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Die Weihnachtsfreude

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Karl Friedrich Splittegarb
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Titel: Die Weihnachtsfreude
Untertitel:
aus: Lieder zur Bildung des Herzens, S. 317–319
Herausgeber:
Auflage: 2. verbesserte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1795
Verlag: Franke
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons = SB Berlin
Kurzbeschreibung:
Siehe auch die Version Morgen, Kinder, wird’s was geben von 1886 und die Anmerkungen zur Entstehungsgeschichte
Eintrag in der GND: [1]
Bild
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[317]
 243.

     Die Weihnachtsfreude.

Morgen, Kinder, wirds was geben!
Morgen werden wir uns freun!
Welche Wonne, welches Leben
Wird in unserm Hause seyn;

5
Einmal werden wir noch wach,

Heysa, dann ist Weihnachtstag!

Wie wird dann die Stube glänzen
Von der großen Lichterzahl!
Schöner, als bey frohen Tänzen

10
Ein geputzter Kronensaal.

Wißt ihr noch, wie vor’ges Jahr
Es am heil’gen Abend war[?]

[318]
Wißt ihr noch mein Räderpferdchen?

Malchens nette Schäferinn?

15
Jettchens Küche mit dem Herdchen,

Und dem blankgeputzten Zinn?
Heinrichs bunten Harlekin
Mit der gelben Violin?

Wißt ihr noch den großen Wagen,

20
Und die schöne Jagd von Bley?

Unsre Kleiderchen zum Tragen,
Und die viele Näscherey?
Meinen fleiß’gen Sägemann
Mit der Kugel unten dran?

25
Welch ein schöner Tag ist morgen!

Neue Freude hoffen wir.
Unsre guten Eltern sorgen
Lange, lange schon dafür.
O gewiß, wer sie nicht ehrt,

30
Ist der ganzen Lust nicht werth.


Nein, ihr Schwestern und ihr Brüder,
Laßt uns ihnen dankbar seyn,
Und den guten Eltern wieder
Zärtlichkeit und Liebe weihn,

35
Und aufs redlichste bemühn,

Alles, was sie kränkt, zu fliehn.

[319]
Laßt uns nicht bey den Geschenken

Neidisch auf einander sehn;
Sondern bey den Sachen denken:

40
„Wie erhalten wir sie schön,

Daß uns ihre Niedlichkeit
Lange noch nachher erfreut?“