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Morgenländische Sage vom Weine

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Morgenländische Sage vom Weine
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 5, S. 72
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1858
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[72] Morgenländische Sage vom Weine. Die verschiedenen Wirkungen des Weingenusses sucht eine mohammedanische Sage auf folgende Weise zu erklären. Als Noah den ersten Weinstock gepflanzt hatte, trat in der Nacht darauf der Satan herzu und sprach: „Liebe Pflanze, ich will dich düngen.“ Und er schlachtete zuerst ein Lamm, dann einen Löwen und zuletzt eine Sau, und goß das Blut aller drei Thiere rings um das Gewächs. Darum macht der Wein, mäßig genossen, des Menschen Herz mild wie ein Lamm; trinkt er mehr, so wird er aufgeregt wie ein Löwe; überschreitet er endlich das Maß gar zu sehr, so verliert er seine Sinne und wälzt sich wie eine Sau im Kothe.