Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1886)
Heft 3
[Bearbeiten][56] Verlobung von Franziska und Hans. Wir haben die uns übersandten 50 Mark für die Hinterbliebenen der Mannschaft der „Augusta“ an die Sammelstelle der Exedition des „Leipziger Tageblattes“ überwiesen.
E. S. in Hannover. Das von Turpin in Paris erfundene Panklastit besteht aus Stickstoff-Superoxyd und zeichnet sich unter Anderem dadurch aus, daß es in freier Luft ruhig verbrennt. Um es zum Explodiren zu bringen, bedarf es erst der Zündung, z. B. dur[ch] ein Zündhölzchen. Panklastit hat eine bedeutend höhere Sprengkraft als Dynamit, besonders nach unten. Es verhält sich zum Dynamit etwa wie dieses zum gewöhnlichen Schießpulver. Man kann es nach Bedarf kräftiger oder schwächer herstellen.
A. Z. R. Wenden Sie sich an einen Arzt in Ihrem Wohnort!
Heft 4
[Bearbeiten][76] R. H. in B. Die von zahlreichen Blättern reproduzirte Nachricht, daß Verhandlungen wegen des Verkaufs der „Gartenlaube“ an ein Berliner Konsortium bestünden, beruht durchaus auf Erfindung.
[76] W. in Schrimm. Auf Ihre Anfrage gibt uns Dr. Fr. Dornblüth folgende Antwort: „Die in meinem Artikel „Gefahren des Milchgenusses“ (Nr. 7, Jahrgang 1885) erwähnte Scherff’sche eingedickte Milch ist nach meiner Erfahrung in stets gleichmaßiger Güte zu beziehen von Herrn Drenckhahn in Stendorf bei Schönwalde in Holstein, Bahnstation Eutin. In neuerer Zeit wird ähnlich präservirte Milch noch an verschiedenen anderen Orten bereitet, deren Güte ich nicht bezweifeln will, über die mir aber keine eigenen Erfahrungen zu Gebote stehen.
Die ebendort genannten Becker’schen Patenttöpfe sind durch die Firma Kirschbaum und Siebrecht in Iserlohn zu beziehen. Bei dieser Gelegenheit will ich des nach dem gleichen Princip eingerichteten ‚Hygienischen Milchkochers‘ von Roeder (Karl Roeder jun. in Dresden, Striesener Straße 38) gedenken. Derselbe besteht aus zwei Töpfen, einem inneren zur Milch, einem äußeren zum Wasser, und einem Deckel, der das ganze schließt. In diesem kleinen Apparat kann man die Milch, so lange Wasser in dem äußeren Topfe ist, also etwa 1/2 Stunde lang, starkem Feuer aussetzen, ohne daß die Milch anbrennt oder überläuft. Die Milch siedet dabei ohne Wallen ab; eine kleine Dampfpfeife in dem Deckel zeigt das Sieden an, bleibt das Signal aus, so ist zu wenig Dampf vorhanden. Der Milchkocher ist in sieben Größen, von 1/2 bis 6 Liter Milch und 1/4 bis 13/4 Liter Wasser vorräthig. Die Anwendung ist sehr bequem und einfach, der Preis billig.“
Heft 5
[Bearbeiten][92] Anfrage. Ein beliebtes Spiel der Kinder ist, mit Bildern überzogene Würfel nach entsprechenden Vorlagen zusammenzusetzen. Leider werden diese Spielzeuge gar bald beschädigt. Aber durch Aufkleben neuer Bilder könnte geholfen werden. Ueberzeugt, daß wir im Interesse vieler Hausfrauen sprechen, richten wir an Lieferanten solcher Bilder die freundliche Bitte, ihre Adresse gefälligst der Redaktion der „Gartenlaube“ mittheilen zu wollen. B. in K.
Antiquarius in Kr. Wir werden das betr. Unternehmen fortführen, aber nicht in den Zwischenräumen von fünf, sondern von zehn Jahren, da sonst die Ergänzungsgebäude zu schwach ausfallen würden.
