Kein Ende
Der Pred’ger fing zu pred’gen an,
Die arge Welt zu schelten.
Von Bess’rung hört man selten;
Sie thun, so wie sie stets gethan.
Das Pred’gen nimmt kein Ende.
Denn immerdar zu rupfen ist,
Und nimmer darf man’s lassen,
Die Welt beim Schopf zu fassen,
Daß sie hinan sich wende,
Denn Himmel hat kein Ende.
Wenn ihr so sitzen laßt die Welt
In ihrem Sauerteige,
Dann tiefer sie, bald tiefer fällt.
Was sinkt, das sinkt behende,
Das Sinken nimmt kein Ende.
Schlägt sie auf Andrer Kälber,
Und schimpft die Zeit, und brummt und klagt;
Wohin das Ohr sich wende,
Das Klagen nimmt kein Ende.
Und alle Jahr’ auch Michel
Mäht Früchte mit der Sichel,
Und singt und tanzt dabei sogar.
Des Himmels Huld und Spende,
Ja, wenn es nun zum Ende käm’,
Und euch der Kuckuk fragte,
Wo’s besser euch behagte,
Dann wär’s euch hier doch sehr genehm;
Ihr wünschtet doch kein Ende.
Drum, wie der Fink alljährlich kommt,
Auf seinen freien Schwingen
Sein Liedchen froh zu singen,
So, dankbar Gottes Spende,
Hat Sängers Lied kein Ende.
Vom Frühling bis zum Winter.
Das Lied vom Mai, wenn er entflieht.
Vom Himmel die Legende
Singt er, und weiß kein Ende.