Ohne
Die Republik bemerkte, daß Viele ihre Aemter ohne Würde und Rechtschaffenheit verwalteten; sie sann also darauf, bessere Menschen an ihre Stelle zu bringen, und untersuchte deßhalb genau ihr Betragen.
Da sahe sie, daß das einzige Wörtchen Ohne viele besudelte; sie sah Priester ohne Beruf, Richter ohne Känntnisse, Gelehrte ohne Beurtheilung, Fleißige ohne Ueberlegung, Reiche ohne Gewissen, und ferner.
Um ihnen ihre Unschicklichkeit und den Schaden, den sie stifteten, vorzuhalten, schrieb sie ihren Mängeln in einer Tabelle Vergleichungen bei, deren wir einige hersetzen wollen.
Regenten ohne Gerechtigkeit; Ströme ohne Wasser.
Ein Reicher ohne Milde; ein Baum ohne Frucht.
Ein Jüngling ohne Gutartigkeit; ein Haus ohne Dach.
Ein Gelehrter ohne Ausübung; eine Wolke ohne Wasser.
Ein Weib ohne Zucht; eine Speise ohne Salz.
Ein Vernunftlehrer ohne Wissenschaft; eine Feder ohne Tinte.
Känntniß ohne Anwendung; ein Rauch ohne Feuer.
Unternehmung ohne Kraft; ein Flug ohne Flügel.
Geschicklichkeit ohne Gönner; eine Erde ohne Thau.
Ein Vorsatz ohne Beständigkeit; ein Uhrrad ohne Gewichte.