Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Johann Alexander Thiele
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[52] Nr. 61. Thiele, Johann Alexander, 1685–1752. Er gehört zwar nicht zu den hervorragenden Größen in seinem Fache, hat aber als sächsischer Hof- und Prospektenmaler verdienstvoll gewirkt und sich durch seine überaus zahlreichen großen und kleinen Landschaftsbilder während seines Lebens viele Freunde und allgemeine Anerkennung erworben. Seit etwa 1715 lebte Th. in Dresden, hielt sich zwar von 1728 bis 1738 in Arnstadt auf, kehrte aber dann wieder in unsere Stadt zurück, wo er nun auch bis zu seinem Tode geblieben ist und nicht bloß zum Hofmaler, sondern 1743 auch zum Königl. Hof-Kommissarius ernannt wurde. Bei [53] seinem ersten Aufenthalte in Dresden schuf Th. u. a. sechs große radierte Prospekte vom Königstein, dem Sonnenstein, Pillnitz, Dresden und Meißen, nach 1738 Ansichten von unserer Stadt, dem Plauenschen Grunde, der Lößnitz, Moritzburg, von den Freiberger Hütten, der sächsischen und böhmischen Schweiz, vom Erzgebirge usw. Diese Bilder schmücken noch heute die Schlösser in Dresden und Pillnitz, einige werden in unserer Gemäldegalerie aufbewahrt. Vergl. Moritz Stübel: Der Landschaftsmaler Johann Alexander Thiele und seine sächsischen Prospekte. (Schriften der Kgl. Sächs. Kommission für Geschichte. Leipzig und Berlin, Teubner 1914.)
Ein Kirchenzettel vom Mai 1752 gibt zwar an, daß Th. „in Neustadt bey Dreßden begraben“ worden sei, nennt aber ebensowenig wie das Kirchenbuch der hiesigen Dreikönigskirche vom Jahre 1752 die Wohnung des Verstorbenen. Nach dem Adreßbuche von 1740 befand sich diese „in Casernen“, d. h. in einem der vier Kasernenflügel, die von 1732 bis 1734 in der Neustadt zwischen der Haupt- und der Kasernenstraße erbaut, 1891 bis 1896 jedoch wieder abgebrochen worden sind.