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Miß Longwieles Stoßgähnen

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Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Miß Longwieles Stoßgähnen
Untertitel: Ein Chanson
aus: Kuttel-Daddeldu,
S. 106
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1924
Verlag: Kurt Wolff Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: München
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
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[106]
Miß Longwieles Stoßgähnen

(Ein Chanson)

Uah! Ich wollte, ich hätte
An Stelle meiner Beine zwei
Stuhlbeine aus Holz oder Blei –.
Dann wünschte niemand sich das Zeugs ins Bette.

5
Mein Unterrücks – müßte ein – –

Müßte eine Plakatsäule sein.
Ach nein.
Wie dumm!
Dann stünden sie ja erst recht herum.

10
Mein Busen – (schöner Gedanke)

Wäre eine Planke,
Mit Stacheldraht
Und frisch geteert.
Dann käme der nächste Soldat,

15
Sagte: „Danke.

Ganze Abteilung kehrt!“

Und an meiner Nase hinge
Ewig ein Hühnerei,
Und bei jedem Niesen ginge

20
Das Ei entzwei.

Wären die Augen aus Stein,
Schwarz die Zähne und ohne Schmelz – –

Einmal arm möcht’ ich sein,
Einsam, verachtet, bedauert. –

25
Reich mir den Pelz.

Anspannen! Mich schauert.