die Agenden,
Bald hat es die Schalmei in Händen.
Das Ding hat keinen Kopf, doch eine dicke Nase;
Das Ding rühmt sich mit der hetrurischen Vase
Verwandt zu seyn. Vermindert und zerlegt
Das halbe Dutzend Laute, die es trägt,
Der alten und der neuen Welt
Versöhnt, daß er die arme Seele,
Die seine Beute ward, nicht fürder quäle.
Es ist ein Thier, von dem sich ungescheut
Und noch ein Thier; ihr saht es wohl von ferne,
Doch wett’ ich, ihr berühret es nicht gerne.
Ein Wundarzt ohne Instrumenten,
Der selber sich an seinen Patienten,
Dann Farbe, die den Tempel einst geziert,
Doch jetzt verblichen ist, und nimmer existirt.
Die erste ist erquickend, wenns
So fällt um den August herum.
Die zweite kühlet übrigens
Die Glut der Erde auch nicht dumm.
Im Winter gern die Leute um.
Von Rausch und Wein,
Soll gleichwohl nicht die Rede seyn.
Auf Freuden folgt gar oft als dumpfes Weh
Die erste, englisirt zwar um ein e:
Bald weiß auf schwarz, bald schwarz auf weiß,
Macht sie dem jungen Leichtsinn heiß;
Und jeder Bergmann kennt das Wort.
Die Andacht ruft das zweite Paar zur Messe,
Oft führt es mit sich selbst Prozesse,
Gewinnt es sie, so hat es sie verloren.
Des Ganzen patriot’scher Sinn
Gibt Hab’ und Gut der Krone hin,
Dem Kaiser und dem Könige von Preußen,
Schon seltener dem Großherrn aller Reußen;
Die Löwen und die Bären.
Wo kommt der Musen Zahl mit dem Verbrecher zusammen,
Der mit Schwert und Dolch stach in das fünfte Gebot?
Ich faß mich kurz, acht Laute hat mein Wort;
Ich nenne sie; gebt jedem seinen Ort,
So steh ich da, nicht schwarz, noch gelb, noch grün,
Wiewohl ich farblos auch nicht bin.
Hilft Sanftmuth nicht, so helfe Zorn.
Zerlegt das Zinn, zerschlagt die härtre Bronze;
Fragt nach, euch hilft vielleicht sogar ein Bonze,
Vielleicht Herr Job, vielleicht der Weise
Fragt überall, mir Angehörige wohnen
In Bozen, Bern und Bonn und allen Zonen.
O das Wollige und Kleine,
Trächtig mit viel Most und Weine!
Nährt es, daß es wohlgedeihe
Und erfreue,
O das Goldne und das Feine,
Schimmernd in dem Sonnenscheine!
Und ihr könnt’s am Bürzel tragen
Mit Behagen,
O das Liebliche und Reine
In dem süßen Zauberscheine!
Könnt ich stets dir mit Entzücken
Darein blicken,
Laßt sinken, was sinkt,
Stets aber die erste Sylbe blinkt
In Gesetzen und Mandaten,
Im Reiche der Moden und der Staaten.
Und von den Ufern des Ebro her,
Und freuen uns doch darüber nicht sehr.
Durch’s Zweite ziehn der Sämann und der Schnitter,
Wohl ziehn vorüber Sonnen und Gewitter,
Schlägt seinen ew’gen Burzelbaum,
Jetzt aufrecht, wie wir alle gehen,
Schnell unten den Kopf und oben die Zehen.
Das Ganze ist nicht weit von hier;
Es mög euch allen froh erscheinen,
Und, was es Liebes hat, in eurem Schooß vereinen.