Mandäische Liturgien/Qolasta/98
XCVIII.
Am Tage, an dem die Seele hinauszieht,
am Tage, an dem die Vollendete emporsteigt,
am Tage, an dem die Seele hinauszieht
weg von unterhalb der Räder des Todes,
... ist Streit geworfen
in die Tibil der Vergänglichkeit.
Rūhā sitzt in Trauer,
die Sieben sitzen in Erstarrung da.
Der Rock der Sterne ist zerfetzt,
Staub ist auf das Haupt der Rūhā geworfen.
Die Glöckner weinen,
die Wachthäusler sind erschrocken.
Der Mann, der mich hierher brachte,
brachte mir ein prächtiges Gewand.
Er bekleidete mich mit einem Gewände des Glanzes
und bedeckte mich mit einem Turban des Lichtes.
Er errichtete auf mir einen Ätherkranz
und was sonst das große (Leben) den Uthras gewährte.
Er richtete mich unter den Uthras auf,
stellte mich unter den Vollendeten auf.
Einen Ätherkranz richtete er mir auf dem Haupte auf
und holte mich feierlich aus der Welt.
Das Leben stützte das Leben,
das Leben fand das Seinige,
das Seinige fand das Leben,
und meine Seele fand, was sie erhoffte. —
Das Leben wird hochgehalten und ist siegreich,
und siegreich ist der Mann, der hierher gegangen ist.