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Nothsignale auf Eisenbahnen früherer Zeit

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Br.
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Titel: Nothsignale auf Eisenbahnen früherer Zeit
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 33, S. 548
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[548] Nothsignale auf Eisenbahnen früherer Zeit. Schon in den ersten Jahren des Eisenbahn-Betriebes stellte sich das Bedürfniß nach Vorrichtungen heraus, welche im Nothfalle die Verständigung des reisenden Publikums mit dem Zugpersonale ermöglichen konnten. So waren auf einigen Bahnen in den damals noch unbedeckten Wagen dritter Klasse rothe Fahnen vorhanden, durch deren Hin- und Herschwenken man die Aufmerksamkeit der Beamten erregen und den Zug zum Anhalten bringen konnte. Das reisende Publikum machte hiervon mitunter, zum allgemeinen Aergerniß und zum Verdruß der Beamten, den ausgedehntesten Gebrauch; bisweilen unter den lächerlichsten Vorwänden. Beispielsweise wird uns von einer Dame erzählt, welche, das Wagniß der ersten Eisenbahnfahrt unternehmend, den in voller Fahrt begriffenen Zug mitten im freien Felde halten ließ, weil sie glaubte, daß der Zug zu schnell fahre, als daß er auf der nächsten Station, wo sie aussteigen wollte, werde halten können. Ein andermal alarmirte ein Mitreisender das Zugpersonal, weil ihm durch den scharfen Luftzug seine Mütze entführt worden sei und er ohne diese nothwendige Kopfbedeckung die Reise nicht fortsetzen könne.

Die Bahnverwaltungen waren im Interesse eines geregelten Betriebes genöthigt, den Gebrauch dieser Signale mehr und mehr einzuschränken und mißbräuchliche Benutzung mit Strafen zu belegen.Br.