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Meyers Blitz-Lexikon/Sd

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Schabbes bis Scylla Meyers Blitz-Lexikon (1932) des Bibliographischen Institutes
S. Dak. bis Sgraffito
Shackleton bis S.S.S.R.
Verzeichnis der Tafeln, Karten und Übersichten · Verzeichnis der häufigsten Abkürzungen
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[579–580] S. Dak. = Süddakota (USA).

S. E. = South East, Südost.

Seal, dunkelbraun gefärbte Robbenfelle.

Sealbisam, dunkelgefärbte Bisam(ratten)felle.

Sealsfield, Charles (Karl Postl), Schriftst., 1793–1864; „Kajütenbuch“.

Séance, Sitzung, bes. spiritistische.

Seattle, St., Washington (USA), 383 000 E; Schiffbau, Holz- u. Fischhandel.

SebastopolSewastopol.

Sebnitz, ostsächs. St., 12 000 E.

Seccomalerei, Wandmalerei auf trockner Wand.

Sechser, in N-Deutschland früher = 1/2 Silbergroschen (6 Pf. = 0,05 ℛℳ).

Sechsort = Hexagramm.

Sechstagerennen, Radrennen ohne Führung über 6 Tage u. Nächte, das Mannschaften bestreiten, die aus je 2 Fahrern, die sich nach Belieben gegenseit. ablösen, bestehen. Das S. wird entschieden durch den Rundengewinn, nächstdem dch. die größte Punktzahl, die in den regelmäßig wiederkehrenden Spurts erworben wird.

Sechsundsechzig, Kartenspiel unter zweien mit 24 (oder 20) Blättern (ohne Sieben u. Achten; auch ohne Neunen).

Sedan, frz. St., an der südbelg. Grenze, 18 000 E. ⚔ 1. 9. 1870 (↑ Dt.-Frz. Krieg), 28. 8. 1914 Sieg der dt. 4. Armee.

Sedativa, beruhigende Mittel.

Sedds, schwimmende Inseln auf dem obern Nil.

Sedez, Buchformat, Sechzehntelbogengröße.

Sediment, aus Wasser, Eis od. aus der Luft abgesetzte Stoffe; sedimentär, durch Ablagerung (S.ation) entstanden.

SedumFetthenne.

See,

1) die S. = Meer;
2) Land- (Binnen-) S. (der S.), mit Wasser gefüllte Bodenvertiefung. Größter S.: Kaspisches Meer (438 688 qkm), tiefster: Baikalsee (1447 m).

SeeaalHaifische.

Seeadler, Falkenvogel mit mächtigem Schnabel; fast 1 m l., 2,5 m klafternd, frißt Fische u. Wasservögel.

Seealpen (Meeralpen), Teil der Alpen, an der ital.-frz. Grenze, 3397 m.

Seeamt, Landesbehörde an dt. Küsten zur Feststellung der Ursache v. Seeunfällen.

Seeanemonen (Seerosen, -nelken), pflanzenähnl. Hohltiere.

Seebach, Marie, Schauspielerin, 1830–97; gründete in Weimar das M.-S.-Stift.

Seebär, an der Ostseeküste plötzl., selbst bei ruhiger Luft auftretende Flutwoge.

SeebebenErdbeben.

Seeberg, Reinhold, luth. Theolog, *1859.

Seeberufsgenossenschaft, Genossenschaft der Reeder u. Schiffahrtsbeflissenen; Träger der Unfallversicherung in der Seeschiffahrt.

Seebrügge, Vorhafen v. Brügge. Im Weltkrieg Hauptstützpunkt der dt. U-Boote; 22.–23. 4. 1918 erfolgloser engl. Landungsangriff.

Hans v, Seeckt.

Seeckt, Hans v., *1866, seit 1914 Generalstabschef verschiedener Truppenteile, 1919 Chef des Allg. Truppenamts, 1920–26 Chef der Heeresleitung, Schöpfer des Reichsheeres, 1926 Generaloberst, seit 1928 M. d. R. (Dt. Volksp.).

Seedarlehen = Bodmerei.

See-ElefantSeehunde.

Seefahrtskunde (Schiffahrtskunde), Lehre der Schiffsführung, auf Navigationsschulen gelehrt.

SeefrachtbriefKonnossement.

Seegurken, walzen- oder wurmförmige Stachelhäuter; in O-Asien gegessen, getrocknet als Trepang gehandelt.

Seehandlung, früherer Name der Preußischen Staatsbank.

Seehöhe, Höhe eines Ortes über dem Meer.
Seehunde, Robben ohne Ohrmuscheln, rutschen auf Land. Kegelrobbe, 3 m, mit langer Schnauze, Ostsee, N-Atlantik. Gemeiner S., 2 m, mit hellem Ring um Auge, nordatlant. Küsten, Ostsee, oft der Fischerei schädlich. Sattelrobbe, 2 m, mit mondförmigem schwarzem Rückenfleck, nördliche Meere; Fell der weißen Jungen (Whitecoat) wichtiger Handelsgegenstand. See-Elefant, mit rüsselförmiger Nase, 5 m, Arktis, Antarktis.

Seeigel, Stachelhäuter, kugelig od. herzförmig, mit Stacheln auf dem Kalkpanzer; ↑ Taf. „Zoologie“.

Seekarten gliedern sich in:

Übersichts- und Segelkarten (Kurskarten, 1 : 300 000 bis 1 : 12 000 000),
Küstenkarten (unter 1 : 300 000),
Kompaßkarten zum Eintragen des tägl. Schiffsweges u.
Spezialkarten (1 : 5000 und größer).

Seekrankheit (Nausea), Unwohlsein mit Erbrechen, Schwindel, Durchfall, infolge Schwankungen des Schiffes, auch beim Fliegen.

