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Nachtgedanken in Petersburg 1859

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Taras Schewtschenko
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Titel: Nachtgedanken in Petersburg 1859
Untertitel:
aus: Франко І. Твори. Т. 52., S. 764
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1882
Erscheinungsdatum: 2008
Verlag: Наукова думка
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Erscheinungsort:
Übersetzer: Iwan Franko
Originaltitel: „О люди! люди небораки! …“ & „Якось-то йдучи уночі …“
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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[766]
NACHTGEDANKEN

IN PETERSBURG 1859

O Menschen, elend bis zum Grunde,
Was braucht ihr Zaren, Krieger, Richter?
Was braucht ihr all’ die Hundsabrichter?
Seid ihr doch Menschen, keine Hunde!

5
Einst in der Nacht geh’ ich entlang

Dem Newaufer, und im Gang
Ins Herz mich der Gedanke sticht:
«Ach, wenn sich doch die Sklaven nicht
Geduldig beugten tief darnieder,

10
So lastet’ auf der Erde schwer

Kein schandbefleckter Palast mehr!
Wir hätten Schwestern, hätten Brüder
Und nun <…> nun blieb uns nichts als Spott,
Kein Gott, sogar kein halber Gott,

15
Nur Hund und Treiber sind nun Herr!

Wir Hundejungen füttern sie
Und weinen still, doch drohen nie!»

So wandelnd hab’ ich mir gedacht
Am Newastrand in dunkler Nacht

20
Gar insgeheim. Da siehe doch!

Von drüben, wie aus einem Loch,
Stiert eine Riesenkatz’ mich an:
Zwei große Leuchter brennen helle
Am Tor der grausen Zitadelle.

25
Ich bebte auf, bekreuzt’ mich dann,

Spuckt’ das Gespenst wohl dreimal an
Und wandle fort in dunkler Nacht
Und denke fort, woran ich hab’ vorher gedacht.