Postkarte aus Hamburg. Wir haben bereits Anordnung getroffen, daß vom Jahrgang 1886 ab statt der schwarzen Jahreszahl auf dem Rücken der Einbanddecke eine vergoldete kommen soll, wodurch das Finden der einzelnen Jahrgänge wesentlich erleichtert wird.
K. P. in B. Herr Musikdirektor G. Rauchenecker, dessen Komposition zu dem Rittershaus’schen Chorliede preisgekrönt wurde, ist von Kassel nach Barmen verzogen.
Heft 6
[Bearbeiten][112] Wildermuth-Denkmal. In einer Anzahl von Exemplaren der Nr. 5 der „Gartenlaube“ ist ein Satzfehler stehen geblieben: Herr Banquier Jäger, welcher zur Annahme von Beiträgen für das Wildermuth-Denkmal bereit ist, wohnt nicht in Stuttgart, sondern in Tübingen, Uhlandstraße 2.
G.H. in Tr. Lesen Sie einmal die geistvollen Plaudereien „Aus meinem Wiener Winkel“ von Ferdinand Groß, so werden Sie sich bei dem Kapitel „Eine Sängerin wider Willen“ bald überzeugen, daß übermusikalische Familien nicht bloß in Ihrem idyllischen Bergstädtchen eine kleine Plage bilden. Auch an den übrigen Plaudereien dürften Sie Gefallen finden.
Heft 8
[Bearbeiten][148] G. R. in K. Der am 4. Februar verstorbene frühere Abgeordnete Hans Victor von Unruh, 1848 letzter Präsident der preußischen Nationalversammlung, war von 1863 bis 1871 Mitglied des Abgeordnetenhauses und gehörte von 1867 bis 1879 auch dem Reichstage an. Geboren war v. Unruh am 28. März 1806 in Tilsit.
A. G. in Gyon. Die Adresse des Malern Richard Püttner ist: München-Neuhausen-Neuwittelsbach 22. Derselbe ist gern bereit, nach Angabe Ihrer vollen Adresse die vorliegenden Fragen ausführlicher zu beantworten, als es an dieser Stelle bei dem knapp bemessenen Raume möglich ist.
Alter Abonnent W. im Harz. Die Beantwortung Ihrer Anfrage würde uns zu weit führen. Wir empfehlen Ihnen jedoch das nicht zu umfangreiche Buch „Der Kaffee in seinen Beziehungen zum Leben, geschildert von Dr. Heinrich Boehnke-Reich“ (Leipzig, Fr. Thiel), in welchem Sie auch über Surrogate und Zusätze zum Kaffee, Ermittelung von Verfälschungen desselben etc. eingehende Auskunft finden.
Heft 9
[Bearbeiten][164] Jul. N. in Wien. Rudolph Scipio’s treffliche Erzählung „Ein deutscher Ritter“ bildet den 6. Band von „Ebhardt’s Jugendbibliothek“, welcher auch die Erzählung „Mitten im Leben“ von A. Gnevkow angehört. Beide Verfasser wenden sich an das reifere Alter.
Ein deutscher Arbeiter in Wohlin. Freundlichen Dank für Ihre Zusendung von Briefmarken, wir bitten um mehr.
L. S. in Kairo, F. G. P. in Wien, Ein langjähriger Abonnent in Düsseldorf: Nicht geeignet. A. S. P.: In der Form zu schwach, darum nicht verwendbar. H. M. in München: Dank! Wir sind versorgt. A. T. V.: Schwindel.
