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Malwine (Tucholsky)

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Textdaten
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Autor: Kurt Tucholsky
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Titel: Malwine
Untertitel:
aus: Lerne lachen ohne zu weinen, S. 368-369
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1932 (EA 1931)
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Weltbühne, 11. November 1930
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[368]

 Malwine

Ich habe mich deinetwegen
gewaschen und rasiert.
Ich wollt mich zu dir legen
     mit einem Viertelchen,

5
     mit einem Achtelchen –

 Malwine!
Doch du hast dich geziert.

Der Kuckuck hat geschrieen
auf deiner Schwarzwalduhr.

10
Ich lag vor deinen Knieen:

     „Gib mir ein Viertelchen!
     Gib mit ein Achtelchen!
 Malwine!
Ein kleinen Stückchen nur!“

15
Dein Bräutigam war prosaisch.

Demselben hat gefehlt,
dieweilen er mosaisch,

[369]

     ein kleines Viertelchen,
     ein kleines Achtelchen …

20
das hätt dich sehr gequält!


Du hast mir nichts gegeben
und sahst mich prüfend an.
Das, was du brauchst im Leben,
     sei nicht ein Viertelchen,

25
     und nicht ein Achtelchen …

das sei ein ganzer Mann –!

Mich hat das tief betroffen.
Dein Blick hat mich gefragt …
Ich ließ die Frage offen

30
und habe nichts gesagt.


     Daß wir uns nicht besaßen!
So aalglatt war mein Kinn.
Nun irr ich durch die Straßen …
 Malwine –!

35
     und weine vor mich hin.