Heimweh in die Welt
[82] Heimweh in die Welt.
Blieb es doch so lang’ vor Liebe stumm;
kann ich doch mein Herz, mein Herz nicht töten.
War ich Dein, nur Dein in Glut und Nöten;
weißt warum?
weil es Meere braucht,
wenn der Sturm ins Blut mir taucht;
weil es Deine Tiefen so gefühlt.
Doch wenn nun der Frühling wieder sprießt,
und im warmen Sturm der junge Trieb
schwillt und schießt:
wird mein Herz so wild,
weil es Meere braucht,
weil es so in alle Weiten fühlt.
Hast es doch gewußt. Es war im Mai:
als der schreckende Blitz uns rot umlohte,
als ich meinem Bruder Donner drohte,
gabst mir deine Hand,
mein in Glut und Schmerz,
sankest mir ans junge Herz,
unten tief das ferne deutsche Land.
und die wilden Blitze wieder glühn
und im Sturm die Meere wieder sprühn:
dann, oh still!
gieb mir deine Hand,
Einmal noch ein deutsches Herz.
dann – leb wohl, mein Weib, mein Vaterland.