Heft 11
[Bearbeiten][200] B. in K. Die Bezeichnung Dammspiel ist nicht korrekt; da der Name des Spiels nicht von Damm (Wall, Verschanzung), sondern von dem früher in Spanien und Italien allgemein für das Wort Stein oder Stück gebräuchlichen Ausdrucke dama herstammt. Belehrung über die verschiedenen Arten des Damespiels finden Sie in dem trefflichen Werkchen „Das Damespiel nach älterer und neuerer Spielweise auf deutsche wie polnische Art“, von Heinz Credner, welches vor kurzem im Verlage Veit u. Co. in Leipzig erschienen ist
Heft 13
[Bearbeiten][236] Lehrer B. in K. Unter den Blättern, die einen Uebergang von Fachjournalen zu den rein populären Zeitschriften bilden und in ihren Spalten über die neuesten Fortschritte der gesammten Naturwissenschaften berichten, können wir Ihnen zwei empfehlen: den „Naturforscher“ und „Humboldt“. Beide wenden sich an ein Publikum, das mit den Elementen der Naturwissenschaft vertraut ist. – „Der Naturforscher“ erscheint wöchentlich und hat sich im Laufe seines nunmehr achtzehnjährigen Bestehens stets bewährt. Mit dem Beginn dieses Jahres ist das Blatt in den Verlag der H. Laupp’schen Buchhandlung in Tübingen übergegangen, welche den Abonnementspreis desselben auf Mark 2,50 vierteljährlich ermäßigt hat und, wie die ersten Nummern dieses Jahrgangs beweisen, im Verein mit der Redaktion durch Heranziehung neuer Mitarbeiter und Erweiterung des Programms den „Naturforscher“ für die betheiligten Kreise stets interessanter und mannigfaltiger zu gestalten weiß. – Die Monatsschrift „Humboldt“ (Verlag von Ferd. Enke, Stuttgart, Abonnementspreis monatlich 1 Mark) zeigt in der Wahl ihrer Artikel das Bestreben nach einer in gewissen Grenzen gehaltenen populären Darstellungsweise und bringt vor Allem ausführliche Aufsätze aus der Feder anerkannter Autoren, an die sich eine allgemeine Uebersicht der neuesten Fortschritte und eine Fülle kurzer Mittheilungen anschließen.
Herrn F. D. in Homberg a. Rh. Daß es dem Verfasser des Artikels „Aepfelwein“, Nr. 47, 1885, Herrn E. Peschkau, nicht unbekannt war, daß man auch bisweilen für 80 Pfennig eine gute Flasche Wein erhält, geht daraus hervor, daß er schrieb, „in den meisten Fällen“ sei Wein für 80 Pfennig Kunstprodukt. Er glaubt Ihnen auch gern, wenn Sie versichern, daß es bei bescheidenem Nutzen möglich ist, einen reinen, trinkbaren Wein schon zu 50 Pfennig per Flasche abzugeben, und bedauert nur, daß es in der Welt so viele Leute giebt, die sich nicht mit „bescheidenem Nutzen“ begnügen.
G. N. in B. Eine Biographie mit gutem Bildniß Georg Büchmann’s finden Sie in seinen berühmten „Geflügelten Worten“ (Berlin, Haude- und Spener’sche Buchhandlung [F. Weidling], 1884), welche nach dem Tode des Verfassers (24. Februar 1884) von Walter Robert-tornow in 14., vielfach vermehrter Auflage herausgegeben sind.
B. D. W., Hilarius Heimchen in Graz. Leider nicht geeignet.
Heft 14
[Bearbeiten][256] D. K. in E. Sie werden die gewünschte Aufklärung am besten in dem bezüglichen Werke von Professor Dr. Herman Semmig: „Die Jungfrau von Orleans und ihre Zeitgenossen“ (Leipzig, 1885) finden können. Die Arbeit ist eine außerordentlich tüchtige und verbindet mit Zuverlässigkeit der Daten eine ansprechende, fesselnde Darstellung. Hervorragende Bedeutung sichern diesem Werke die neuen Resultate der geschichtlichen Forschung, namentlich über Agnes Sorel. Der Verfasser hat alle seine Nachforschungen über die Person und die Schicksale der „Jungfrau“ an Ort und Stelle ihrer Erlebnisse gemacht. Urtheile aus Paris gestehen, daß dieses Werk selbst für Franzosen viel durchaus Neues enthalte.
