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Mundartliches Gedicht

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
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Titel: Mundartliches Gedicht
Untertitel:
aus: Die Weltbühne. 24. Jahrgang 1928, Nummer 40, Seite 529.
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 2. Oktober 1928
Verlag: Verlag der Weltbühne
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Die Weltbühne. Vollständiger Nachdruck der Jahrgänge 1918–1933. 24. Jahrgang 1928. Athenäum Verlag, Königstein/Ts. 1978. Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
unter dem Titel Berliner Herbst in Das Lächeln der Mona Lisa, 1929
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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Mundartliches Gedicht      von Theobald Tiger


Denn, so um’m September rum,
denn kriejn se wacklije Beene –
die Fliejen nämlich. Denn rummeln se so
un machen sich janz kleene.

5
     Nee –

          fliejn wolln se nich mehr.

Wenn se schon so ankomm, ’n bisken benaut …
denn krabbeln se so anne Scheihm,
oda se summ noch ’n bisken laut,

10
aber merschtens lassn ses bleihm …

     Nee –
          fliejn wolln se nich mehr.

Wenn se denn kriechen, falln se beinah um.
Un denn wern se nochmal heita,

15
denn rappeln se sich ooch nochmal hoch,

un denn jehts noch ’n Sticksken weita –
     Aba fliejn …
          fliejn wolln se nich mehr.

Die andan von Somma sind nu ooch nich mehr da.

20
Na, nu wissen se – nu is zu Ende.

Manche, mit so jelbe Eia an Bauch,
die brumm een so über de Hände …
          fliejn wolln se nich mehr.
     A richtich

25
Na, und denn finnste se morjens frieh,

da liejen se denn so hinta
de Fenstern rum. Denn sind se dot.
     Und wir jehn denn ooch in’n Winta.
     Wie alt bis du eijentlich?

30
– „Ick? Achtunnfürzich.“

     – „Kommst heut ahmt mit, nach unsan Lokal –?“

– „Allemal.“