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Hyperion an Bellarmin XVIII

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Friedrich Hölderlin
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Titel: Hyperion – Hyperion an Bellarmin XVIII
Untertitel: oder der Eremit in Griechenland – Erster Band
aus: Hyperion oder der Eremit in Griechenland von Friedrich Hölderlin. Erster Band. Tübingen 1797; S. 99–100
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum: o. A.
Erscheinungsdatum: 1797
Verlag: J. G. Cotta'sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Tübingen
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Quelle: www.hoelderlin.de
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HYPERION AN BELLARMIN.


Unter den Blumen war ihr Herz zu Hause, als wär’ es eine von ihnen.

     [100] Sie nannte sie alle mit Namen, schuff ihnen aus Liebe neue, schönere, und wusste genau die fröhlichste Lebenszeit von jeder.

     Wie eine Schwester, wenn aus jeder Eke ein Geliebtes ihr entgegenkömmt, und jedes gerne zuerst gegrüsst seyn möchte, so war das stille Wesen mit Aug und Hand beschäftigt, seelig zerstreut, wenn auf der Wiese wir giengen, oder im Walde.

     Und das war so ganz nicht angenommen, angebildet, das war so mit ihr aufgewachsen.

     Es ist doch ewig gewiss und zeigt sich überall; je unschuldiger, schöner eine Seele, desto vertrauter mit den andern Glüklichen leben, die man seelenlos nennt.