A. L. in Wien. Eines der besten Bismarck-Portraits ist der im Verlage von Riefbold u. Comp. in Berlin erschienene Aquarelldruck von Gustav Kirmse. Sowohl in Betreff der Aehnlichkeit als der künstlerischen Ausführung verdienst dieses Bild das uneingeschränkte Lob. Gustav Kirmse hat schon früher durch seine trefflichen farbigen Reproduktionen der Madonnen der Dresdener Galerie (Sixtina und Murillo-Madonna) die Aufmerksamkeit der Kunstkreise auf sich gelenkt.
„Dornröschen in Cöslin“. Besten Dank. Leider nicht geeignet.
Heft 15
[Bearbeiten][276] Vieljährige Freundin der „Gartenlaube“ in St. Petersburg. Herzlichen Dank für die zu einem „Rollstuhl oder irgend einem anderen wohlthätigen Zwecke“ bestimmten uns übersandten 50 Mark. Möge Ihr edles Beispiel recht zahlreiche Nachahmer finden! Auch die kleinste Gabe ist uns zu solchem Zwecke willkommen.
Langjährige Abonnentin in Metz. Die Veröffentlichung der Erzählung „Aus eigener Kraft“ von Wilhelmine von Hillern im Jahrgang 1870 der „Gartenlaube“ mußte wegen Krankheit der Verfasserin unterbrochen werden. Die für Nr. 23 bestimmte Fortsetzung erschien deßhalb erst in Nr. 38.
Margarethe v. E. Das Manuskript ist nicht verwendbar und steht zu Ihrer Verfügung.
A. A. in Riga. Gustav Nieritz ist bereits am 16. Februar 1876 gestorben.
Heft 16
[Bearbeiten][292] Stotterer in B. Die Rudolf Denhardt’sche Sprachheilanstalt, auf deren Vorzüge in den früheren Jahrgängen der „Gartenlaube“ (1878, Nr. 13, und 1879, Nr. 5) wiederholt hingewiesen wurde, befindet sich nicht mehr in Burgsteinfurt, sondern seit dem 1. April 1886 in Eisenach, Villa Hainstein.
Aug. C. in Mainz. Der betreffende Herr ist und nicht bekannt. Wir bedauern darum, Ihnen die gewünschte Auskunft nicht geben zu können.
R. H. in Berlin W. Der betreffende Artikel befindet sich im Jahrgang 1873.
Heft 18
[Bearbeiten][324] A. O ... tz in D. Der von Ihnen genannte Bauverein hat sich aufgelöst. – Eine belehrende Schrift über Arbeiter-Bauvereine ist die folgende: F. Schneider. „Mittheilungen über deutsche Baugenossenschaften, mit Vorwort von Schulze-Delitzsch“. (Leipzig 1878, Julius Klinkhardt.)
Oberlahnstein. Die Namensunterschrift des die „Monatsschrift für Pilzkunde“ betreffenden Briefes ist so unleserlich, daß uns direkte Antwort unmöglich ist.
K. S. in Wien. Auf die betreffende Anstalt paßt das, was in dem Artikel „Briefliche Kuren“ gesagt worden ist. Wenden Sie sich an einen Arzt.
R. H. Wir danken Ihnen für die Mittheilung, daß auch der Stettiner Touristen-Klub Winter-Ausflüge veranstaltet.
J. H. B. Jahrgang 1866 ist vergriffen, Jahrgang 1867 können Sie durch jede Buchhandlung beziehen.
C. S., Elisabeth in L. und Ernst Sch. in C. Nicht geeignet.
Gemäldeverkauf. Die Unterschrift Ihres Briefes ist völlig unleserlich. Geben Sie uns Ihre Adresse deutlich an, dann werden wir Ihnen brieflich antworten.
Heft 19
[Bearbeiten][344] G. M. in München. Den Schriftstellernamen Emmy von Rhoden führte die im v. J. verstorbene Gattin des Schriftstellers Friedrich Friedrich. Ihre letzte Erzählung hat den Titel „Der Trotzkopf“ (Stuttgart, Gustav Weise), ein sehr empfehlenswerthes Jugendbuch, welches binnen Jahresfrist in zweiter, mit dem Portrait der verstorbenen Verfasserin geschmückter Auflage erscheint.
