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Morgen, Kinder, wird’s was geben

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: nach Karl Friedrich Splittegarb
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Titel: Weihnachtslied
Untertitel:
aus: Als der Großvater die Großmutter nahm. Ein Liederbuch für altmodische Leute. S. 257-258
Herausgeber: Gustav Wustmann
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: um 1795
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Grunow
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Musik: verschiedene Melodiefassungen
Auch in: Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Weihnachtslieder. Goldmann, München 1982, S. 248, ISBN 3-442-33058-0.
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[257]
Weihnachten.


1
Morgen, Kinder, wird’s was geben,

Morgen werden wir uns freun;
Welch ein Jubel, welch ein Leben
Wird in unserm Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
Heisa, dann ist Weihnachtstag!

2
Wie wird dann die Stube glänzen

Von der großen Lichterzahl,
Schöner als bei frohen Tänzen
Ein geputzter Kronensaal!
Wißt ihr noch vom vorgen Jahr,
Wie’s am Weihnachtsabend war?

3
Wißt ihr noch mein Reiterpferdchen,

Malchens nette Schäferin?
Jettchens Küche mit dem Herdchen
Und dem blank geputzten Zinn?
Heinrichs bunten Harlekin
Mit der gelben Violin?

4
Wißt ihr noch den großen Wagen

Und die schöne Jagd von Blei?
Unsre Kleiderchen zum Tragen
Und die viele Näscherei?
Meinen fleißgen Sägemann
Mit der Kugel unten dran?

5
Welch ein schöner Tag ist morgen,

Viele Freuden hoffen wir!

[258]
Unsre lieben Eltern sorgen

Lange, lange schon dafür.
O gewiß, wer sie nicht ehrt,
Ist der ganzen Lust nicht wert!

Anmerkungen (Wikisource)

Zur Geschichte des Lieds unterrichtet Max Friedlaender: Das deutsche Lied im 18. Jahrhundert: Quellen und Studien. 2. Band: Dichtung. Stuttgart und Berlin: Cotta, 1902. S. 424. Internet Archive. Auszug:

1795 zuerst gedruckt in C. F. Splittegarb’s Liedern zur Bildung des Herzens. 2. Auflage. Berlin.[1]

Das Gedicht ist die Nachbildung eines älteren Liedes:

Morgen! morgen wird’s was geben!
Morgen! morgen! welch ein Leben!
Morgen, Gustchen, freue dich!

in dessen weiterem Verlauf auch die Verse vorkommen:

Zweimal werden wir noch wach:
Heißa! dann – ists Weihnachtstag.

Gedruckt steht dieses Lied in Joachim Heinrich Campe’s Kleiner Kinderbibliothek 1779–82, aus der es zweimal in Musik gesetzt worden ist, nämlich von Joh. Phil. Kirnberger 1783 und von Joh. Friedr. Reichardt (Lieder für Kinder, III, 1787, S. 11).

Das vorliegende Gedicht wurde komponiert von:

  • Carl Gottlob Hering: Neue praktische Singschule für Kinder, IV, Leipzig 1809.
  • Unbekannt (Bartsch?): Martin Friedrich Philipp Bartsch’ Melodien zur Liedersammlung. Berlin 1811. S. 201.[2][3]
  • Unbekannt: Ferdinand Bauer’s Schulgesangbuch 1820.
  • Unbekannt:


Mit der letzterwähnten Melodie, über deren Herkunft ich leider nichts ermitteln konnte,[4] wird das Lied noch jetzt allgemein gesungen; in einzelnen Gegenden Deutschlands ist auch die Hering’sche Composition


verbreitet.

  1. Die Weihnachtsfreude In: Karl Friedrich Splittegarb: Lieder zur Bildung des Herzens. 2. Auflage. Berlin, 1795, S. 317–319 SB Berlin
  2. Martin Friedrich Philipp Bartsch: Melodien zur Liedersammlung zur Erhebung, Veredlung und Erfreuung des Herzens, ein angenehmes, nützliches und dauerndes Weihnachts-, Neujahrs- und Geburtstagsgeschenk für die deutsche Jugend. Platen, Berlin 1811, S. 210 Commons.
  3. Demgegenüber wird in vielen Sammlungen Bartsch nicht als Komponist, sondern als Textautor genannt: Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Weihnachtslieder. Goldmann, München 1982, S. 248, ISBN 3-442-33058-0; Franz Xaver und Heinz Alexander Erni: Stille Nacht, heilige Nacht. Herder, Freiburg 2002, S. 114, ISBN 3-451-27367-5
  4. nach Hildegard Meyberg: Laßt uns singen in der Weihnachtszeit. Auer, Donauwörth 1985, S. 95, ISBN 3-403-01602-1: Berlin 1811