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König Otto in Lamparten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: König Otto in Lamparten
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 2, S. 169–170
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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Bearbeitungsstand
fertig
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[169]
472.
König Otto in Lamparten.
Cod. pal. 525. Fol. 62a. b.


Der König Ott fuhr da mit großem Heer zu Lamparten und gewann Mailand, und satzte da Pfenning, die hießen Ottelin. Da der König dannen kam, verwurfen sie ihm sein Münze zu Laster, und er fuhr wieder dar, und bezwang sie dazu, daß sie von altem Leder Pfenning nehmen und geben müßten. Da kam eine Frau vor ihn, und klagte über einen Mann, der ihr Gewalt angethan hätte. Der König sprach: „wann ich herwieder komme, will ich dir richten.“ „ Herr – sagte die Frau – du vergissest es." Der König wies sie mit seiner Hand an eine Kirche, und [170] sprach: „diese Kirche sey deß mein Urkund.“ Er fuhr dann wieder in deutsche Land, und bezwang Ludolf seinen Sohn, der sich empört hatte. Und als er nach der Zeit wieder in Lamparten zog, führte ihn der Weg an der Kirche her, die er dem Weib gewiesen hatte, daß er ihr richten wollte, um ihre Noth. Der König ließ sie rufen, und ließ sie klagen. Sie sprach: „Herr, er ist nun mein ehelicher Mann, und ich habe liebe Kinder mit ihm.“ Der sprach da: „sammer Otten Bart!“ Also schwur er ihr: „er soll meiner Barten (Beile) schmecken!“ und befahl den Missethäter an seinem Leibe nach dem Recht zu strafen. Also richtete er dem Weib wider ihren Willen.