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Kreuzigung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Rainer Maria Rilke
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Titel: Kreuzigung
Untertitel:
aus: Der neuen Gedichte anderer Teil, S. 35
Herausgeber: Insel-Verlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1918
Verlag: Insel-Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Österreichische Nationalbibliothek
Kurzbeschreibung:
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KREUZIGUNG


Längst geübt, zum kahlen Galgenplatze
irgendein Gesindel hinzudrängen,
ließen sich die schweren Knechte hängen,
dann und wann nur eine große Fratze

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kehrend nach den abgetanen Drein.

Aber oben war das schlechte Henkern
rasch getan; und nach dem Fertigsein
ließen sich die freien Männer schlenkern.

Bis der eine (fleckig wie ein Selcher)

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sagte: Hauptmann, dieser hat geschrien.

Und der Hauptmann sah vom Pferde: Welcher?
und es war ihm selbst, er hätte ihn

den Elia rufen hören. Alle
waren zuzuschauen voller Lust,

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und sie hielten, daß er nicht verfalle,

gierig ihm die ganze Essiggalle
an sein schwindendes Gehust.

Denn sie hofften noch ein ganzes Spiel
und vielleicht den kommenden Elia.

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Aber hinten ferne schrie Maria,

und er selber brüllte und verfiel.