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Meine Tante

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Meine Tante
Untertitel:
aus: Allerdings, S. 63
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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MEINE TANTE


Meine Tante ist eine Blinde
Und obendrein geistesgestört,
Was ich doch noch rüstig empfinde,
Weil sie auf dem einen Ohr hört.

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Ihr Rückgrat ist wie ein Henkel.

Sie geht deshalb etwas gebückt.
Doch hat sie am oberen Schenkel
Ein Grübchen, das jeden entzückt.

Ein Grübchen, wie manch eine Haut hat,

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Nur zarter und doch wieder stark,

Daß jeder, der es geschaut hat,
Erfreut etwas zahlt. Meist drei Mark.

Sie hat Perioden mit Äther.
Ich breche mitunter mit ihr

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Beziehungen ab, die ich später

Erneure bei angeblich Bier.

Denn sie ist doch eine volle
Mimosengestalt, ein Genie,
Und immer noch unter Kontrolle.

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Ich garantiere für sie.