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Lied in der thauigen Frühe

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Textdaten
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Autor: Wilhelm Hertz
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Titel: Lied in der thauigen Frühe
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 3f.
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1859
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
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Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[3]
Lied in der thauigen Frühe.


In der Flur am grünen Hag
     Singen Nachtigallen,
Bald läßt hinter’m Berg der Tag
     Seinen Rosenmantel wallen.

5
Und durch die bethaute Welt

     Leise rauscht das Leben.
Wahn, der mich gefangen hält,
     Sollst wie Morgendunst verschweben!

Hohe Kraft und helles Blut

10
     Füllet meine Wangen,

Möchte gern mit treuem Muth
     An des Lebens Busen hangen.

Hinter mit liegt Traumesqual,
     Ruheloses Sinnen.

15
Doch nun ist es Zeit, einmal

     Festen Boden zu gewinnen.

[4]

In des Lebens klarstem Quell
     Bad’ ich meine Wimpern.
Mag ein andrer Nachtgesell

20
     In den dumpfen Saiten klimpern.


Mir ist frischer Wellenschlag
     Durch das Herz gegangen,
Halte kühn den neuen Tag
     Mit geweihtem Arm umfangen.