Otto Geb ... in Wien Wir bitten um Angabe Ihrer Adresse, worauf wir Ihnen brieflich antworten werden.
Heft 22
[Bearbeiten][392] J. D. in Zwickau. Herzlichen Dank für die „zur Beschaffung von Fahrstühlen“ übersendete Summe von 10 Mark. Möge Ihr menschenfreundliches Beispiel recht viele Nachahmer finden, denn der Armen und Elenden, die Hilfe heischen, sind gar so viele!
O. S. in Potsdam und B. B. Wir bitten um Angabe Ihrer genauen Adresse, damit wir Ihnen brieflich antworten können.
Heft 23
[Bearbeiten][408] E. G. in K. Die in dem Artikel „Die Ausstellung des Ornithologischen Vereins in Wien“ („Gartenlaube“ 1886, Nr. 18) genannten Nistkästchen können Sie von dem Erfinder derselben, Herrn Fritz Zeller in Wien, II, Untere Donaustr. 13, beziehen.
F. R. M. Die Unterschrift des betreffenden Bildes ist richtig. Wassersnoth ist die Gefahr, die übertretendes Wasser bringt; Wassernoth das dringende Bedürfniß an Wasser.
Abonnent seit 1853 in A. Die von Ihnen genannte Adresse genügt.
Heft 25
[Bearbeiten][440] A. G. in Zittau. Die Schwalben gehören bekanntlich zu den vorzüglichsten Fliegern, die es überhaupt giebt, dagegen bewegen sie sich mit ihren kleinen zarten Füßen nur unbeholfen auf dem Erdboden; namentlich wird es ihnen schwer, sich flink und geschickt zu erheben und in die Luft hinaufzuschwingen. Zum Ruhepunkt muß die Schwalbe daher immer eine Stelle wählen, wo sie ohne Hinderniß die langen Flügel schnell ausbreiten und loskommen kann. So sehen wir sie auf den Dachziegeln, den Telegraphendräthen und weit hervorstehenden, dürren Zweigspitzen sitzen. Alle diese Gegenstände sind einerseits frei, so daß die Flügel bei der Ausbreitung nicht behindert sind, und andererseits glatt, damit die Füße sich zunächst nicht drücken und sodann leicht und rasch loskommen können. Dr. Karl Ruß.
„Struppius“. Nicht geeignet. Das Manuskript steht zu Ihrer Verfügung.
Heft 27
[Bearbeiten][480] Herrn Alb. Reinshagen in Schleiden a. d. Eifel. Die uns für das deutsche Forstwaisenhaus in Groß-Schönebeck von Ihnen übermittelte Summe von Mark 25,50 haben wir unter Beifügung der Sammelliste an die Centralsammelstelle zu Händen des Herrn Geh. Rechnungsrathes Nitschke in Berlin, Leipzigerplatz 7, abgesandt.
E. M. in Dow City. Wenden Sie sich gefl. an einen Rechtsanwalt.
Heft 30
[Bearbeiten][536] O. R. in München. Welche Beweggründe Herrn Josef Kainz veranlaßten, die Veröffentlichung der von König Ludwig II. an ihn gerichteten Briefe zu gestatten, vermögen wir nicht zu entscheiden. Jedenfalls hatten wir keine Veranlassung zu der Annahme, daß bei der Publikation Gewinnsucht, Reklamemacherei etc. im Spiele gewesen sei. Wir nahmen deßhalb auch den uns von der Schriftstellerin Frau Sara Hutzler eingesandten Artikel mit den Briefen des Königs gern auf, nachdem wir uns davon überzeugt hatten, daß ihr Inhalt durchaus harmloser Natur, daß durch die Veröffentlichung derselben keinerlei Indiskretion gegen Dritte begangen werde, daß dieselben überhaupt keine irgendwie bedenklichen, also geheimzuhaltenden Mittheilungen enthalten, daß es endlich – gegenüber den überall veröffentlichten grellen Aussprüchen und Handlungen des geisteskranken Königs – einen wohlthuenden Eindruck machen müsse, auch diese liebenswürdigen, warmherzigen, vielfach von edler Begeisterung und feinem Verständniß für Kunst und Litteratur zeugenden Aeußerungen des schon damals unheilbar Erkrankten kennen zu lernen und dadurch für das Bild des unglücklichen Monarchen eine mildere Beleuchtung zu erhalten. – Von der beabsichtigten Veröffentlichung weiterer Briefe, Erinnerungen etc. hatten wir bei Annahme des Hutzler’schen Manuskripts natürlich keine Ahnung. Die verschiedenen durch diese Veröffentlichungen hervorgerufenen Erörterungen, Erklärungen etc. berühren uns deßhalb nicht.
