Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1891)
Heft 2
[36] M. M. in München. Vielfachen aus unserem Leserkreis geäußerten Wünschen folgend, lassen wir die Hefte der „Gartenlaube“ nicht mehr aus Halbheften, sondern wieder, wie früher, aus Nummern zusammenstellen.
Heft 5
[84] S. G., Abonnentin in Graz. Sie feiern in diesem Jahre Ihr zwanzigjähriges Jubiläum als Abonnentin der „Gartenlaube“. Nehmen Sie dazu unseren herzlichen Glückwunsch und unseren besten Dank für Ihre treue Anhänglichkeit.
L. Sch. in Pasewalk. Die Verse:
„Man hat mir nicht den Rock zerrissen,
Es wär auch schade für das Kleid“ u. s. w.
sind von Uhland und dem Gedicht „Abreise“ entnommen (Gedichte und Dramen, I. Theil, S. 74), welches anfängt:
„So hab ich nun die Stadt verlassen,
Wo ich gelebet lange Zeit!“
M. W. in R. Ueber die rechtliche Seite Ihrer Angelegenheit müssen Sie einen Rechtsanwalt befragen; im übrigen sind wir der Ansicht, daß man eingegangene Verträge auch zu halten hat.
Heft 8
[132] B. F. in Trier. Die in unserem Artikel „Geschichte eines deutschen Liedes“ (Nr. 6 dieses Jahrgangs) von Bletzacher wiederholte Behauptung F. Hammas, daß die Melodie der Marseillaise deutschen Ursprungs sei, hat in der That vielfache Anfechtung erfahren und damals zu einer lebhaften Polemik Anlaß gegeben. Die „Gartenlaube“ selbst hat vor mehreren Jahren (Jahrgang 1887, Nr. 36) auf die Forschungen A. Loths hingewiesen, der in dem Oratorium „Esther“ des französischen Kirchenkomponisten Grison die vollständige Melodie der Marseillaise entdeckt hat. Dieses Oratorium soll in der Zeit von 1775 bis 1787 entstanden sein. Die Holtzmannsche Messe, welche Hamma als Quelle angab, stammt nach dessen Zeugniß aus dem Jahre 1776; er hatte dieselbe zu Meersburg am Bodensee kennengelernt und danach seine Angaben gemacht; doch haben die nachträglichen Forschungen anderer das Manuskript dieser Messe nicht wieder zu Tage zu fördern vermocht.
Heft 9
[148] F. R., Hagenau i. Els. Unseres Dafürhaltens ist ein Knabe mit Elementarbildung, wenn er nicht ganz außerordentliche Fähigkeiten besitzt, nicht imstande, die französische und englische Sprache durch Selbstunterricht ordentlich zu erlernen. Der erste Grund wird unter allen Umständen von einem Lehrer zu legen sein. Später können dann die Lehrbücher nach der Methode Toussaint-Langenscheidt ihren Dienst thun.
C. L. G., Verviers. Die Ulanen der deutschen Armee zählen nach dem Schema zur sogenannten „schweren“ Kavallerie. Nach ihrer Verwendungsart aber nehmen sie Mittelstellung zwischen der „schweren“ (Kürassiere) und der „leichten“ (Dragoner, Husaren) ein. Mit der allgemeinen Einführung der Lanze wird sich der thatsächliche Unterschied zwischen den verschiedenen Klassen der Reiterei immer mehr verwischen.
P. F. in Wien. Wir wüßten schon ein Werk, das Ihren Zwecken dienlich wäre, nur müssen wir fürchten, daß Ihnen die Anschaffungskosten zu hoch sind. Es betitelt sich „Die Pflanze in Kunst und Gewerbe“, ist bei Gerlach und Schenk in Wien erschienen und kostet nicht weniger als 270 Gulden oder 450 Mark. Es ist freilich auch ein prächtiges und nach höchst zweckmäßigem Plane angelegtes Werk. Kunstgewerbliche Bibliotheken werden sich dasselbe jedenfalls anschaffen.