Seekreide, kreidige, kalkreiche Schlammbildung am Grund vieler Seen.

Seekühe: Australischer Dugong.

Seekühe, Huftiere, walähnlich mit waagrechter Schwanzflosse, Hintergliedmaßen verkümmert, Pflanzenfresser, Wasserbewohner tropischer Fluß- u. Seeküsten, z. B. der Austral. Dugong.

Seeland, größte dän. Insel, 7514 qkm, 1 340 000 E; fruchtbares Flachland; Hptst. Kopenhagen.

Seele,

1) vorausgesetzte Ursache der Empfindung u. willkürlichen Bewegung, vom Materialismus geleugnet. Lit.: Busse, Geist und Körper, Seele und Leib (19132);
2) Bohrung des Geschützrohres und des Laufs von Handfeuerwaffen; ↑ Taf. Sp. 245;
3) bei Streichinstrumenten Stimmstock zwischen Boden u. Decke.

Seelenblindheit, Unfähigkeit, Gegenstände in ihrer Bedeutung zu erkennen, obwohl sie gesehen werden.

Seelenverkäufer, leicht kenterndes (umschlagendes) Wasserfahrzeug.

Seelenwanderung, Annahme bei den alten Ägyptern, im Buddhismus, bei Pythagoras, Plato u. a., daß die Seele nacheinander in verschiedene Leiber (auch Tiere) übergeht.

Seeliger, Hugo v., Astr., 1849–1924; untersuchte die Anordnung des Fixsternsystems.

Seelilien, mit Stiel festsitzende Haarsterne.

Seemannsamt, Landesbehörde zur Überwachung der Schiffsmannschaft, beurkundet An- u. Abmusterung, untersucht versicherungspflichtige Unfälle, erläßt Strafbescheide bei Zuwiderhandlungen gegen Seemannsordnung, entscheidet [581–582] bei Streitigkeiten über Antritt od. Fortsetzung d. Dienstes usw.

Seemannsfürsorge will durch Errichtung von Seemannsheimen, Schiffsbüchereien, Darbietung v. Obdach u. Verpflegung an Mittellose die Seeleute unterstützen.

Seemannsordnung regelt die Rechtsverhältnisse d. Schiffsbesatzung aller Kauffahrteischiffe, die die dt. Reichsflagge führen.

Seemeile (Knoten), Länge einer Meridianminute = 1851,85 m.

Seenotzeichen (Notruf)SOS.

s. e. e. o. = salvo errore et omissione, Irrtum vorbehalten.

Seeoffizier (Marineoffizier)Reichsmarine.

Seeotter, Raubtier, 11/2 m, Pelztier, fast ausgerottet.

Seepferdchen, Fisch, 10–20 cm, Nordsee, Mittelmeer; Männchen tragen Eier in Bruttasche.

SeeprotestVerklarung.

Seeraub (Piraterie), Angriff privater Schiffe ohne staatl. Ermächtigung auf fremde zwecks Wegnahme v. Personen u. Sachen.

Seerecht ist teils staats- u. verwaltungsrechtl. Inhalts (z. B. über Nationalität, Flaggenrecht, Registrierung, Vermessung v. Seeschiffen, Seestraßenordnung), teils privatrechtl. (z. B. über Reederei, Bodmerei, Seefrachtgeschäfte, Seeversicherungs-, Heuerverträge [HGB., 4. Buch]),teils völkerrechtl. (z. B. Schiffahrtsverträge, Seekriegsrecht).

Seerosen, Weiße S. (Nymphaea alba), große rundl. Schwimmblätter, weiße Blüten; Lotus (N. lotus), Afrika; Gelbe S. (Teichrose, Nuphar luteum), mit gelben Blüten. ↑ Seeanemonen.

SeescheidenManteltiere.

Seeschiffahrt, erwerbsmäßige Verschiffung von Personen od. Gütern über See mit Kauffahrteischiffen (Segel-, Dampf-, Motorschiffen) als Linien- od. Trampschiffahrt.

Seeschlange, angebl. Seeungeheuer, seit dem 16. Jh. vielfach erwähnt, vielleicht doch vorhanden. ↑ Nattern.

Seeschule, Spottname für d. engl. Dichter Wordsworth, Coleridge, Southey.

Seesterne, Stachelhäuter, scheibenförmig, mit 5 Ecken od. Armen.

Seetrift, herrenlos auf dem Meer treibende Gegenstände.

Seeuferbau (Küstenbefestigung) sichert den Strand dch. Uferdeckwerke gegen Abtrieb u. das Ufer bei Hafenanlagen gegen Flut.

Seeversicherung kann jedes in Geld schätzbare, wirtschaftl. Interesse u. jegl. Gefahr zum Gegenstand haben:

1) Kasko-S. (Versicherung des Schiffskörpers),
2) Kargo-S. (Versicherung der Ladung),
3) Versicherung der Fracht.

Versichert werden kann ferner das Interesse an Überfahrtsgeldern, Gläubigerinteressen an verpfändeter Fracht und Ladung, Bodmerei- u. Havereigelder, Haftpflichtinteresse, entgehender (imaginärer) Gewinn, Provisionen. Das S.geschäft wird meist von Aktien-Gesellschaften betrieben.

Seewald, Rich., expressionist. Maler u. Graphiker, *1889; bes. Tierbilder u. Landschaften.

Seewalzen = Seegurken.

Seewarte, Deutsche, wissenschaftliche hydrographisch-meteorolog. Staatsanstalt im Dienste der Seeschiffahrt; Sitz: Hamburg; gegr. 1868 als Norddeutsche Seewarte.

