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Melpomene/Band 2/044 Bei dem Grabe eines hoffnungvollen Knaben

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aus: Melpomene
Seite: Band 2, S. 126-127
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44. Bei dem Grabe eines hoffnungvollen Knaben.

Melod. V.

Töne traurig, dumpfe Sterbeglocke!
Bei dem Grabe unsres Bruders hier.

1. Denn ein hoffnungvoller Knabe
Modert hier im düstern Grabe;
Und in tiefer Trauer klagen wir.

2. Kalter Schaur durch alle Glieder
Streckte ihn aufs Lager nieder,
Und verschwunden war des Lebens Lust.

3. Und in Bälde gieng das Fieber
Glüend in Entzündung über,
Und durchwühlte seine zarte Brust.

4. Willig hat er eingenommen,
Doch kein Mittel wollte frommen,
Immer nahm das Übel überhand.

5. Und empor zum Nervensitze
Bis zum Hirne, stieg die Hitze,
Und benahm ihm gänzlich den Verstand.
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6. Doch er litt die größten Schmerzen
Stets mit Gott ergebnem Herzen,
Und mit wahrhaft christlicher Geduld.

7. Er empfieng vor seinem Ende
Noch die Sterbesakramente,
Und empfahl sich Gottes Vaterhuld.

8. So verblich der arme Junge,
Hingemäht vom Sensenschwunge,
In des bittern Todes kalter Hand.

9. Doch wir können sicher hoffen:
Daß er dort den Himmel offen,
Und in ihm den Lohn der Tugend fand.

10. Denn er hatte seine Jugend
Stets der Frömmigkeit und Tugend,
Und der wahren Gottesfurcht geweiht,

11. Und nach überstandnen Leiden
Wird er nun des Himmelsfreuden
Dort geniessen in der Ewigkeit.