Kleines Volk
Kleines Volk.
In einem Pißpott kam er geschwommen,
Hochzeitlich geputzt, hinab den Rhein.
Und als er nach Rotterdam gekommen,
Da sprach er: „Juffräuken, willst du mich freyn?
Nach meinem Schloß, in’s Brautgemach;
Die Wände sind eitel Hobelspäne,
Aus Häkerling besteht das Dach.
„Da ist es so puppenniedlich und nette,
Die Schaale der Wallnuß ist unser Bette,
Von Spinnweb sind die Laken drin.
„Ameisen-Eier gebraten in Butter
Essen wir täglich, auch Würmchengemüs,
Drei Nonnenfürzchen, die schmecken so süß.
Ich habe Fingerhüte voll Wein,
Auch wächst eine Rübe in meinem Garten,
Das war ein Locken und ein Werben!
Wohl seufzte die Braut: ach Gott! ach Gott!
Sie war wehmüthig, wie zum Sterben –
Doch endlich stieg sie hinab in den Pott.
Die Helden des Lieds? Ich weiß es nicht mehr.
Im Beverland hört’ ich die schnurrige Weise,
Es sind nun dreißig Jahre her.
Dieser Quellentext existiert auch als Audiodatei, gesprochen von Joseph Finkberg. (Mehr Informationen zum Projekt Gesprochene Wikisource) | |||
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