Seewechsel (Bodmereibrief)Bodmerei.

Seezeichen, Ansteuerungsmarken zum Erkennen der Küste u. zur Warnung vor Gefahren. Schwimmende (verankerte): Tonnen (Bojen) verschiedener Form u. Farbe nach dem Betonnungssystem; Leuchttonnen (Gasbojen mit Fettgasfüllung od. elektr.) u. Feuerschiffe (in Küstennähe verankert) m. Leuchtfeuer; Glockentonnen u. automat. Heultonnen m. Nebelsignal; Feuerschiffe oft m. Unterwasserglocken. Feste S. (Landmarken): Baken, Türme usw. Küstenbeleuchtung benutzt Leuchttürme u. Leuchtbaken, deren Leuchtfeuer (elektrisch, Petroleum, Gas) Kennung (Blitz-, Blink-, Dreh- oder Funkelfeuer) oder Farbenwechsel (Wechselfeuer) hat. Nebelsignale auf Leuchttürmen durch Kanonen, Glocken, Hörner, Dampfpfeifen, Sirenen.

SeezungePlattfische.

Seffner, Karl, Bildhauer, *1861; Denkmäler, Bildnisbüsten.

Segantini, Giovanni, ital. Maler (Pointillist), 1858 bis 1899; ital. Volksleben, Alpenlandschaften.

SegelTakelung.

SegelfalterSchwalbenschwanz.

Segelhandbücher, Ergänzungen zu den Seekarten mit Hinweisen auf Kurs, Wind, Häfen.

Segelorder, Befehl über den Reiseweg v. Schiffen.

Segelsport: Tourensegeln u. Wettfahren mit Segeljachten; seetüchtige haben festen tiefen Bleikiel (Wulstkiel), Binnenjachten als Schwertjachten einen hebbaren Kiel (Schwert); mittelgroße sind meist als Kutter (mit 5 Segeln) getakelt, große Kreuzerjachten als Schoner (mit 7 Segeln).

Seghers,

1) Anna (Netty Radványi), Schriftstellerin, *1900; Erz.: „Aufstand der Fischer von St. Barbara“;
2) Herkules, niederl. Maler, 1590–1640; Landschaften.

Segler, Vögel m. langen Flügeln, schwachen Füßen, schwalbenähnlich, hervorragende Flieger, fressen Insekten. Mauer-S., 18 cm lang, 40 cm klafternd, in Dtschl. Anfang Mai bis Anfang August. Salangane, 12 cm, liefert eßbare Schwalbennester, aus Speichel bestehend, malaiische Inselwelt.

Segment, Abschnitt; ↑ Kreis.

SehneKreis.

Sehnen, die festen, faserigen Enden der Muskeln. S.scheide, dünne, die Sehne umgebende Haut, deren Innenfläche eine Gleitschmiere absondert. ↑ Taf. Sp. 396.

Seiches, period. Niveauschwankungen v. Seen u. abgeschlossenen Meeresteilen.

Seide, Fäden v. Raupen; edle S. v. Maulbeerspinner; Tussah-S.: wilde S. Roh-S. (Grège) durch Abhaspeln der aus 3–24 Kokons vereinigten Fäden, die nach Beseitigung des S.nleims (Serizins) durch Abkochen in heißem Seifenwasser (Entbasten) blendend weiß erscheinen. Die besten Kokons liefern die Organsin- od. Kett-S., die mindern Tram- od. Einschlag-S. Der verklebte Rest sowie schadhafte Kokons liefern den S.nabfall (Florett-S. od. Schappe), der zu hochwertigen Gespinsten in der Florettspinnerei nach Kammgarnart verarbeitet wird. Abfälle der Florettspinnerei (Bourette) werden nach Streichgarnart versponnen.

Seidel,

1) Heinr., bürgerl.-humorist. Dichter, 1842–1906; „Leberecht Hühnchen“;
2) Ina, Schriftstellerin, *1885;
3) Willy, Schriftsteller, *1887; exot. Romane.

Seidelbast, 1,25 m, giftiger Strauch, mit rosenroten Blüten.

Seidenpapier, aus Pflanzenfasern, bes. Zigarettenpapier.

Seidenraupe, die Raupe des Seidenspinners.

Seidenspinner, Schmetterlingsfamilie; wichtigste Art der Maulbeer-S., Raupe auf Maulbeerblättern gezüchtet; Kokons liefern ↑ Seide.

Seidl,

1) Anton, Dirigent, 1850–98; Bayreuth;
2) Arthur, Musikschriftsteller, 1863–1928;
3) Gabriel, Architekt, 1848–1913; palastartige Wohnhäuser;
4) Joh. Gabr., 1804–75; niederösterr. Dialektgedichte, alte österr. Nationalhymne „Gott erhalte Franz, den Kaiser“.

Seife entsteht aus Fetten, Kokosöl, Palmöl, Talg beim Kochen mit Natron- od. Kalilauge (S.nsiederlauge) od. Behandlung mit Soda (Verseifung), besteht aus Salzen der Stearin-, Palmitin- u. Ölsäure. Natron-S.n sind fest, Kali-S.n schmierig (Schmier-S.). Bei S.nbildung entsteht S.nleim, der beim Erstarren Lauge einschließt (gefüllte S., oft noch mit Zusatz von Wasserglas usw.). Aus S.nleim scheidet Kochsalz („Aussalzen“) reinere Kern-S. ab. Rasier-S.n sind Kali-S.n aus stearinreichen Fetten. Fett-S. (Toilette-S.), bes. geschmeidig, auch gefärbt und parfümiert.

Seifen sind sekundäre Lagerstätten, meist Ablagerungen v. Sanden u. Tonen, die nutzbare Minerale u. Erze enthalten (z. B. Edelstein-S., Gold-S.).

