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Hamburgs zweiter Gründer und getreuester Wohlthäter

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Textdaten
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Autor: Otto Beneke
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Titel: Hamburgs zweiter Gründer und getreuester Wohlthäter
Untertitel:
aus: Hamburgische Geschichten und Sagen, S. 42–43
Herausgeber:
Auflage: 2. unveränderte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Perthes-Besser & Mauke
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Erscheinungsort: Hamburg
Übersetzer:
Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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[42]
16. Hamburgs zweiter Gründer und getreuester Wohlthäter.
(1106–1130.)

Graf Adolf I. von Holstein, der erste Regent aus dem Schauenburger Hause, ist der Erneuerer des Hamburgischen [43] Doms gewesen, welcher seit 1072 in Trümmern gelegen hatte. Der Graf war erst kürzlich (1106) vom Herzog Lothar von Sachsen, dem nachmaligen Kaiser, mit den Nordalbingischen Herrschaften belehnt worden, und ließ es seine hauptsächliche Sorge sein, in Hamburg die Spuren der letzten Verwüstungen völlig zu vertilgen. Er hat den Dom so fest gebaut, daß er seitdem gestanden hat, bis vor etwa 50 Jaheren dies schöne Denkmal der alten frommen Kunst, daran sich so große und heilige Erinnerungen der Vorzeit knüpften, hinweggeräumt worden ist.

Graf Adolf hat viel Gutes für Hamburg und sein Land gethan, und hat gebaut und gegründet und gesäet, wo vor ihm nur Trümmer und Wüsteneien waren. Wie der Erzbischof Friedrich schon angefangen, so berief auch er Niederländische Ansiedler unter Zusicherung großer Freiheiten ins Land, die deichten die Elbniederungen ein, und schufen so die fruchtbaren Marschen, darin ihre Nachkommen, durch eigenthümliche Sitte, Tracht und Sprache ausgezeichnet, noch jetzt wohnen. Und von ihm (oder von seinem Sohne) sind auch die Niederländischen Vorfahren unsrer Landleute in den Vierlanden, in Bill- und Ochsenwärder und aus den Elbinseln als freie Bauern daselbst angesiedelt worden.

Seine Gemahlin nahm Theil an seinen Herstellungswerken, sie baute die verfallene Burg an der Alster wieder auf und befestigte diese Seite der Stadt. Und der Graf erhob Hamburg zu seiner Hauptstadt und Residenz, und regierte darin als ein redlicher frommer Fürst zum Glück und Heil der Bürger. Darum haben sie auch keinen ihrer früheren Oberherren so geliebt, wie Adolf I., und als er 1130 verstarb, da war viel Wehklagens bei den Bürgern und Einwohnern unsrer Stadt, und sie legten ihm einen Ehrennamen bei, und nannten ihn: „den zweiten Gründer und getreuesten Wohlthäter Hamburgs.“

Anmerkungen

[375] Zimmermann’s Chronik 61. Steltzner I. 52. Piderit (Geschichte der Grafschaft Schaumburg) gedenkt der alten Inschrift im Hamb. Dom zu Adolf’s I. Ehre. Uebrigens: von Aspern, Beiträge zur ältern Geschichte Holsteins. S. 1–16.