Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Andreas Vogel
← Heinrich Schütz | Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen (1918) von Adolf Hantzsch Andreas Vogel |
Magdalene Sibylle → |
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext. |
[14] Nr. 11. Vogel, Andreas, seit 1621 Hofmaler Johann Georg I. Von diesem zwar nicht berühmten, aber sehr strebsamen und immerhin bemerkenswerten Künstler wissen wir zunächst nur, daß er um 1588 in Dresden geboren und etwa fünfzig Jahre später hier gestorben ist. Als er nach einem längeren Aufenthalte in Italien um 1620 nach unserer Stadt zurückkehrte, hat er sie dann nicht wieder verlassen, leider aber bis zu seinem Tode immer mit Not, Krankheit und schweren Geldsorgen zu kämpfen gehabt, so daß man bei ihm mit Recht vom Künstlerelend sprechen darf. – Von Vogels jedenfalls nicht sehr zahlreichen Schöpfungen besitzen wir nur vier, die Dresdner Ansichten bieten und im Grünen Gewölbe aufbewahrt werden. Das größte Bild, auf eine 1 Meter hohe und ebenso breite schwarzgrundierte Holztafel gemalt und 1634 vollendet, zeigt eine perspektivische Darstellung von Dresden und einer Anzahl der größeren kurfürstlichen Gebäude aus der Vogelschau. Von den übrigen drei Bildern, die klein und ebenfalls auf Holz gemalt, wohl 1623 angefertigt worden sind, stellen zwei das Schloß von Nordwesten und von Südwesten dar, während das dritte das Stallgebäude (jetzt Johanneum) von Norden zur Anschauung bringt.
Wo Vogel in Dresden gewohnt hat, ist völlig unbekannt, doch läßt sich mit Wahrscheinlichkeit annehmen, daß er in dem Hause der Rampischen Straße geboren wurde, an dessen Stelle jetzt das Gebäude steht, das die Hausnummer 31 und die O.-Nr. 110 zeigt. Wenigstens scheint der Vater des Hofmalers, der Goldschmied Severin Vogel, der 1582 nach Dresden gezogen war, das erwähnte Gebäude besessen zu haben, wenn sich auch durch die Geschoßbücherauszüge nicht [15] einwandfrei feststellen ließ, ob dieses Haus wirklich das richtige ist. (vergl. E. Sigismund: Andreas Vogel und seine Dresdner Ansichten. Dresdner Geschichtsblätter 1905, Nr. 1, Seite 12–22.)