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Priester als Arzt (Erk, Variante 2)

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Textdaten
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Titel: Priester als Arzt
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 292
Herausgeber: Ludwig Erk
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
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[292]
128a. Priester als Arzt.


Mäßig bewegt. Mündlich, vom Niederrhein. (Meurs.)
Noten
Noten


Sie. 1.
Guten Abend, liebes Kind! :|:

freue mich, daß ich dich find. :|:

2.
Liebes Kind, was machest du?

schläfest oder wachest du?

Er. 3.
Schlafe nicht, ich bin so krank,

werd es nicht mehr machen lang.

4.
Lauf geschwind zum Priester hin,

daß er uns zusammenbring!

5.
Wenn wir dann verbunden sein,

wird sich unser Herz erfreun.

6.
Deine Hände sind schlohweiß:

liebe dich daß Niemand weiß.

7.
Deine Brust ist kugelrund:

liebe dich aus Herzensgrund.

8.
Deine Augn sind kirschenschwarz:

denn du bist und bleibst mein Schatz.

9.
Deine Lippn sind silberweiß:

liebe dich auf jede Weis.

10.
Deine Zähn sind Elfenbein:

schönster Schatz, und du bist mein!

11.
Deine Wangn sind rosenroth:

liebe dich bis in den Tod.

(Vgl. L. Erk, „Die deutschen Volkslieder“ B. I, H. 4, S. 59, Nr. 53.)

Dieses Lied wird in der Gegend von Meurs mit einer ganz eigenthümlichen Begleitung ausgeführt, nämlich mit dem Schall des Händeklatschens. Die Sänger sitzen paarweise einander gegenüber, so daß sie mit ihren Knien an einander stoßen. Dann finden gleichzeitig mit dem Absingen der sieben Silben eines jeden Verses folgende Handbewegungen statt: Bei Silbe 1 schlägt jeder der Ausführenden mit beiden Händen auf seine Knie; bei Silbe 2 klatscht jeder mit seinen Händen (letztere sind in gleicher Höhe zu halten); bei Silbe 3 klatscht die rechte Hand des Einen gegen die rechte Hand des Andern, und bei Silbe 4 linke gegen linke Hand; bei Silbe 5 klatscht jeder wieder wie bei Silbe 2, und bei Silbe 6 wie bei Silbe 1; endlich bei Silbe 7 wieder wie bei Silbe 2 und 5, – Im Chor ausgeführt, macht diese Begleitungsart einen höchst sonderbaren Effekt. – In A. Kretschmer’s „Deutschen Volksliedern“ [II, 327.] findet sich die obige Melodie nach G-Moll versetzt! Diesem Kunststück des Hrn. v. Zuccalmaglio werden wir später noch öfters begegnen.

6, 1. Deine Hände sind schneeweiß. – Schlohweiß, von Schlehe, – weiß wie die Schwarzdornblüthe. [Vgl. J. Ch. v. Schmid, „Schwäbisches Wörterbuch.“ S. 468.] – 11, 2. Bleiben roth bis in den Tod.