Seifenkraut, Nelkengewächs, 50 cm, hellfleischfarb.; Wurzel enthält Saponin (zum Wäschewaschen).

Seifenspiritus, Lösung v. Kaliseife in Spiritus, zur Desinfektion.

Seigneur, vornehmer, adliger Herr.

Seihen (Kolieren), Filtrieren durch Gewebe od. Sieb.

Seijid, Abkömmling Mohammeds.

Seilbahnen, Fahrzeuge, durch ortsfeste Maschinen mittels Drahtseilen angetrieben: Seilstandbahnen, das Fahrzeug läuft auf Schienen; Seilhängebahnen, ein auf Stützen ruhendes Drahtseil dient als Fahrbahn. ↑ Hängebahn.

Seilerwaren: Schnüre, Bindfäden, Seile, Stricke, Taue (aus Hanf, Flachs), als Handarbeit in Reepschlägereien od. Seilerbahnen auf Rad dch. Drehung der Fäden erhalten, sonst auf Seilspinnmaschinen.

Seiltrieb, Verbindung v. mit Seilnuten (Rillen) versehenen Rädern (Seilscheiben) durch Seile zwecks Kraftübertragung.

Sejm, der poln. Reichstag.

Seine, nordfrz. Fl., v. Plateau v. Langres zum Kanal, 776 km.

Ignaz Seipel

Seipel, Ignaz, *1876; 1899 Priester, Theologieprofessor Wien, 1918 österr. Min. für soziale Fürsorge, seit 1919 Führer der Christl.-sozialen Partei, 1922–24 u. 1926–29 Bundeskanzler, 1930 Außenmin.

Seismische Linien, Linien an der Erdoberfläche, längs deren Erdbeben auftreten.

Seismogramm, Aufzeichnung v. Erdbebenwellen durch den Seismograph.

Seismologie, Erdbebenkunde.

Seismometer = Erdbebenmesser.

Seitenstechen, dch. Entzündung od. nur Reizung d. Brustfells, auch nach Anstrengungen, bes. Laufen.

Seitz,

1) Karl, *1869; 1919 Präs. der österr. Nationalversammlung (Sozialdem.) u. der Rep., seit 1923 Bürgermeister v. Wien;
2) Theodor, *1863; 1907–10 Gouverneur v. Kamerun, 1910–15 v. Deutsch-Südwestafrika.

SekanteKreis.

Sekkieren, belästigen, quälen.

Sekles, Bernh., Komp., *1872; Oper „Schahrazade“.

Sekret, geheim; Absonderung v. Drüsen.

Sekretär, Schreibschrank; Geheimschreiber; Beamter des mittlern Dienstes (Justiz-S., Kanzlei-S. usw.).

Sekretion, Absonderung v. Drüsen.

Sekt = Schaumwein.

Sekte, Sondergruppe; abgesonderte [583–584] Religionsgemeinschaft; Anhänger: Sektierer.

Sektion, Leichenöffnung; Unterabteilung bei Behörden.

Sektor, Ausschnitt; ↑ Kreis.

Sekunda, 2. Schulklasse; 2. Stück eines Wechsels, nur i. Großhandel gebräuchlich.

Sekundant, Beistand, Zeuge im Zweikampf; Helfer und Beschützer eines Kämpfers beim Fechten und Boxen.

Sekundär, an 2. Stelle; geolog.: Mineralien u. Gesteine, entstanden durch Umbildung ursprünglicher (primärer) Bildungen.

Sekunde, der 60. Teil der Minute; 1 sek = 1 Zeit-S., 1” = 1 Bogen-S. (bei Winkeln). Mus.: 2. Stufe der diaton. Tonleiter; ↑ Taf. Sp. 424.

Sekundieren, Beistand leisten, bes. beim Zweikampf.

Sekundogenitur, das für nachgeborne Prinzen u. Familien bestimmte Gebiet od. Vermögen.

Sela, hebr. Musikzeichen in den Psalmen; volkstüml. „abgemacht“.

Seladon, schmachtender Liebhaber.

Selb, oberfränk. St., 13 300 E; Porzellanfabriken.

Selbstanschlußbetrieb (SA-Betrieb)Fernsprecher.

Selbstbestimmungsrecht, völkerrechtl. Grundrecht eines Volkes od. Volksteils zu eigner Staatsbildung od. Anschluß an den Staat gleicher Nation.

Selbsteintritt des Kommissionärs, Ausführung der Kommission in der Art, daß der Kommissionär die von ihm für den Auftraggeber zu kaufende od. zu verkaufende Ware selbst liefert od. selbst übernimmt.

Selbstherrscher aller Reußen, Titel des ehem. Kaisers v. Rußland.

Selbsthilfe, eigenmächtige Durchsetzung v. Rechtsansprüchen ohne Beschreitung des Rechtswegs, nur als Notwehr erlaubt.

Selbsthilfeverkauf, Verkauf der v. Käufer grundlos nicht angenommenen Ware, erfolgt nach vorheriger Androhung durch öffentl. Versteigerung auf Rechnung des Käufers.

Selbstinduktion, elektromagnetische Induktion einer Spule; ↑ Elektrizitätslehre 6).

Selbstkosten, sämtl. Kosten einer Ware od. Leistung bis zu dem Zeitpunkt des Übergangs an den Käufer.

Selbstladepistole lädt sich nach dem Abfeuern durch Druck der Pulvergase selbst; ↑ Browningpistole, ↑ Taf. Sp. 245.

