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Haenel Kostbare Waffen/Tafel 25

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Tafel 24 Kostbare Waffen aus der Dresdner Rüstkammer (1923) von Erich Haenel
Tafel 25
Tafel 26
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TAFEL 25
PANZERZEUG DES
KURFÜRST AUGUST VON SACHSEN
(1526–1586)
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[50] a. Panzerhemd mit Andeutung eines Tapuls, aus großen, runden, flachen gestanzten Ringen, die durchgreifenden genietet und geschweißt, rhythmisch verteilt, in Reihen dazwischen gleichgroße Ringe, die ein Muster von flachen Punkten zeigen, um Hals, Brust, Ärmel je 2 Reihen von Messingringen eingefügt. Die Brust wird an den Lenden durch ein dreigliedriges Kettchen, das je in einen kurzen Haken des Rückens eingehängt ist, mit diesem verbunden, die Ärmel (Schulterdecken) sind eingeflochten, der geteilte Schurz ist durch eine Schnur mit der Brust verbunden.

Inv. der Rüstkammer 1567, S. 106. Ein banzerhembde so unnder dem hals, fornn an der Brust umb die Ermell und unnden rumb mitt gelbenn ringlein, ein quer finger breytt, der hals unnd die Ermell mitt schwarzem Sammett eingefaßt, So ein graff von Manßfelt unserm gn. H. gegebenn.

Dies war gewiß Graf Hans Georg von Mansfeld, der in engen Beziehungen zum sächsischen Hofe stand, und dem Kurfürsten 1568 das Schwert Konrads von Winterstetten (Tafel 38b) schenkte. Stil und Technik des prachtvollen Stückes, an dem nur die Samteinfassung heute fehlt, weisen auf den Orient. – (FHM. G 40.)

b. Kragen. Die Eisenringe rund, am Koller flach, genietet und geschweißt, unten ein Rand von Messingringen, Schließen aus Silber gegossen, vergoldet. Die Art des Geflechtes ist der des Schulterkragens auf der Wartburg (Diener-Schönberg a. a. O. T. 1) verwandt, das Stück ist wohl, wie jenes, Nürnberger Arbeit, um 1550. Die Rüstkammer besitzt noch mehrere gleiche Stücke, auch das Berliner Zeughaus eines.

c. Ärmel. Sehr zierliche, runde, genietete und geschweißte Ringe, Zackenränder.

Im Inventar der Rüstkammer von 1567; dem ältesten erhaltenen, werden stets Schurz und Ärmel zusammen geführt, daher S. 168: Ein bahr Ermell ohne schurtz, so auch Churfürst Moritzenn sehligen gewesenn, in schwartzenn Parchentt gefaßt.

In Dresden war zu Ende des 16. Jahrhunderts als Panzermacher der Meister Wolf Pohle tätig, der, wie sein Name andeutet, aus dem Osten stammte. Andere Stücke Panzerzeug hat Kurfürst August, wie das Inventar von 1606 berichtet, von einem Nürnberger gekauft. – (FHM. G 80, 98.)