Heft 11
[180] A. Fr. in Oberwesel. Das Bildchen auf der ersten Seite von Nummer 7 müßte von Rechts wegen allerdings „Das Rheineis bei Caub“ heißen, da das auf demselben dem Beschauer gegenüberliegende rechtsrheinische Städtchen, wie jedermann sofort erkennt, Caub mit seiner romantischen Pfalz im Rheine ist. Herr Photograph Th. Schafgans jun., dessen Geschicklichkeit und Güte wir das interessante Bildchen verdanken, hat seine Aufnahme aber auf dem linksseitigen Ufer in der Nähe von Bacharach gemacht. Daher die mißverständliche und nicht ganz zutreffende Bezeichnung in unserer Nummer 7, welche wir hierdurch richtigstellen.
H. Kr. in Baltimore. Nach neueren Forschungen wird die englische Sprache von 110 Millionen Menschen, die deutsche von 71 Millionen und die französische von 531/2 Millionen Menschen gesprochen.
An die „Deutsche Zeitung“ in Porto Alegre, Brasilien. Unseren warmen Glückwunsch zum dreißigjährigen Bestande!
J. Ch. Th. F. 19. Gewiß verdienen auch Sie und alle die vielen, die mit Ihnen seit 25 und mehr Jahren Abonnenten der „Gartenlaube“ sind, herzlichen Dank. Wir wissen, daß es viele solche giebt, die seit einem ganzen Vierteljahrhundert, ja noch länger die „Gartenlaube“ lesen und besitzen, aber die Namen der einzelnen verräth uns nur der Zufall oder eigene Mittheilung der Betreffenden. Deshalb nichts für ungut!
D. A. in Cleveland, O. Besten Dank für Ihre freundliche Zusendung der illustrirten Prachtausgabe des „Clevelander Anzeigers“, aus der wir ersehen haben, daß die Feier des „Deutschen Tags“ in Ihrer Stadt einen entschieden großartigen Verlauf genommen hat. Hoffen wir, daß solch glänzende Beispiele auch in künftigen Jahren Nachfolge finden, zum Ruhme des deutschen Namens in Amerika!
Heft 13
[220] M. Nessillig in Köln. Wir bitten um Angabe Ihrer genauen Adresse, damit wir Ihnen brieflich antworten können.
J. R. in Konstantinopel. Die Unterrichtsbriefe nach Toussaint-Langenscheidtscher Methode werden wohl für Ihr Bedürfniß zutreffen.
Heft 14
[240] C. E. 12 in Stettin., Ihre Gedichte sind nicht ganz schlecht und doch auch nicht über Mittelmaß. Da sie noch Gymnasiast sind, so haben sie ja Zeit, auszureifen. Schicken sie uns in zehn Jahren wieder Proben Ihrer Gedichte - wenn Sie bis dahin noch solche machen, - dann läßt sich vielleicht über den Werth Ihrer dichterischen Ader reden! Wenn Sie Ihr Manuskript zurückwünschen, dann geben Sie uns gefälligst Ihre genaue Adresse an.
E. K. in Pittsburg. Sie sind eine „dankbare“ Leserin der „Gartenlaube“, das ist schön von Ihnen; aber, verzeihen Sie, Sie sind keine „aufmerksame“ Leserin! Sonst müßten Sie entdeckt haben, das wir Anfragen ohne Angabe von Namen und Wohnung nicht berücksichtigen. Ob die Behauptung von den 289 Schülerselbstmorden während der Jahre 1883 bis 1889 richtig ist, können wir nicht kontroliren, da uns eine amtliche Statistik darüber nicht bekannt geworden ist. Immerhin ist der Fall in den letzten Jahren leider sehr häufig vorgekommen!
O. K. in Breslau. Das ist menschlich schön gedacht, aber leider in der Form zu unvollkommen, als daß es veröffentlicht werden konnte.
A. I. in Amsterdam. Wie wir es wiederholt an dieser Stelle ausgesprochen haben, können wir unter keinen Umständen von dem Grundsätze abgehen, niemals einen ärztlichen Rath zu ertheilen. - Im übrigen danken wir Ihnen bestens für Ihre Worte, betreffend die litterarische Freibeuterei in Holland. Es hat uns gefreut, zu sehen, daß wir bei dem Kampfe gegen dieses Unwesen auch in Holland Bundesgenossen finden.