Selbstschalter (Automatschalter), elektr. Schalter, die, dch. einen best. Vorgang veranlaßt, Strom von selbst auslösen: Höchststrom-, Mindeststrom-, Rückstrom-, Spannungsrückgangsausschalter. Werden heute meist an Stelle v. Sicherungen verwendet.

Selbstschutzverbände, private, unter Duldung des Staates geschaffene militär. Verbände gegen Unruhen, z. B. Organisation Escherich (Abk. Orgesch), Freikorps Roßbach, Oberland. 1921 auf Verlangen der Ententestaaten aufgelöst.

Selbstverlag: der Verfasser od. Herausgeber eines Buches besorgt selbst dessen Herstellung u. Vertrieb.

Selbstversammlungsrecht, Recht eines Parlaments, aus eigner Entschließung ohne Berufung durch eine Regierungsstelle zus.zutreten; steht dem Reichstag zu. Der österr. Nationalrat wird dch. den Bundespräs. berufen; dieser ist dazu verpflichtet, wenn ein Viertel der Mitglieder es verlangt. Auch die schweiz. Bundesversammlung muß zu außerordentl. Versammlungen berufen werden, wenn es ein Viertel der Mitglieder des Nationalrats verlangt.

Selbstversicherung, freiwillige Versicherung v. versicherungsfreien Personen in der Unfall-, Invaliden-, Hinterbliebenen- u. Angestelltenversicherung.

Selbstverwaltung, selbständige Verwaltung der eignen Angelegenheiten unter eigner Verantwortung, bes. bei Gemeinden und Gemeindeverbänden.

Selchwaren (Geselchtes), in Süddeutschland: geräucherte Fleischwaren.

Seldschukischer Gebetsturm.

Seldschuken, Stamm der Turkmenen, benannt nach Seldschuk, dessen Enkel Toghril um 1050 die Herrschaft der S. begründete. Im 13. Jh. blühende Baukunst mit Fayence- od. Marmorrelieffriesen.

Franz Seldte.

Seldte, Franz, Gründer u. Führer d. „Stahlhelms“, *1882.

Selekta, früher auf die Volksschule aufgesetzte Klasse, bes. für Mädchen.

Selektion, Auswahl. S.slehreAbstammungslehre.

Selen, dem Schwefel nahestehendes ↑ Element, schmilzt bei 220°, wird aus Schwefelmineralien u. bei der Schwefelsäureherst. gewonnen. ↑ Selenzelle.

Selene, Mondgöttin; ihr Geliebter ist Endymion.

Selenga, Fl. im nördl. Innerasien, zum Baikalsee, 1205 km.

Selenzelle enthält kristallin Selen zw. Stromzuleitungen, läßt i. Dunkeln nur schwachen Strom durch, der bei Belichtung wächst, dient f. Tonfilm statt ↑ Photozelle.

Seler, Georg Ed., Ethnolog, 1849 bis 1922.

Seleukiden, hellenist. Dynastie (312–64 v. Chr.) in Syrien.

Selfaktor (Selbst- od. Wagenspinner)Spinnerei.

Self-made man, wer aus eigner Kraft etwas geworden ist.

Sella curulis (Kurulischer Stuhl), im alten Rom Elfenbeinstuhl des Prätors, daher = Richterstuhl.

Sellerie, Doldengewächs, 1 m, der fleischigen Wurzeln und der Blätter wegen angebaut.

Sem, ältester Sohn Noahs, bibl. Stammvater der Semiten.

Semaphor, optischer Telegraph mit verstellbaren Flügeln.

Semele, thrazische Erdgöttin; Tochter des Kadmos, von Zeus Mutter des Dionysos.

Semester, Halbjahr.

Semgallen, Landschaft in Kurland (Lettland); dt. Stadt-, lett. Landbev.

Semikolon, Strichpunkt (;).

Seminar, „Pflanzschule“; Lehrerbildungsanstalt; kath. Priesterausbildungsanstalt; Universitätsforschungsstätte, Übungsstunde. S.ist, Zögling eines Priester- od. Lehrer-S.

Semipalatinsk, westsibir. St., am Irtysch, 57 000 E.

Semiramis, sagenhafte assyr. Königin, soll kunstvolle Bauten („hängende Gärten der S.“) errichtet haben.

Semiten, Völkergruppe der mittelländ. Rasse: Araber, Syrer, Beduinen, Abessinier u. Juden.

Semler, Christoph, Schulmann, 1669–1740; gründete die 1. Realschule.

Semlin, südslaw. St., gegenüber Belgrad, 26 000 E (25% Dt.).

Ignaz Philipp Semmelweis.

Semmelweis, Ignaz Philipp, Mediziner, 1818–65, verdient um die Antisepsis.

Semmering, 981 m hoher Paß zw. Nieder-Österr. u. Steiermark, von der S.bahn (seit 1854; 1. Gebirgsbahn Europas) im S.tunnel (1431 m l.) durchfahren.

Semnonen, german. Volk an der Elbe, wanderten nach Süden u. gingen in d. Alemannen auf.

Sempach, St., im schweiz. Kanton Luzern, 1200 E. ⚔ bei S. (1386) entschied den Untergang d. österr. Herrschaft in der Schweiz.

Semper, immer. S. idem, immer derselbe.

Semper, Gottfried, Architekt, 1803–79. ↑ Taf. I Sp. 376.

Semper aliquid haeret, etwas bleibt immer hängen.

Semstwo, die russischen Selbstverwaltungsverbände, denen 1864 die örtliche Wirtschafts- und Schulpflege übergeben wurde.

Sen (Seng), Münze, ↑ Übers. Sp. 416.
Senat, „Rat der Alten“, Stadtrat Roms, dann Staatsrat des Reichs; seit dem MA: Magistratskollegium. Bei Obergerichten Spruchabteilung. Akadem. S., Selbstverwaltungsorgan einer Universität. In USA, Frankr., Italien usw. die Erste Kammer.