J. B. in Basel. Vergleichen Sie gefl. den Artikel „Briefliche Kuren“ in Nr. 8 des laufenden Jahrgangs der „Gartenlaube“. Im Uebrigen rathen wir Ihnen, einen praktischen Arzt zu befragen.
R. 17. in Halle. Wir verweisen Sie auf unsern Artikel „Rathgeber für Kosmetik“ in Nr. 26 der „Gartenlaube“, Jahrgang 1885.
Heft 32
[Bearbeiten][572] Georg H ... in B. Im Alt und Diskant der Klaviere sind die Saiten sehr kurz, deßhalb suchte man den hinter dem Resonanzbodensteg liegenden Theil dieser Saiten, welcher in älteren Klavieren durch dazwischen gelegten Stoff abgedämpft war, in harmonischen Tönen erklingen zu machen. Hierin lag für den Klavierfabrikanten eine große Schwierigkeit. Neuerdings hat jedoch der Hof-Pianofabrikant Ernst Kaps in Dresden ein Mittel gefunden, in seinen Flügeln für jeden Ton der Alt- und Diskantsaiten jenen zweiten Theil dieser Saiten ganz rein abzustimmen und so denselben nach Befürfniß höher oder tiefer erklingen zu lassen. Auch die in neuerer Zeit häufig aufgeworfene Frage einer besseren „Stimmunghaltung des Pianinos“ hat Kaps durch Vereinfachung der Stimmstockkonstruktion gelöst und sich dadurch gleichfalls ein nicht unwesentliches Verdienst bezüglich der Vervollkommnung der in Deutschland hergestellten Klaviere erworben.
Heft 33
[Bearbeiten][592] B. G. Der Meerschaum besteht im Wesentlichen aus kieselsaurer Magnesia und wird hauptsächlich in der Umgegend der anatolischen Stadt Eski Scheïr gewonnen, wo sich schon im Alterthum Meerschaumgruben vorfanden. Das Schnitzen von Rauchinstrumenten aus diesem Material datirt seit der Besitznahme des Landes durch die Türken. Die erste Fabrik dieser Art in Deutschland entstand gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Ruhla in Thüringen. Hier stellte man auch zuerst den künstlichen Meerschaum her, wobei fein gemahlene Meerschaumabfälle mit Pfeifenthon und Alaun gekocht, dann getrocknet und in Leinöl und Stearin gesotten werden. – Nach Mittheilungen K v. Scherzer’s in seinem Werke „Das wirthschaftliche Leben der Völker“ finden sich weniger ergiebige Meerschaumlager noch in Griechenland (bei Theben), Bosnien (im Lyubicer Gebirge), Mähren (in Grubschitz und Neudorf). Spanien (in Valesca bei Madrid) und Portugal (bei Pinheiro).
G. L. L. in Chicago. Lesen Sie gefl. den Artikel „Jahrhundert“ in einem Ihnen zu Gebote stehenden Konversations-Lexikon.
Heft 35
[Bearbeiten][628] P. K. in Berlin. Sie müssen sich an einen Specialarzt wenden; vergleichen Sie gefälligst unseren Artikel „Briefliche Kuren“ S. 138 dieses Jahrgangs.
