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Hexen in Nordamerika

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Hexen in Nordamerika
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 23, S. 249–250
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[249] Hexen in Nordamerika. Nachdem der Glaube an Hexen in Europa längst verschwunden, scheint er jetzt in dem sonst so aufgeklärten Nordamerika, wo indessen das Uebersinnliche und Mystische noch eine ziemliche Rolle spielt, wieder auftauchen zu wollen. Von einem Hexenfall dieser Art wird aus dem Staate Pennsilvanien gemeldet. Eine Frau, die zu der unter dem Namen „die christliche Kirche“ bekannten Sekte gehörte, setzte eine ihr zugestoßene Krankheit auf Kosten der Behexung, wobei der Verdacht der Hexerei auf eine andere Angehörige derselben Sekte fiel. Die Hexenprobe wurde hierauf von der Gemeinde in der Weise beschlossen, daß die Verdächtige über einen Besenstiel hinschreiten mußte. Da diese Probe jedoch Vielen nicht ausreichend genug schien, so wurde die angebliche Hexe noch gegen die Bibel abgewogen, und dabei im Voraus angenommen, daß, wenn sie leichter als die Bibel befunden würde, dies der Beweis der Schuld sein sollte. Die Angeschuldigte wog jedoch natürlich schwerer und wurde daher für unschuldig erklärt. Wenn diese amerikanischen Hexenproben auch weit entfernt sind von der Grausamkeit, mit welcher früher in Europa gegen die vermeintlichen Hexen vorgeschritten wurde, so werfen sie immerhin ein bezeichnendes Licht auf das Treiben der religiösen Sekten in den Vereinigten Staaten, die auf dem dortigen [250] freien Boden wuchernd emporschießen und des Sonderbaren schon so Manches hervorgebracht haben.