Joh. B. in Danzig. Das ist ein guter Gedanke von Ihnen, und wir stimmen Ihnen vollkommen bei. – Bezüglich des Schenkendorf-Denkmals in Tilsit, dessen Beschreibung und Abbildung wir in Nr. 47 vor. Jahrgangs gebracht haben, wäre noch zu bemerken, daß das Postament von Professor Herrmann in Dresden herrührt.
W. L. in Leon. Ihre Angaben sind zu ungenau, als daß wir Ihre Fragen beantworten könnten.
E. F. G. in Brooklyn. Besten Dank für Ihre überaus liebenswürdigen Zeilen, aus denen wir mit Freuden den Beweis entgegennehmen, daß kein Vorurtheil so mächtig ist, daß es nicht schließlich doch vor der Macht der Thatsachen weichen müßte. Wir hoffen, daß es der „Gartenlaube“ auch ferner gelingt, Ihre gute Meinung sich zu erhalten.
Fr. B. in Diedenhofen. Es freut uns, daß Ihnen die Abbildungen von dem Festspiel in der Luisenburg bei Wunsiedel so gut gefallen haben. Wenn Sie sich weiter dafür interessiren, so wenden Sie sich an Herrn G. B. Rauw in Markt-Redwitz, von dem weitere photographische Abbildungen des Festes zu beziehen sind.
Heft 15
[260] P. R., Nürnberg. Sie sind eine langjährige Leserin der „Gartenlaube“, und doch haben Sie noch nicht gelesen, was wir schon unzählige Male wiederholen mußten, daß wir keinen ärztlichen Rath ertheilen! Warnen vor den schwindelhaften Quacksalbern, die mit ihren Wunderkuren das Publikum betrügen, das ist alles, was wir thun können. Und in diese Klasse gehörte auch der Mann, mit dem Sie früher in Verbindung gestanden haben.
A., Insterburg. Wenden Sie sich an die Universitätsbibliothek in Königsberg, welche Ihnen ohne Zweifel in jeder Weise entgegen kommen wird.
Heft 17
[292] J. g. F. ……, Wien I, Schottengasse. Leider können wir die Unterschrift Ihres Briefes nicht deutlich genug lesen, um Ihnen brieflich zu antworten. So müssen wir Ihnen auf diesem Wege mittheilen, daß Sie uns zu großem Danke verpflichten werden, wenn Sie Ihre Anklagen mit bestimmten unzweifelhaften Beweisen belegen. So lange Sie das aber nicht thun, Ihre Beschuldigungen gegen andere vielmehr in so allgemeinen Formen halten, wie dies in Ihrem Briefe geschieht, so lange setzen Sie nur sich selbst dem Verdachte aus, ungerechtfertigte Denunziationen auszusprechen, für welche wir kein Ohr haben.
P. Sch. Portage, Wisc. Besten Dank für Ihre freundliche Sendung, die wir aber für die „Gartenlaube“ nicht verwenden können.
Heft 18
[308] Hoffmann Weingarten. Ihr sieben Anfragen finden Sie beantwortet in dem von uns schon oft empfohlenen Werke von A. Dreger „Die Berufswahl im Staatsdienste“ (C. A. Kochs Verlag, Leipzig). Seite 34 bis 76 der 3. Auflage sind die Verhältnisse der Reichsmarine behandelt. Noch ausführlichere Belehrung finden Sie in dem Buche „Die Laufbahnen in der deutschen Kriegsmarine“! In demselben sind die neuesten Bestimmungen, Erlasse und Verfügungen im Auszuge zusammengestellt. (2. Aufl. Berlin, R. v. Deckers Verlag.)
W. S., Althaldensleben. Es freut uns sehr, daß die Aufsätze über die Frauenmoden bei Ihrer Familie so großen Gefallen gefunden haben. Aber Ihren Wunsch betreffend das Gedicht „Großmütterchen erzähle“ vermögen wir leider nicht zu erfüllen. Wir können doch in der „Gartenlaube“ nicht ein Gedicht abdrucken, das bereits vor 30 Jahren in einem anderen Blatte gestanden hat!
Treue Leserin in Wien. Aber warum sollen denn Ihre Haare nicht grau werden? Ist das eine Schande? Wir meinen, echte graue Haare seien immer noch besser als gefärbte blonde.
