Mutter und Kind (Die Gartenlaube 1862/35)
Erscheinungsbild
[549]
Album der Poesien.
Nr. 19.[1]
Nr. 19.[1]
Ich lausche an der Thür hinein,
Im Hause ist es todtenstill;
O Mütterlein, lieb Mütterlein,
Du wirst gesunden, wenn Gott es will!
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Du hast geduldet zwanzig Jahr,Und sagtest nichts und klagtest nichts,
Dein Herz, das so voll Liebe war,
Vielleicht zu dieser Stunde bricht’s!
Und wär’s, und trüg’ man Dich hinaus,
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Das Einzigletzte, was mich hält,Dann scheid’ ich arm vom Vaterhaus,
Ein Fremdling, in die weite Welt!
O still! Das klang von Deinem Mund!
Ein Aechzen war’s, so schmerzlich tief,
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So aus der Mutterseele Grund,Das bebend meinen Namen rief!
Ich lausche ohne Laut hinein,
Es regt sich, flüstert, geschwind! geschwind!
Du lebst, Du lächelst, mein Mütterlein!
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Ich bin so selig, – ich bin Dein Kind.
K.
- ↑ Originalzeichnung von Sonderland in Düsseldorf.