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Pomologische Monatshefte:1. Band:2. Heft:Wein aus Schwarzen Johannisbeeren

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Pomologische Monatshefte
Band 1, Heft 2, Seite 65,
unter: Praktischer Obstbau und Obstbenutzung
Dr. Reuß
Johannisbeerwein
fertig
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Verfahren, Senfbirnen zu bereiten
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Vermehrung des Weinstocks mittelst krautartiger Zweige
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Wein aus schwarzen Johannisbeeren.

Man zerdrückt die völlig reifen schwarzen Johannisbeeren und läßt den Saft 2–3 Tage an einem kühlen Orte stehen und etwas aufnehmen, bringt dann zu 1 Schoppen Saft 1 Schoppen Wasser und ½ Pfd. Zucker, füllt das Ganze in ein Gefäß, dessen Oeffnung mit Leinwand zugebunden wird und stellt dasselbe 3–4 Wochen in den Keller, um dort langsam die stürmische Gährung durchzumachen. Hierauf wird der Saft durch ein Fließpapier durchfiltrirt und in Flaschen gefüllt, die gut verkorkt werden müssen. In einem kühlen Keller hält sich dieser Wein, ohne einen Bodensatz zu bilden, mehrere Jahre. Der etwas dickflüssige Wein wird beim Genuß für solche denen er zu stark seyn sollte, ähnlich wie der Himbeersaft, nur in minderem Grade, mit Wasser verdünnt und giebt so ein äußerst angenehmes süß weiniges Getränk; der specifische Geschmack der schwarzen Johannisbeeren verschwindet fast gänzlich. Auch durch sein Ansehen empfielt sich dieser Wein, da er ganz die Farbe und das Ansehen des Bordeaux hat.

Stuttgart im September 1854.

Dr. Reuß.