C. Gr. in Shiner, Texas. Wir danken Ihnen bestens für Ihren gutgemeinten Vorschlag. Er ist uns aber von sachverständiger Seite als undurchführbar bezeichnet worden.
P. Fr. in Darmstadt. Wir haben auch sonst schon Zustimmung zu unserer Auffassung der Frage des Zonentarifs, wie wir sie in Nr. 10 dieses Jahrgangs ausgesprochen haben, erfahren. Uebrigens ist Eduard Engels Schrift „Eisenbahnreform“ jetzt in einer zweiten billigen, als „Volksausgabe“ neu bearbeiteten Auflage (Jena, H. Costenoble) erschienen unter dem Titel „Der Zonentarif“; hier sind die neueren Ergebnisse auch schon allenthalben herangezogen.
K. S. in L. Friedrichsruh, der gegenwärtige Wohnsitz des Fürsten Bismarck, liegt an der Bahnlinie Wittenberg-Hamburg, 26 Kilometer von letzterem entfernt. – Was Ihren Wunsch nach einer Briefmarkenzeitung betrifft, so entspricht vielleicht die „Illustrirte Briefmarkenzeitung“ (Leipzig, Verlag von Ernst Heitmann) Ihrem Bedürfnisse.
Heft 19
[324] L. H. in Triest. Sie finden ein Bild von Abbotsford, dem Landsitz Walter Scotts, im Jahrgang 1871 der „Gartenlaube“, S. 571
W. Gr. in Offenbach. Besten Dank für Ihre freundliche Mittheilung! Wenn die Offenbacher Druckluftanlage im Laufe dieses Frühjahrs noch fertig werden wird, dann dürfte es für Fachleute und Laien höchst interessant sein, in nächster Nachbarschaft von einander die Leistungsfähigkeit der Elektricität auf der Frankfurter Ausstellung und die der Druckluft in Offenbach zu prüfen. Der Wetteifer zwischen beiden kann nur zu beider Vortheil ausschlagen.
E. Bl., California. Lassen Sie das fein bleiben mit den Belladonnatropfen! Das Mittel ist sehr giftig und in Laienhänden höchst schädlich. Nur ein Arzt kann es zu Heilzwecken verordnen. Also noch einmal, lassen Sie sich warnen vor so gefährlichen Versuchen!
R. P. in Markneukirchen. Wir empfehlen Ihnen das Studium der einschlägigen Abschnitte in dem Buche von Süersen, „Anleitung zur Pflege der Zähne und des Mundes“, (Leipzig, Ernst Keil’s Nachfolger.)
E. K. in Lyon. Wenn Sie über Ausdrücke in Artikeln der von Ihnen genannten Zeitschrift im unklaren sind, so müssen Sie schon so freundlich sein, sich an die Redaktion dieses Blattes zu wenden.
Heft 20
[340] W. B. in Bremen. In der Anrede und auf der Adresse ist die Bezeichnung „Königliches Kommando“ bei allen Regimentern Vorschrift.
M. St. in Verden. Wenden Sie sich an die Vorsteherin des Viktoriahauses für Krankenpflege in Berlin!
C. R., Lehrer in K. (Württemberg). Sie haben in Ihrem Schreiben übersehen, Ihren Wohnort anzugeben. Theilen Sie uns denselben mit, damit wir Ihnen bezüglich des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht“ die nöthige Aufklärung geben können.
Heft 21
[356] H., Altenessen. Ein Handwerksmeister, welcher nicht regelmäßig wenigstens einen Lohnarbeiter beschäftigt, gehört in die Klasse derjenigen Leute, auf welche durch Beschluß des Bundesrathes die Versicherungspflicht ausgedehnt werden kann, was aber noch nicht geschehen ist. Vorderhand steht ihnen nur das Recht der freiwilligen Selbstversicherung zu, jedoch nur dann, wenn sie das vierzigste Lebensjahr noch nicht zurückgelegt haben und noch nicht invalid sind. Die Vortheile der Uebergangsbestimmungen in § 157 des Gesetzes kommen indessen nur den Versicherungspflichtigen zugute, also kann ein Handwerksmeister, welcher jetzt 71 Jahre alt ist, die letzten Jahre ohne Gehilfen gearbeitet hat und jetzt schon „fast arbeitsunfähig“ ist, Anspruch auf Altersrente nicht erheben.