Senator, Mitgl. eines Senats.

Senatus Populusque Romanus (S. P. Q. R.), „Senat u. Volk Roms“, d. h. der röm. Gesamtstaat.

Senckenberg, Joh. Christian, Arzt, 1707–72, gründ. 1763 die S.sche Stiftung Frankfurt a. M., mit der die 1817 gegr. S.sche Naturforschende Gesellschaft vereinigt wurde.

Sendai, jap. St., Osthondo, 143 000 E.

SenderFunktechnik; ↑ Taf. Sp. 184.

Lucius Annäus Seneca.

Seneca, Lucius Annäus, röm. Philosoph (Eklektiker), * um 4 v. Chr., † 65 n. Chr., Lehrer Neros; Tragödien.

SenecioKreuzkraut.

Senefelder, Aloys, 1771–1834; erfand Lithographie u. Steindruck.

Senegal,

1) Fl. in Frz.-W-Afrika, zum Atlant. Ozean, 1700 km;
2) frz. (1791) Kolonie, Teil von Frz.-W-Afrika, 191 600 qkm, 1,36 Mill. E; Hptst. Saint-Louis. Ungesund, heiß. Ausfuhr v. Kautschuk, Erdnüssen, Palmkernen, Häuten.

Senegambien, Landsch. in Frz.-W-Afrika, zur Kolonie Senegal gehörig.

Seneschall, bis 1191 höchster frz. Würdenträger.
Senf, Kreuzblütler: Schwarzer S., 1,25 m, gelb, Samen schwärzlich, gemahlen benutzt zu S.pflastern u. S.mehl (gibt mit Essig oder eingedampftem Most angerührt S. [Mostrich]). Weißer S., 60 cm, gelb, Samen weiß, wie die des Schwarzen S. verwendet. Acker-S., Ackerunkraut, 60 cm, goldgelb.

Senfbad, heißes Hand- oder Fußbad mit Zusatz von Senfmehl, Reizmittel bei Schwächezuständen und Herzasthma.

Senföl, aus schwarzem Senf m. Wasser destilliert, auch künstlich hergestellt.

Senfpflaster, Brei aus Senfmehl mit lauwarmem Wasser; Hautreizmittel.

Senftenberg, südbrandenburg. [585–586] St., 17 000 E; Braunkohlen.

Sengen, Abbrennen v. Fasern.

Senil, greisenhaft. S.ität, Altersschwäche. S.es Irresein (Altersblödsinn), die im Greisenalter auftretenden Zustände v. Irrsinn.

Senior, der Ältere, Gegensatz von ↑ Junior.

Senior, Nassau William, engl. Nat.-ök., 1790–1864, Prof. Oxford.

Seniorat, Erbfolgeordnung, bei der die Güter stets an das älteste Familienmitglied fallen (Gegensatz: Juniorat).

Seniorenkonvent, Zusammenkunft der Senioren, z. B. v. Studentenverbindungen od. Fraktionen.

Senker, Ableger.

Senkung, Verlagerung eines Organs (Niere, Gebärmutter) nach unten.

Senkwaage (Aräometer), Vorrichtung z. Bestimmung des spez. Gew. v. festen (Gewichtsaräometer) u. von flüssigen Körpern (Spindelaräometer).

Teil des Staudamms von Sennar am Blauen Nil.

Sennar, Landschaft in NO-Afrika, im O des engl.-ägypt. Sudans, zw. Weißem u. Blauem Nil.

Senne, Bewirtschafter einer Sennhütte.

Senne, Heidefläche in Westfalen, nördl. Paderborn, mit Truppenübungsplatz.

Sennesblätter, Blätter mehrerer Cassia-Arten, Abführmittel.

Sennhütte, einzelnes Gebäude für Sennwirtschaft, Viehwirtschaft in den Alpen.

SenonGeologische Formation.

Se non è vero, è ben trovato, „Wenn es nicht wahr ist, so ist es (doch) gut erfunden“.

Señor (span.), Herr; Señora, Herrin; Señorita, Fräulein.

Sensal = Handelsmakler; Sensalie, Sensarie, Maklergebühr.

Sensation, Empfindung; Aufsehen. S.ell, aufsehenerregend.

Sensibel, empfindlich, empfindsam.

Sensitiv, empfindlich; überreizt.

Sensorium, Bewußtsein, Empfindungsgebiet.

Sensualismus, Lehre, daß Denken u. Wollen nur auf (passiven) Sinneseindrücken (sensus) beruhen.

Sentenz, Denkspruch, Urteil.

Sentimental, gefühlsselig, überschwenglich. S.ität, schwächl. Hingabe an weiche Gefühle, Rührseligkeit.

Senussi, mohammedan. Derwischorden, will den Islam in seiner urspr. Reinheit wiederherstellen, lehnt europ. Zivilisation ab, gegr. 1837.

Separat, getrennt, geschieden, einzeln.

Separation, Absonderung; Trennung; Beseitigung der Gemenglage in einer Flur. Ztw.: separieren.

Separatismus, Absonderung aus relig. Gemeinschaften. Versuche v. Separatisten (Sonderbündlern), einen Landesteil aus dem bestehenden Staatsverband abzutrennen. In Dtschl. bes. die 1919 entstandene, von Frankr. unterstützte Bewegung z. Loslösung von Pfalz u. Rheinprovinz.

Sephardim (Einzahl: Sepharde), aus Spanien vertriebene (West-)Juden (↑ Spaniolen).

Sepiaknochen, Rückenplatte v. Tintenfischen.

SepieTintenfische.

