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Mutterklage

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Wilhelm Buchholz
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Titel: Mutterklage
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 18
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1883
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Mutterklage.

Gedicht von Wilhelm Buchholz, illustrirt von J. Kleinmichel.

Leer ist dein Bett, mein Knabe;
Du schlummerst nun im Grabe,
In kalter schwarzer Truh,
Mein holder Liebling du.

Dein Spielzeug ruht im Schreine,
Das Pferdchen steht alleine,
Kein Laut, kein Jubel mehr –
Stumm Alles um mich her.

Wie oft hat beim Erwachen
Mich sonst dein heit’res Lachen
Versöhnt mit dem Geschick;
Mein Himmel war dein Blick.

Wer wird mit sanftem Schmeicheln
Die Wangen nun mir streicheln?
Wer scheucht mit Einem Wort
All’ meine Thränen fort?

Wer wird beim Abendläuten
Die Arme nach mir breiten?
Wer ruft, schlief kaum ich ein,
Im Traum sein Mütterlein?

Leer ist dein Bett, mein Knabe;
Du schlummerst nun im Grabe,
In kalter schwarzer Truh,
Mein holder Liebling du.