Heft 24
[408] P. F. in Rastatt. Wenn von „Fays echten Sodener Mineralpastillen“ in Ihrer Zeitung behauptet wird, daß dieselben ein Mittel gegen die Influenza bilden, bei dessen Anwendung die Krankheit nicht so heftig auftrete wie sonst und in kürzester Zeit ende, so ist das eine ungerechtfertigte Uebertreibung. Nach einer Bekanntmachung des hochverdienten Karlsruher Ortsgesundheitsrathes sind die genannten Pastillen wohl imstande, die katarrhalischen Beschwerden einer Influenzaerkrankung zu lindern, dagegen nicht, die Krankheit als solche rascher zu beenden oder schwere Komplikationen zu verhüten.
T. B. in Germersheim. Die übliche Reisezeit für den Harz ist Juni bis Ende September. Nach der Versicherung des neuesten, bereits in elfter Auflage erschienenen und von dem „Harzklub“ durchgesehenen Harzführers aus der Serie von Meyers Reisebüchern (Leipzig, Bibliographisches Institut) ist der September sogar häufig der schönste Monat, weil dann in der Regel die Luft nebelfreier ist. Für dieses Jahr haben Sie also noch nichts versäumt.
J. Für Ihren reichen Beitrag zu Gusten der schlesischen Weber unsern verbindlichen Dank! Was Ihre Anregung betreffend Verwendung der Weber als Cigarrenarbeiter anbelangt, so werden wir dieselbe im Auge behalten, um sie bei gebotener Gelegenheit zu verwerthen.
S. M. K. K., Texas. Mit Belehrung aus so weiter Ferne ist in Ihrem Falle nicht viel zu machen. Alles, was wir thun können, ist, daß wir Ihnen Muth zusprechen. Glauben Sie uns, diejenigen, die in Gesellschaft nicht viel reden, das sind nicht immer die schlechtest Angesehenen; wahre Menschenkenner – und an deren Urtheil muß Ihnen doch zunächst liegen – werden immer den guten Kern auch aus dem herausfinden, der nicht viel aus sich zu machen versteht. Also nur Kopf in die Höhe! Und sorgen Sie dafür, daß Sie immer vor Ihrem eigenen Gewissen gerechtfertigt dastehen, dann werden Sie auch mit der Zeit lernen, sich über das Urtheil der „Gesellschaft“ hinwegzusetzen.
Heft 26
[448] „Nosce te! 0001!“. Für die „Gartenlaube“ allerdings nicht geeignet.
F. P. in Triest. Nach Heyses Fremdwörterbuch wäre „das Check“ richtig. Doch dürfte im Gebrauch „der Check“ das gewöhnlichere sein.
H. F., Insterburg. Ihre Frage nach der Briefmarkensprache ist beantwortet, ehe sie gestellt wurde. Schlagen Sie einmal in der „Gartenlaube“, Jahrg. 1888, S. 500 nach! Da finden Sie die gewünschten Anhaltspunkte. Eine weitere Ausbildung dieses wahrhaft genialen Verständigungsmittels bleibt Ihrem eigenen Erfindungsgeist anheimgestellt.
Henry und Emma G., New-York. Es drängt uns, Ihnen auch an dieser Stelle unsern besten Dank zu sagen für die hochherzige Spende zu Gunsten der armen Weber. Ihren Brief an Herrn Pastor Klein haben wir an den Adressaten übermittelt.
M. K., Hameln. Wir bedauern, Ihnen über die weiteren Schicksale der „Prinzessin Editha“ nach ihrer Ueberführung in das Irrenhaus keine Angaben machen zu können.
W. N. in Köln. Sie finden den Aufsatz über Kalthoff im Jahrgang 1878, Seite 310.
Miles 100. Eine anschauliche graphische Darstellung der Stärkeverhältnisse der europäischen Heere im Frieden giebt Ihnen eine im Verlag von Otto Liebmann in Berlin erschienene Tafel, die nach amtlichen Quellen bearbeitet ist.
A. O. 2. Triest. Besten Dank für den Logogriph, den wir aber nicht verwenden können.
E. R. in Berlin. Ihren Artikel können wir nicht verwenden; geben Sie uns gefl. Ihre genaue Adresse an, damit wir Ihnen das Manuskript zurücksenden können.
