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Nachricht von dem Ende Franklin’s

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Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Nachricht von dem Ende Franklin’s
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 548
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Bearbeitungsstand
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[548] Nachricht von dem Ende Franklin’s. Von Franklin, dem seit zehn Jahren Vermißten, hat man jetzt endlich Nachrichten, welche John Rae, der Führer einer Expedition in die Polargegenden, überbracht hat. Trotz aller Mühe der englischen Regierung sowohl als Lady Franklin, hatte man bekanntlich nur die Bai gefunden, wo Franklin den Winter 1845-1846 zugebracht. Rae berichtet nun, in Pelly-Bay hätten ihm[WS 1] die Esquimeaux mitgetheilt, im Westen, nicht weit von einem großen Flusse, seien eine Anzahl Blaßgesichter verhungert und auf weitere Nachforschungen hätte er Folgendes erfahren: Im Frühling 1850 hatten einige Esquimeaux etwa vierzig Weiße in der Nähe der Insel King Williams-Land beim Jagen getroffen, welche, wie sie erfuhren, ihre Schiffe im Eise verloren gehabt. Alle, außer einem Offiziere, waren sehr abgemagert. Sie kauften den Eingebornen einen Seehund ab und wanderten dann mit einem Boote, das sie fortzogen, weiter. Nicht lange darauf fand man auf dem Festlande die todten Körper von etwa dreißig Personen und auf einer nahen Insel fünf desgleichen. Einige, wahrscheinlich die ersten Opfer, waren begraben, andere lagen unter einem Zelte und dem Boote, das umgekehrt war, um einigen Schutz zu gewähren, andere lagen zerstreut umher. Auf der Insel wurde auch Einer gefunden, den man für einen Offizier hielt; an der Schulter hing ein Fernrohr und eine doppelläufige Flinte lag ganz in der Nähe. Nach dem Zustande der Verstümmelung der Leichen und dem, wan sich in den Kesseln befunden, ist es wohl außer Zweifel, daß die Unglücklichen in die schreckliche Nothwendigkeit gekommen waren, einander zu essen. Ueberfluß aber an Munition, Compassen, Fernröhren und dergleichen scheinen sie gehabt zu haben. Von den verschiedenen Gegenständen, welche die Esquimeaux an sich gebracht hatten und unter denen sich viele silberne Löffel und Gabeln mit Wappen, auch ein rundes Silberstück mit dem eingegrabenen Namen Franklin’s befanden, hat Rae möglichst viel angekauft und aus Allem ersieht man, daß kein Zweifel mehr möglich ist.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ihn