Med. Topographie Gmuend:005
Franz Joseph Werfer Versuch einer medizinischen Topographie der Stadt Gmünd | |
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[6] ist nöthig – mehr thun, möge solcher recht bald in Vielen viel besseres und gründlicheres, und in manchen auch mehr erfreuliches sagen und mittheilen können, als ich es in meiner Lage und in gegenwärtigen Zeitumständen zu thun vermochte; denn wohl wird das sich immer mehr anthürmende heterogene Convolut der unsre Zeit eigends charakterisirenden, jetzt wenig freundlich ansprechenden großen und ungewöhnlichen Weltbegebenheiten für eine jüngere Zeit auch manches Gute und Erfreuliche ausgebähren. Die Nützlichkeit medizinischer Ortsbeschreibungen ist, zunächst und besonders zwar in heilkundiger Hinsicht, eine anerkannte Sache; denn welcher Arzt kennt nicht den Einfluß und die mächtige Wirkung des Klima, des Wechsels der Witterung und Jahreszeiten, der Winde, Gewässer, des Bodens, der Denk- und Lebensweise der Einwohner u. s. w. auf Gesundheit und Krankheiten sowohl überhaupt, als besonders an dem Orte, wo er seine Wissenschaft ausübt? aber auch in mancher anderer Hinsicht verdienen solche beachtet zu werden; hier sind Aerzte und Naturbeschreiber [7] Schüler der Natur und des Philosophen Lehrer, denen man schon manchen Beytrag einzelner Gegenden zur allgemeinen Lehre der Klimate und ihrer Einwirkung auf den Menschen auch für die Nachwelt zu danken hat: solche sind daher, wo sie noch nicht existiren, für den Arzt immerhin eine zu empfehlende Aufgabe und nützliche Arbeit, die auch dem Nichtarzt, falls sie öffentlich werden, hie und da Belehrung und somit eine nützliche Unterhaltung gewähren können. Ob und in wiefern nun gegenwärtige Arbeit einigen Werth und Nutzen habe, mögen Sachverständige erkennen, die auch das Schwierige des Gegenstandes aus Erfahrung wissen, und deren gründliches Urtheil und nöthige Berichtigungen ich, von aller Anmassung weit entfernt, gewiß zu schätzen weiß; denn wo ist auch das gelungene Werk des vollkommnen Meisters dieser Art? Was schon anderswo etwa mit gleichen Worten gesagt seyn mag, seye hier blos um solcher willen, die es dort nicht vernehmen können, wiederholt gesagt, und weil es gerade so zur Sache diente. – |