C. M. in Detmold. Eine Anleitung zum Schafkopfspiel finden Sie in dem Buche von Thalberg, „Der perfekte Kartenspieler“. (Berlin, A. Modes Verlag.)
Heft 27
[468] Johanna R. in Straßburg. Sie haben Muth, verehrtes Fräulein, viel Muth, wenn Sie sich in die den Frauen so wenig holden Fluthen der Schopenhauerschen Philosophie zu stürzen gedenken. Wenn Sie sich aber einmal nicht abhalten lassen wollen von Ihrem kühnen Unterfangen, dann lassen Sie sich wenigstens zu einem guten – Schwimmlehrer rathen. Nehmen Sie eine Ausgabe der Werke Schopenhauers mit erläuternden Anmerkungen und Fingerzeigen, etwa die von Moritz Brasch, die im Verlage von Gustav Fock in Leipzig erschienen ist. Dann werden Sie sich doch vielleicht etwas rascher einleben in dem feindlichen Gewässer.
Heft 28
[484] Karl W. in Mannheim. Besten Dank für das Gedicht, welches wir aber leider nicht verwenden können.
Heft 29
[500] G. P. in Troppau. Sie fragen uns, woher der Ausdruck stamme „Ueber den Löffel barbieren“. Nun, er ist ganz wörtlich zu verstehen. Wie ihn Albert Richter in seinem hübschen Büchlein „Deutsche Redensarten“ (Leipzig, Richard Richter) erklärt, rührt er daher, daß die Dorfbarbiere der guten alten Zeit den Brauch hatten, die eingefallenen und faltenreichen Wangen ihrer alten Kunden für das Bartscheren dadurch zu glätten, daß sie die Wölbung eines Löffels von innen gegen die Wange preßten. Selbstverständlich ging das Verfahren nicht immer ohne kleine Gewaltthätigkeiten ab, und so bedeutet „Ueber den Löffel barbieren“ (oder „balbieren“): „Derb, grob, unzart behandeln, keine Umstände machen“, und von da geht der Begriff dann in den des Uebervortheilens, Betrügens über.
Heft 31
[532] Frau Oberst B., Sachsen. Haben Sie denn die „Gartenlaube“ Jahrgang 1890, Seite 723 nicht gelesen? Dort steht ein Artikel, der genau das ausspricht, was Sie wollen. Im übrigen sind wir der Ansicht, daß in Beziehung auf richtige Haltung beim Schreiben die Eltern mehr thun können als die Lehrer. Die letzteren haben meist eine große Anzahl von Kindern gleichzeitig vor sich, können also naturgemäß die einzelnen nicht in gleichem Maß beaufsichtigen wie die Eltern zu Hause.
F. B., Linz a. d. Donau. Die Zubereitung von Rhabarberstengeln als Gemüse ist dieselbe wie die von Schwarzwurzeln. Absieden in Salzwasser, Aufkochen in einer leichten Buttersauce. Aber der eigenthümliche Rhabarbergeschmack ist nicht jedermanns Sache, darin liegt wohl der Grund, warum das allerdings sehr gesunde und verdauungbefördernde Gemüse nicht allgemein gegessen wird. Am besten macht sich Rhabarber noch mit Zucker, Wein und Gewürz versetzt als süße Speise. Sie finden in Webers „Universal-Lexikon der Kochkunst“ (Leipzig) eine ganze Anzahl Rezepte zu Kompott, Marmelade, Gelee, Auflauf, Kuchen und Pudding, ja auch zu einem Rhabarberwein. – Die Wurzel der Rhabarberpflanze dient zu den bekannten medizinischen Zwecken, doch verwendet man dazu nicht die hauptsächlich in England gezogenen, theilweise getriebenen großblätterigen Sorten, sondern eine in Mittelasien gedeihende Pflanze, deren Wurzeln dann getrocknet aus Arabien zu uns gelangen.
'B. F. in Lüttich. Der verstorbene Komponist Wilhelm Taubert war beinahe 80 Jahre alt. Sie finden näheres über ihn in einem für Musikfreunde höchst brauchbaren, empfehlenswerthen Nachschlagebuch, „Julius Schuberths Musikalisches Konversationslexikon“, herausgegeben von Professor Emil Breslauer, das kürzlich bei J. Schuberth u. Komp. in Leipzig in elfter Auflage erschienen ist.
