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Nebel (Lasker-Schüler)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Else Lasker-Schüler
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Titel: Nebel
Untertitel:
aus: Gesammelte Gedichte, S. 102-103
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1917
Verlag: Verlag der Weißen Bücher
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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[102]

Nebel
(Georg Heinrich Meyer und seiner Moosrose in Leipzig)

Wir sitzen traurig Hand in Hand,
Die gelbe Sonnenrose,
Die strahlende Braut Gottes,
Leuchtet erdenabgewandt.

5
Und wie golden ihr Blick war,

Und unsere Augen weiten
Sich fragend wie Kinderaugen,
Weiß liegt die Sehnsucht schon auf unserm Haar.

Und zwischen den kahlen Buchen

10
Steigen ruhelose Dunkelheiten,

Auferstandene Nächte,
Die ihre weinenden Tage suchen.

Es schließen sich wie Rosen
Unsere Hände; du, wir wollen

15
Wie junge Himmel uns lieben

Im Kranz von grauen Grenzenlosen.

Ein tiefer Sommer wird schweben
Auf laubigen Flügeln zur Erde,
Und eine rauschende Süße

20
Strömt durch das schwermütige Leben.

[103]

Und was werden wir beide spielen .....
Wir halten uns fest umschlungen
Und kugeln uns über die Erde,
Über die Erde.