Sepik, bedeutendster Fl. des frühern Dt.-Neuguinea, 400 km.

Sepoy, eingeborner Soldat des brit.-ind. Heeres.

Sepsis, Blutvergiftung, Blutverderbnis, entweder durch Wachsen von Mikroorganismen im Blut verursacht, od. Allgemeininfektion durch Giftstoffe, die im Blut kreisen, ohne daß im Blut selbst Mikroorganismen vorhanden sein müssen.

September, der 9. Monat, im altröm. Kalender der 7; dt. Herbstmonat.

Septennat, Zeitraum von 7 Jahren, bes. die Amtsdauer des Präs. des Dt. Reichs u. der Frz. Rep. In Dtschl. im bes.: die Festlegung des Heeresetats für je 7 Jahre (1874–94).

Septett, Musikstück für 7 Stimmen.

Septichämie (Septikämie), früher Bez. für Krankheit infolge Übertritt fauliger Stoffe ins Blut; heute = Sepsis.

Septime, 7. Stufe der diatonischen Tonleiter; ↑ Taf. Sp. 424.

Septuagesimae, 9. Sonntag vor Ostern.

SeptuagintaBibel.

Sequenz

1) (Prose), Hymnus im alten Kirchengesang;
2) Musiktheorie: Nachahmung einer melodisch-harmon. Bewegung auf verschied. Tonstufen;
3) aufeinanderfolgende Spielkartenblätter (bes. gleicher Farbe).

Sequester, Zwangsverwalter; medizin.: abgestorb. Knochenstück.

Sequestration, Beschlagnahme eines strittig. Gegenstands zur einstweil. Verwaltung dch. einen Sequester. Im Weltkrieg wurde das dt. Eigentum in den Ententeländern sequestriert, heute z. T. freigegeben.

SequoiaMammutbäume.

Serâi (pers. Sérail), fürstl. Schloß.

Serajewo = Sarajevo.

Serang, Molukkeninsel, = Ceram.

Serao, Matilde, ital. Schriftstellerin, 1856–1927; Romane, Novellen (neapolit. Leben).

Seraph (Mz. Seraphim), Lichtengel; danach S.ischer Vater (pater seraphicus) = Franz v. Assisi; S.ische Brüder = Franziskaner.

Serapis, grch. Beinamen des babylon. Wassergotts Ea.

SerbenSerbokroaten.

Serbien, ehem. Kgr., jetzt Kerngebiet ↑ Südslawiens.

Serbokroaten, sprachl. einheitl. slaw. Volk, gegliedert in Kroaten in Dalmatien, Istrien, Kroatien (durch längere österr. Verwaltung stark mitteleuropäisch beeinflußt, kath.) u. Serben in Bosnien, Herzegowina, Montenegro, Serbien (wesentlich dem byz. Kulturkreis angehörend: meist grch.-orthodox, auch Mohammedaner). Ihre Sprache gehört zur SO-Gruppe der slaw. Sprachen; Serbisch mit cyrill., Kroatisch mit latein. Lettern geschrieben; Unterschied sonst gering.

Serenade, „Abendmusik“, Ständchen; mehrsätziges Kammermusik- od. Orchesterwerk.

Serenissimus, Fürst eines Kleinstaates; bes. als komische Type.

Sereth,

1) Nbfl. d. Donau, aus den Ostkarpaten, 520 km;
2) Nbfl. des Dnjestr, in Ostgalizien, 230 km.

Sergeant, bis 1919 = der jetzige Unterfeldwebel (-wachtmeister).

Sergipe, brasil. Küstenstaat im NO, 21 522 qkm, 524 100 E; Hptst. Aracajú.

Serie, Reihe.

Serienschaltung = Reihenschaltung.

Sering, Max, Nat.-Ök., *1857, Prof. Berlin.

Seriös, ernsthaft, feierlich.

Serîr, eine Wüstenform: die Kieswüste.

SerizinSeide.

Serkin, Rudolf, Klaviervirtuos, *1903.

Sermon, Rede; (Straf-) Predigt.

Serologie, Lehre vom Blutserum.

Serpent, altertüml., schlangenartig gewundenes Holzblasinstrument.

Serpentin, Mineral u. Gestein, wasserhaltiges Magnesiumsilikat; ↑ Taf. Sp. 153.

Serpentine, ansteigender Weg an Berghängen in „Schlangenlinie“.

Serra, Gebirgskette.

Serra do Mar, Küstengebirge SO-Brasiliens, bis 2232 m.

Sertão, Bez. für wasserarme Landstriche in Brasilien.

Serum (Mz. Sera), von Blutkörperchen u. Fibrin befreiter Bestandteil des Blutes (Blut-S.), der Lymphe (Lymph-S.) u. des Eiters (Eiter-S.).

Serumdiagnostik, Verfahren zur Diagnose, darauf beruhend, daß man aus dem Vorhandensein bestimmter Stoffe im Blutserum auf bestimmte Krankheitserreger schließen kann.

Serumtherapie, method. Benutzung des Serums immunisierter Tiere zur Verhütung u. Heilung von Infektionskrankheiten, bes. gegen Krankheiten mit Bakteriengiftwirkung (Diphtherie, Starrkrampf).

Service, Tafelgeschirr.

Servil, unterwürfig, kriechend; Hptw.: S.ismus, S.ität, Kriecherei.

Servis, Quartier-, Verpflegungsgeld.

Servituten = Dienstbarkeiten.

Servius Tullus, 6. röm. König, 578–534 v. Chr.

Servus, Sklave, Diener; Begrüßungsformel.

Sesam, uralte Kultur- u. Ölpflanze, zur Seifenbereitung u. in der Heilkunde benutzt.