Heft 32
[548] Ch. A. in München. 1843 wurde in Preußen der lederne, mit Metallbeschlag versehene Helm (Pickelhaube) angenommen, welcher gegenwärtig von den meisten Truppengattungen des deutschen Heeres getragen wird. Die Kürassiere trugen bereits im Anfang des 19. Jahrhunderts Helme.
P. Fr. in Kassel. Sie haben recht. Die Unterschrift des Bildes „Altdeutsche Spiele“ soll nicht A. Tademann, sondern A. Tadema heißen.
R. T., Mühlhausen, Thüringen. Sie wenden sich am besten an die nächste Universitätsklinik, wo Ihnen im Nothfall weiterer Rath ertheilt wird.
Heft 35
[596] P. Fr. in Magdeburg. Eine ganz gute neue Karte des Dachsteingebirges finden Sie in Meyers Reisebüchern, in der neuesten (3.) Auflage von: Deutsche Alpen, II. Theil (Leipzig, Bibliographisches Institut).
Karl in B. 10. Das neueste Bild von Major v. Wißmann ist bei Carl Mittag in Bad Lauterberg a. H. erschienen. Sie können es durch jede Buch- und Kunsthandlung beziehen.
Anfrage. Weiß einer unserer Leser vielleicht etwas von einem „Waldmannschen Stifte“? Es soll in der Rheinpfalz liegen. Wir bitten zutreffenden Falles um eine Mittheilung.
Heft 37
[628] P. F. in Dornburg. Vor dem Gebrauch der „Nuß-Haarfarbe“, welche die Firma J. F. Schwarzlose Söhne in Berlin vertreibt, ist entschieden zu warnen. Der verdienstvolle Karlsruher Ortsgesundheitsrath hat aus Anlaß eines bestimmten Falles, in welchem die Anwendung des Mittels eine schwere Erkrankung der Kopfhaut zur Folge hatte, die Nuß-Haarfarbe untersuchen lassen. Dabei hat sich ergeben, daß dieselbe, neben kleinen Mengen von Nußextrakt etwa 2,4 % Kupferchlorid und etwa 4 % Pyrogallussäure in Wasser gelöst enthält.
Nun ist nicht nur die Verwendung von Kupferchlorid zur Herstellung kosmetischer Mittel durch § 3 des Reichsgesetzes vom 5. Juli 1887 als gesundheitsschädlich verboten und unter Strafe gestellt, sondern es ist auch die Pyrogallussäure geeignet, selbst bei nur äußerlichem Gebrauch ernstliche Störungen innerer Organe zu verursachen.
Also lassen Sie Ihre Haare, wie sie sind, jedenfalls aber benutzen Sie keine „Nußhaarfarbe“ der Firma J. F. Schwarzlose Söhne!
A. S. in Fürth. Wenden Sie sich unter Vorlage fertiger Arbeiten an einen Zeichenlehrer.
E. Kl. in Dresden. Wenn Sie uns Ihre genaue Adresse angeben, dann werden wir Ihnen brieflich Antwort erteilen.
Heft 40
[688] Marie H. in L. Neben den in unserem Artikel in Nr. 31 dieses Jahrgangs der „Gartenlaube“ genannten Orten erfreut sich unter anderem auch Leipzig einer Koch- und Haushaltungsabendschule für Fabrikarbeiterinnen, welche unter der Leitung von Frau Auguste Busch daselbst sehr gute Erfolge erzielt.
Räthselfreund in Aarau. Ihr Wunsch kann leider nicht erfüllt werden!
Heft 41
[708] B. M. in W. Sie haben recht, unsere Abbildung in Nr. 38 giebt Körners Grabstätte bei Wöbbelin nicht in ihrem heutigen Zustande wieder, sondern so, wie sie unmittelbar nach dem Tod des Dichters ausgesehen hat. Um jeden Irrthum auszuschließen, ist im größten Theil der Auflage die Unterschrift unter dem Bilde durch die Worte „im Jahre 1813“ erweitert.
