Lob der Gottheit
Lob der Gottheit.
Lob sei dem Ewigen Gott! Ihm nahet, wer ihm gehorchet;
wer ihm danket, genießt zwiefach des Gebenden Huld;
Wie der Athem, der in uns zieht, das Leben erweitert,
wie der Athem, den wir wieder verathmen, erquickt.
daß er des Hauses Flur köstlich belege zum Fest
Mit smaragdnen Tapeten. Er hat der Wolke befohlen,
daß sie mit Ammenbrust Kräuter und Pflanzen erzieh’,
Zartgebohrene Kinder. Zum neuen Jahre des Frühlings [1]
Seine Rechte verwandelt den Saft des Schilfes in Zucker,
hebet den Dattelkern sprießend zur Palme empor.
Wolken und Wind und Himmel und Mond und Sonne beeifern
sich zum Dienste für Dich; diene mit ihnen, o Mensch.
––––
sprechen: „wir ehren Dich nicht, Höchster, wie Dir es gebührt.“
Die des Erhabenen Glanz in seiner Schöne beschreiben,
klagen, in Schrecken gehüllt: „Herr, wir erkennen Dich nicht.“
Fragete mich nun Einer nach Seinem Lobe; was soll ich,
Liebende geben sich hin zum Opfer ihres Geliebten,
und das Opfer verstummt –
Niedergebeuget das Haupt, saß einst ein Verehrer der Gottheit
tief in den Ocean seiner Betrachtung gesenkt;
fragt’ ihn traulich ein Freund: bringest du uns ein Geschenk,
Aus dem Garten, in dem du gewesen? „Ich war in dem Garten“,
sprach er, wo glänzend umher Rosen, die vollesten, blühn.
Sehnend nahet’ ich mich, mir Schoos und Busen zu füllen,
Aber betäubt und trunken vom Duft der himmlischen Blumen,
ließ ich sinken das Kleid, sank mir die brechende Hand.
Die du die Liebe singst, o Nachtigall, lerne die Liebe
von der Mücke, die sich stumm in der Flamme verzehrt.
––––
höher als jedes Bild, jeglicher Rede von Dir,
Siehe, wir hörten und lasen, was je von den Vätern gesagt war,
sprachen darüber lang’; aus ist nun unser Gespräch,
Unser Leben am Ziel und unsre Beschreibung am Anfang.
- ↑ Bei den Persern fängt das neue Jahr mit dem Frühlinge an. Die Gewohnheit der morgenländischen Könige, ihren Dienern und Lieblingen als Hausgenossen Geschenke und Kleider zu geben, ist bekannt.