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Königin Viktoria im Ornat

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Königin Viktoria im Ornat
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 25, S. 409, 415
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[409]

Königin Viktoria im Ornat.
Nach dem Oelgemälde von Guido Schmitt.
Photographie im Verlag von Carl Burow in Heidelberg.

[415] Königin Viktoria im Ornat. (Mit Illustration S. 409.) Einem Deutschen, Guido Schmitt, ist es gelungen, ein Bildniß der Königin Viktoria zu malen, dem die englische Kritik die größte Aehnlichkeit und eine eben so würdige wie graziöse Stellung nachrühmt. Das Bild stellt die Königin dar, die vor ihrem Throne steht im königlichen Schmucke. Der Reif der Krone funkelt von Juwelen und es steigen abwechselnd von ihm vier Kreuze und vier fleurs de lys (Wappenlilien) auf. Von dem Kranze gehen zwei sich schneidende Bogen aus, welche mit großen Perlen besetzt sind und die auf ihrer Höhe eine goldene Kugel mit Diamantkreuzchen tragen. Aehnlich ist dies bei dem goldenen Scepter der Fall, welcher 33 Zoll lang und spiralförmig ist. Der Knauf desselben ist mit Rubinen, Smaragden und Diamanten verziert; die Spitze endet in einer sechsblätterigen fleurs de lys; hierauf ruht ein kostbarer Amethyst und auf diesem erhebt sich das Brillantkreuz mit einem Smaragd in der Mitte. Krone und Scepter werden gewöhnlich im Tower von London im Reichsschatz aufbewahrt.

Die Königin ist mit mehreren Orden geschmückt. Der erste ist der Hosenbandorden, ohne dessen tiefblaues, mit Diamantagraffe auf der Schulter befestigtes Band sie sich niemals zeigt. Diese Ordensdekoration besteht in einem achtstrahligen silbernen Sterne, dessen Mitte das St. Georgskreuz bildet, von einem blau emaillirten Ring umgeben, auf welchem das Motto zu lesen ist: Honi Soit Qui Mal y pense. (Entehrt sei, wer schlecht davon denkt.) Dann trägt die Königin den von ihr selbst im Jahre 1878 gestifteten kaiserlichen Orden der Krone von Indien. Er besteht in der Namenschiffre V. R. I. in Diamanten, Perlen, Türkisen, umrahmt von einem perlenbesetzten Goldreif und von einem emaillirten, mit Juwelen geschmückten kaiserlichen Krönchen. Der dritte Orden der Königin ist der Albertorden, der gleich dem spanischen Isabellenorden nur für Prinzessinnen bestimmt ist. Er besteht aus einer Onyx-Kamee mit den Profilen der Königin und des Prinzgemahls in ovalem, mit siebzig Diamanten besetztem Rahmen.

Die Königin trägt eine Robe von schwerer schwarzer Seide, das Unterkleid von Halbbrokat auf weißer Seide, von dem sich der Hermelin zart abhebt. Der Schleier ist von Point d’Argentine.

Das Motiv zum Hintergrunde des Bildes ist dem Buckinghampalast (der Residenz der Königin) in London entnommen. Lorbeerkranz und Palmzweige versinnbildlichen die Huldigung der Nationen, der Lichtstrahl, der sich über die Herrscherin ergießt, den Segen, welchen der Himmel ihr spendet.

Das Bild, welches die Königin am 11. Mai in Augenschein nahm, befindet sich jetzt in der Jubiläumsausstellung im Krystallpalast. Die beste Reproduktion desselben ist das sogenannte Promenadenportrait, welches in London bei Marx u. Komp. (Heidelberg bei Carl Burow) zu haben ist.

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