Sesshu, japan. Landschaftsmaler, *1420, † um 1506.

Session, Sitzung(speriode), bes. eines Gerichts (z. B. Schwurgerichts) oder Parlaments.

Sesterz, röm. Silber- (später Messing-) Münze (20, später 15 Pf.).

Sestri,

1) (S. Levante) ital. Winterkurort, am Golf von Genua, 14 000 E;
2) (S. Ponente), Stadtteil von Genua.


Seth.

Seth,

1) Schutzgott der oberägypt. Könige;
2) ein Sohn Adams u. Evas; Nachkommen: S.iten.

Sethe, Kurt, Ägyptolog, *1869.

Seton, Ernest Thompson (S.-Thompson), kanad. Schriftsteller, *1860; Tiergeschichten.

Settlement, Ansiedlung; bes. gemeinschaftl. Niederlassung von akadem. gebildeten Männern in den Arbeitervierteln der gr. Städte (zuerst Toynbee Hall in London, 1884), erstreben Ausgleich der sozialen Klassengegensätze.

Setzen, das Gebären bei Hasen, Rot-, Dam- u. Rehwild; Zusammensetzen der Buchstaben zur Druckform.

Setzlatte (Richtscheit, -latte), Maurerwerkzeug, rechteckige Latte mit eingesetzter Libelle.

Setzmaschine, Vorrichtung zur mechan. Herstellung von Letternsatz. Bei der Monotype werden einzelne Buchstaben, beim Topographen u. der Linotype ganze Zeilen gegossen.

Setzwaage, durch Lot oder Libelle horizontal einstellbares Lineal.

Seuche = Epidemie.

Seume, Joh. Gottfr., Dichter, 1763–1810; Fußreise nach Italien; „Spaziergang nach Syrakus“, [587–588] „Mein Leben“.

Seuse (Suso), Heinr., Mystiker, * etwa 1295, † 1366, Dominikaner.

Karl Severing.

Severing, Karl, *1875, Schlosser, 1907–11 u. seit 1920 M. d. R. (Soz.–dem.), 1920–26 pr., 1928–29 Reichs-, seit Okt. 1930 wieder preuß. Innenmin.

Severinus, christl. Hl., † 482; Schutzpatron von Bayern u. Österreich.

Severn, mit 338 km längster Fl. Englands, z. Bristolkanal.

Severus, röm. Kaiser:

1) Lucius Septimius, 193–211;
2) Flavius Valerius, 306–307.

Sévigné, Marie de Rabutin–Chantal, Marquise de, 1626–96; Briefe.

Sevilla, südspan. St., am Guadalquivir, 217 000 E; bed. Ind.

Sévres, St., westl. Paris, 15 000 E; Porzellan. ↑ Friedensverträge (1919–22).

Sewastopol, St., im Rätestaat Krim, am Schwarzen Meer, 74 000 E; Kriegshafen. 1854–55 im Krimkrieg belagert u. zerstört.

Sexagesimae, 8. Sonntag vor Ostern.

Sex appeal, mod. anglo–amerikan. Schlagwort für den v. einem Menschen ausgehenden erotischen Reiz.

Sexta, 6. Schulklasse; S.ner, Schüler der S.

Spiegelsextant.

Sextant, astronomisch–naut. Winkelmeß–Instrument, bes. zur Messung von Sonnenhöhen für Orts- u. Zeitbestimmungen, indem der Winkel zw. Horizont und Sonne gemessen wird.

Sexte, die 6. Stufe der diatonischen Tonleiter. ↑ Taf. Sp. 424.

Sextett, Musikstück für 6 Stimmen.

Sextole, mus.: Figur v. 6 gleichwertigen Noten, die zusammen 4 derselben Art gelten.

Sextus Empiricus, grch. Philosoph, um 200 n. Chr., begründete den Skeptizismus.

Sexual, geschlechtlich, aufs Geschlecht bezügl.

Sexualhygiene, die Gesundheitspflege in bezug auf d. Geschlechtsorgane u. das Geschlechtsleben.

Sexualität (Geschlechtlichkeit), im wissenschaftlichen Sinn das Vorhandensein des männl. u. des weibl. Geschlechts u. deren besondere Eigenschaften. Im weitesten Sinn alles, was mit dem Geschlechtsleben zusammenhängt.

Sexualverbrechen = Sittlichkeitsverbrechen.

Sexuell, auf geschlechtl. Dinge bezüglich.

Sexus, das Geschlecht.

Seychellen, brit. Inselgruppe, östl. von Afrika (92 Inseln), 27 000 E; Kokosnüsse. Hauptort Victoria.

Seydlitz, Friedr. Wilh. v., 1721–73, seit 1757 Oberbefehlshaber der pr. Reiterei, vielfacher Sieger im 7jähr. Krieg.

Sezession, Absonderung, Trennung von einer Gemeinschaft. Selbständige örtl. Künstlergruppen, von der herkömmlichen akadem. Richtung abgespalten.

Sezessionisten, im nordamer. Bürgerkrieg (Sezessionskrieg, 1861–1865) die Konföderierten (Anhänger der Südstaaten).

Sezieren, zergliedern, anatomisch zerlegen.

Sforza, ital. Geschlecht. Carlo, Graf S., *1872, 1920–21 ital. Außenmin.

Sforzato, mus.: verstärkt.

Sfumato, mit verschwimmenden Umrissen gemalt.

Sgraffito, Maltechnik (bei Wandmalerei u. Töpfereien), bei der Bild aus dunkler od. heller Grundierung herausgekratzt wird und je nachdem in der hellen od. dunklen Farbe des eigtl. Grundes erscheint.

Schabbes bis Scylla Nach oben Shackleton bis S.S.S.R.
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