Haenel Kostbare Waffen/Tafel 20
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SÄCHSISCHER PRINZEN
[40] a. b. c. Ganze Harnische der Herzöge Christian (II.) Johann Georg (I.) und August (Administrator von Naumburg), Söhne Kurfürst Christians I. von Sachsen. – Eisen, schwarz bemalt und mit einer gemalten Dekoration von Gold auf Helm, Brust und Rücken, Handschuhen und Beinzeug, die den Stil von gleichzeitigen Ätzmustern trägt. Nur der Harnisch zu Pferd (b) entbehrt diese Dekoration. Jeweils bestehend aus: Kragen, 4mal geschoben, Brust und Rücken, mit schmalen, gebörtelten Gesäßreifen, ganzem Armzeug mit 7mal geschobenen Achseln, ganzen Muscheln und Handschuhen, 4mal geschobenen, durch drei Schnallen befestigten Beintaschen, ganzem Beinzeug, burgundischem Helm mit steilem Kamm, Stirnstulp und Visier. – Blanke Fürfeilen, reich ausgestattete, ornamental verteilte Messingnieten, Vorstoß von schwarzem Samt. – Die Harnische sind je 1,15–1,25 m hoch, der größte (c) wiegt 7,54 kg.
- Inv. Alte Harnischkammer 1688, Nr. 123, 124: „Drei kleine eisenfarbene Rüstungen … seind hin und her mit gold Firnis ausgerißen … für die drei fürstlichen H gebrüder Christianum Augustum und Johann Georg, den ersten, geschlagen worden.“
Die früher den Harnischen beigegebnen, mit den Initialen der drei Prinzen gezierten Partisanen trugen die Jahreszahl 1592; die Harnische dürften zur gleichen Zeit geschlagen worden sein, vielleicht von dem Plattner Hans Undeutsch in Dresden (Gurlitt a. a. O. S. 70). (FHM. D 12–14.)
d. e. Fußturnierharnisch der Herzöge Johann Georg (II.) und August (von Sachsen-Weißenfels) Söhne Kurfürst Johann Georgs I. von Sachsen. – Blank, mit Messingnieten. – Beintaschen aus je einem Stück mit 4 angedeuteten Geschüben, ganzes Armzeug, geschlossener Helm, breite Hals- und Nackenreifen, Vorstoß von rotem Samt.
- Inv. Baillenkammer 1688, S. 133: Vier kleine blankeiserne Fußturnierkühris … seind ao (Die Jahreszahl fehlt.) … vor die vier herren gebrüder Johann Georg Augustum[ER 1] Christianum und Mauritium zu deren vormahligen Gebrauch geschlagen worden.
Von den vier Harnischen, die für 4–6 jährige Knaben passen, und starke Gebrauchsspuren zeigen, sind nur noch drei erhalten. Dresdner Arbeiten, um 1624. (FHM. D 15, 16.)
Errata
- ↑ statt „Augustinn“ lies „Augustum“ (siehe Druckfehlerberichtigung)