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Nutzen der verschiedenen Farben

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Nutzen der verschiedenen Farben
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 44, S. 604
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[604] Nutzen der verschiedenen Farben. Daß die Haare, die Haut und unsere Kleider schlechte Wärmeleiter sind, braucht wohl nicht erst gesagt zu werden. Alle Körper leiten die Wärme, manche aber schneller, manche langsamer. Letztere machen die schlechten Wärmeleiter aus. Die Verminderung der Leitungsfähigkeit der schlechten Wärmeleiter ist nur aber bedingt durch die Farbe den Körpern. Wie die Lichtstrahlen von weißen, glänzenden Körpern zurückgeworfen werden und nicht leicht in dieselben eindringen, so ist es auch mit den Wärmestrahlen, die schwer in weiße glänzende Körper eindringen oder aus ihnen strahlen. Ein glänzend polirter silberner Theekessel braucht viel mehr Zeit, ehe er sich erhitzt, als ein anderer, während heißes Wasser in demselben sehr lange seine hohe Temperatur behält. So ist es auch mit weißen Kleidern, Bäumen, mit weißer Rinde. Der Schnee schützt durch seine weiße Farbe die Pflanzen, die er bedeckt; streut man Kohlenpulver darauf, so erfrieren sie. Die ersten Blüthen sind weiß, weil sie dieser Farbe wegen den Einwirkungen der Kälte besser widerstehen, als wenn sie anders gefärbt wären. Das Haar des Menschen wird weiß im Alter, damit es die Kopfwärme nicht leicht entweichen lasse (?), die Natur gibt manchen Thieren im Winter ein weißes Kleid, blos um sie kräftiger vor der Kälte zu schützen. Die Nordländer haben meist blondes Haar aus gleichem Grunde, und kleiden sich weiß. Weiter nach Süden wird das Haar dunkler; in Spanien bereits herrscht das schwarze Haar, und die Bewohner den Landes kleiden sich meist in dunkle Farben, um der Wärme ihres Körpers leichter durch dieselben einen Ausgang zu verschaffen. Darum gab die Natur den Bewohnern des heißen Afrika’s sogar eine schwarze Hautfarbe. Allerdings leidet ein Schwarzer, wenn er den Sonnenstrahlen unmittelbar ausgesetzt ist, mehr als ein Weißer, weil seine schwarze Haut die Wärmestrahlen leichter durchdringen läßt, aber er mag Schutz suchen, der Weiße würde in solcher Glut umkommen, weil seine weiße Farbe die Hitze im Körper zurückhält. Die Sieger kleiden sich dagegen weiß, um das Eindringen der Wärme von Außen einigermaßen abzuhalten und aus gleichem Grunde viele, ohne es zu wissen, kleiden sich so unsere Damen im Sommer.