Heft 43
[740] H. M. in B. Ein hübsches Lebens- und Charakterbild von Theodor Körner hat Dr. Gotthold Kreyenberg im Ehlermannschen Verlag zu Dresden veröffentlicht. Da Sie eine gut ausgestattete, kurz gefaßte Biographie des Dichters suchen, so dürfte das genannte Buch mit seinem interessanten Bilderschmuck Ihrem Wunsch entsprechen.
P. M. in Th. Wir danken für die freundliche Mittheilung. Der Besitzer des Ballons „Herder“ möge es uns nicht übel nehmen, wenn wir ihn aus „Siegsfeld“ in „Liegsfeld“ umgetauft haben. Der verehrte Künstler, welcher uns die Schilderung zu jenem Ballonbild eingesandt hat, wird ihm durch Vorlegen einer Handschriftprobe den Beweis liefern, daß dieser Irrthum verzeihlich ist.
L. P. in H. Sie möchten die gute alte Sitte des Stammbuchs mit seinen mannigfaltigen Erinnerungen nicht schwinden sehen und wünschen, von einem Buch zu hören, das Ihnen eine Auswahl von Gedenksprüchen zu gelegentlicher Verwendung bieten könnte. Vielleicht finden Sie, was Sie suchen, in den „Stammbuch-Aufsätzen“ von Ebersberg, von denen neuerdings im Verlag von A. Hartleben in Wien die 6. Auflage erschienen ist.
Heft 44
[756] Fr. H. in Prag. Das vorzügliche Reliefbildniß Mozarts nach dem Grünhofschen Medaillon, welches wir in unserer Nummer 39 abgebildet haben, ist auch in photographischer Vervielfältigung bei Franz Hanfstaengl, Kunstverlag A.-G., in München erschienen.
„Badenserin“ in F. Aber ist denn die freundliche Mutter Natur bei Ihrer Ausstattung wirklich so farbenblind gewesen, daß Sie es nöthig haben, Ihren Haaren mit Gewalt eine andere Farbe zu geben? Das anzunehmen, verbietet uns ebenso die Höflichkeit gegen Sie wie gegen die Allerzeugerin Natur, der man nicht entgegenhandeln soll. Also – kehren Sie nicht eben zu Ihrer ersten Liebe, aber zu Ihrer ursprünglichen Haarfarbe zurück!
Heft 47
[804] W. S. aus Königsberg. Die freigebige Berliner Stelle, welche für eingesandte Briefmarken als Gegengabe Geschenke vertheilt, ist uns leider auch nicht bekannt. Vielleicht meldet sie sich aber auf diese Anzeige hin. Im übrigen ist uns nur bekannt, daß abgestempelte Briefmarken zu gunsten der Missionen und der Waisenversorgung gesammelt werden.
Lehrer R. in H., Württemberg. Für Ihre freundliche Mittheilung der unfreundlichen Aeußerungen über die „Gartenlaube“ unsern besten Dank! Gegen Angriffe von dieser Seite sind wir längst gänzlich abgestumpft.
R. U. in O. Dagegen giebt es kein Mittel. Die Pockennarben lassen sich nicht entfernen.
A. D. in R. Von Goethes „schöner Mailänderin“, die in dem heigelschen Roman „Baronin Müller“ erwähnt ist, finden Sie ein gutes Bild nach Goethes eigener Zeichnung in dem „Goethestrauß“, den Robert Keil im Verlag der Deutschen Verlagsanstalt zu Stuttgart herausgegeben hat.
L. H. V. Die Frage, welches stenographische System sich am besten bewährt, wird von den Anhängern der verschiedenen Systeme je in ihrem Sinne beantwortet; das Gabelsbergersche hat bis jetzt jedenfalls äußerlich die größte Verbreitung gewonnen.
Heft 49
[836] A. M. in B. Auch die Frage des Haarschwunds und des frühzeitigen Erbleichens gehört vor das Forum des Arztes!
Luise in L. Das Gedicht, welches mit den Worten beginnt: „Willst Du Dein Herz mir schenken“ hat Joh. Seb. Bach komponiert und wahrscheinlich auch gedichtet. – Eine gute Auswahl nicht allzubekannter Volkslieder bietet Ihnen „Silcher, Ausländische Volkslieder“, die Sie durch jede Musikalienhandlung beziehen können.