Heft 40
[Bearbeiten][724] A. W. St. Ein Bildniß von Justinus Kerner im Kreise seiner Familie und Freunde (Lenau, G. Schwab, Alexander von Württemberg, Karl Mayer, Ludwig Uhland, Varnhagen von Ense) hat die „Gartenlaube“ mit einem längeren Artikel „Die Sängerrunde am Weinsberger Thurm“ schon im Jahre 1866 S. 4 gebracht.
A. K. in R. Auf die Frage über die Bedeutung der Endung -roda in Ortsnamen, wie Friedrichroda etc. giebt Ihnen schon der alte biedere Joh. Leonh. Frisch in seinem „Teutsch-Lateinischen Wörterbuch“ (Berlin 1741) Bd. II S. 112c–115a ausführliche Auskunft.
„Von reuten oder roden sind die Namen vieler Teutscher Oerter hergenommen, nämlich von reut oder roda mit ihren Derivatis und Compositis. Nachdem sich die Teutschen, als das römische Reich an sie gelangte, in einigen noch übrigen waldigen Gegenden, sonderlich gegen die Grenze, wo sie sonst Vieles unbebaut gelassen, ausgebreitet, haben sie von dem geschehenen Ausreuten und Roden mit Vorsetzung anderer Umstände vielen Oertern den Namen gegeben. Unter Anderen ist dieses absonderlich in dem heutigen Frankenland, in dem Burggrafthum Nürnberg geschehen, vom anspachischen Fürstenthum an bis zu Ende des Bayreutischen, d. i. in den 2 Theilen desselben, unterhalb und oberhalb des Gebirgs, allwo die Endung reut häufig geblieben. In Niedersachsen ist die Endung roda an vielen Namen der Städte, Dörfer und bewohnten Plätze bekannt … Roda oder reut ist in Thüringen und in Niedersachsen gebräuchlich.“
Heft 42
[Bearbeiten][756] Bureaudiätar Richard H. in Posen. Da Ihre Namensunterschrift völlig unleserlich ist, vermögen wir Ihnen nur zu antworten, wenn Sie Ihre Anfrage unter Mittheilung Ihrer genauen Adresse wiederholen.
Theodor A. in Sch. Das „Generalregister der ‚Gartenlaube‘“ umfaßt die Jahrgänge 1853–1880 und kostet 4 Mark. – Erzählungen von E. Werner brachten die Jahrgänge 1870–1874, 1876, 1878, 1880, 1883, 1885.
J. P. in Gießen. Nicht verwendbar.
Heft 44
[Bearbeiten][788] G. W. in A. Die gewünschte Auskunft über das moderne Zeitungswesen in England finden Sie in den anziehenden „Studien und Schilderungen aus dem Heimatslande John Bull’s“, welche Leopold Katscher unter dem Titel „Nebelland und Themsestrand“ (Stuttgart, G. J. Göschen’s Verlag) herausgegeben hat.
Abonnent in Radomsk. Vergleichen Sie die Biographie „Eine Heldin der Feder“ in Nr. 28 des Jahrgangs 1876 der „Gartenlaube“.
Heft 49
[Bearbeiten][868] M. L. in C. Von der Tagespresse wurde neuerdings die Notiz gebracht, daß der in der „Gartenlaube“ „unvollständig“ abgedruckte Roman „Was will das werden?“ von Friedrich Spielhagen demnächst als Buch erscheinen werde. Sie erklären darauf in Ihrer an uns gerichteten Zuschrift, daß der Roman, wie wir ihn abbracht, auf Sie den Eindruck eines durchaus abgeschlossenen Kunstwerkes gemacht habe. Wir glauben, daß alle Leser unseres Blattes denselben Eindruck empfangen haben müssen; denn der Verfasser hat allerdings mit Rücksicht auf die für den Journalabdruck gebotene knappere Zusammenfassung der Handlung im Einverständniß mit der Redaktion verschiedene Kürzungen, besonders bei der Schilderung der Knabenjahre des Helden, vorgenommen; er hat aber zugleich das Gestrichene durch passende kurze Einschaltungen erklärt und so dem Leser das Verständniß des tiefdurchdachten Werkes in klarer und meisterhaften Weise ermöglicht.
