Zum Inhalt springen

Jagd auf Klapperschlangen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: R. D.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Jagd auf Klapperschlangen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 32, S. 548
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1875
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[548] Jagd auf Klapperschlangen. In den „Blauen Bergen“ (Blue Mountains) im Staate Pennsylvanien giebt es, wie wir aus eigener Erfahrung wissen, sehr viele Klapperschlangen, die sich meistens von Vögeln, kleineren Schlangen, Eidechsen, Ratten, Mäusen und Eichhörnchen nähren, die sie mit ziemlicher Leichtigkeit fangen, da es eine bekannte Thatsache ist, daß gerade die Klapperschlange mehr als jede andere Schlange einen gewissen Zauber auf die Thierwelt ausübt. Für die Bewohner der „Blauen Berge“ besitzt die Jagd auf Klapperschlangen wegen der damit verbundenen Gefahren einen großen Reiz, und Viele gehen ihr deshalb nur aus Vergnügen nach. Bei einem Besuche in der Stadt Reading am Schuylkillflusse, in der Nähe der „Blauen Berge“, erzählte man uns Folgendes über die Jagd und das Einfangen von Klapperschlangen: Die Jäger gehen meistens zu Zweien, so daß der Eine zu Hülfe kommen kann, wenn der Andere gebissen wird. Die Stiefel der Jäger sind von dickem und schwerem Leder und die Sohlen derselben mit Gummi überzogen, so daß man geräuschlos und sicher über schlüpfrige und steinige Stellen gehen kann. Die Mittagszeit ist die günstigste für die Jagd, da sich um diese Zeit die Klapperschlangen auf Steinen oder steinigen Plätzen ausstrecken oder zusammenrollen und sich sonnen. Die gefährliche Giftschlange schließt nur selten ihre Augen, und ihr Geruchssinn scheint sehr fein zu sein. Sie beißt in den meisten Fällen nur, wenn sie getreten oder gereizt wird. Die Jäger bedienen sich auf der Jagd eines eisernen Stockes mit einer Gabel an der Spitze, mit der sie den Kopf der erspähten Schlange niederhalten, dann das Thier mit einer hölzernen Zange scharf am Kiefer fassen und hierauf in einen Kasten werfen, über dessen oberen Theil ein dichtes Drahtgeflecht gespannt ist. Wenn die Jäger keine Verwendung für die lebende Klapperschlange haben, dann tödten sie dieselbe und bewahren die Haut als Trophäe auf. Bekanntlich können die Schweine die Klapperschlangen ohne alle Gefahr verspeisen.
R. D.