Herbstlied
Erscheinungsbild
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HERBSTLIED.
1782.
Bunt sind schon die Wälder;
Gelb die Stoppelfelder,
Und der Herbst beginnt.
Rothe Blätter fallen,
5
Graue Nebel wallen, Kühler weht der Wind.
Wie die volle Traube,
Aus dem Rebenlaube,
Purpurfarbig stralt!
10
Am Geländer reifen Pfirsiche mit Streifen
Roth und weiß bemalt.
[71] Sieh! wie hier die Dirne
Emsig Pflaum’ und Birne
15
In ihr Körbchen legt; Dort, mit leichten Schritten,
Jene, goldne Quitten
In den Landhof trägt!
Flinke Träger springen,
20
Und die Mädchen singen, Alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben,
Zwischen hohen Reben,
Auf dem Hut von Stroh!
25
Geige tönt und Flöte Bei der Abendröthe
Und im Mondenglanz;
Junge Winzerinnen
Winken und beginnen
30
Deutschen Ringeltanz.
Anmerkungen (Wikisource)
Ebenfalls in:
Christian Erni: Johann Gaudenz von Salis-Seewis. Gesammelte Gedichte. Calven-Verlag, Chur: 1964, S. 76-77. Freiburger Anthologie