Heft 50
[Bearbeiten][884] B. in K. Als Pendant zu dem in unserer Nr. 14. erwähnten Farbdruck-Portrait Bismarck’s ist jetzt im Verlage Gustav Kirmse in Dresden ein Portrait Kaiser Wilhelm’s erschienen, welches sowohl wegen seiner sprechenden Aehnlichkeit als wegen seiner tadellosen Ausführung empfohlen zu werden verdient.
B. Z. in G. In Erwiderung Ihrer Anfrage theilen wir Jhnen mit, daß der in der „Gartenlaube“ Seite 780 abgebildete hochinteressante Fingerhutpokal der Nürnberger Schneider-Innung in gelungener galvanoplastischer Reproduktion, 241/2 cm hoch um 80 ℳ in dem Kunstinstitut Jean Wild in München zu haben ist.
K. F. in N–L. Sie wünschen von uns Adressen solcher Personen, die geneigt sind, in überseeischen Ländern gegen Vergütung Käfer für Liebhaber zu sammeln und zu versenden! Wir können Ihnen auf diese Frage nicht dienen, veröffentlichen dieselbe aber und werden Ihnen die eingehenden Adressen gerne zur Verfügung stellen.
Heft 51
[Bearbeiten][904] L. N. in Breslau. Sie fragen: „Ob wir nicht auch für die ,Gartenlaube‘ zu dem kleinen Format greifen werden, welches jetzt Mode zu werden scheint?“ Nein, wir gedenken unser altes gutes Format, in welchem die „Gartenlaube“ nun seit über 30 Jahren erscheint, so leicht nicht aufzugeben. Die Mode wechselt ja auch auf diesem Gebiete sehr häufig, und die Zeit ist noch nicht fern, wo die Journale sich gegenseitig darin übertrafen, ihr Format größer und größer zu machen, bis schließlich ein Journal bei einem Riesenformat, einer Art von illustrirter Tischdecke angelangt war. Die „Gartenlaube“ ist damals unbeirrt bei ihrem mäßigen Format geblieben, welches ebensowohl ein bequemes Lesen als auch die Unterbringung großer Illustrationen ohne jene störenden und dem Zerreißen ausgesetzten, oft mehrfach zusammengefalteten Beilagen gestattet. Und dabei gedenkt sie auch für die Folge zu bleiben.
Es ist wahr, daß ein gebundener Jahrgang der „Gartenlaube“ etwas schwer zu handhaben ist; aber das trifft auch bei dem von Ihnen erwähnten Format zu. Ein gebundener vollständiger Jahrgang ist auch in diesem Format nicht sehr „handlich“. Dem von Ihnen erwähnten Uebelstand läßt sich am leichtesten dadurch abhelfen, daß man den Jahrgang in zwei Theilen (Nr. 1 bis 26 und Nr. 27 bis 52) einbinden läßt, was allerdings etwas größere Kosten verursacht, aber entschieden bequemer ist.
E. L. in Köln. 10 Mark „Für Ihre Armen“. A. Behr in Dresden. 10 Mark „Für die Armenbüchse der ‚Gartenlaube‘“. – Stallupönen. 5 Mark in Briefmarken „Für die Armen“. – Herzlichen Dank für Ihre Gaben, die manche Thräne versteckter und hilfloser Armuth gestillt haben. Möge Ihr edles Beispiel recht viele Nachahmer finden!
J. W. und A. F. in St. Paul. Der Beitrag über den Fürsten Lichnowsky erschien im Jahrgang 1873 der „Gartenlaube“, Nr, 40, 41 und 42. Diese Nummern stehen gegen Einsendung von 85 Pfennig zu Ihrer Verfügung.
E. M. in Leipzig. Wir haben unsern Standpnnkt in dieser Angelegenheit unter der Zustimmung aller unbefangenen und vernünftigen Leser bereits dargelegt. Angriffe, wie der, über welchen Sie so sehr in Entrüstung gerathen, verdienen nicht die Ehre einer Erwiderung.