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Großstadt-Weihnachten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Kurt Tucholsky
unter dem Pseudonym
Theobald Tiger
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Titel: Großstadt-Weihnachten
Untertitel:
aus: Die Schaubühne. Jahrgang 9, Nummer 52, Seite 1293
Herausgeber: Siegfried Jacobsohn
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 25. Dezember 1913
Verlag: Verlag der Schaubühne
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Michigan und Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Weihnachten
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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Großstadt-Weihnachten /

von Theobald Tiger

Nun senkt sich wieder auf die heim’schen Fluren
die Weihenacht! die Weihenacht!
Was die Mamas bepackt nach Hause fuhren,
wir kriegens jetzo freundlich dargebracht.

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Der Asphalt glitscht. Kann Emil das gebrauchen?

Die Braut kramt schämig in dem Portemonnaie.
Sie schenkt ihm, teils zum Schmuck und teils zum Rauchen,
den Aschenbecher aus Emalch glasé.

Das Christkind kommt! Wir jungen Leute lauschen

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auf einen stillen heiligen Grammophon.

Das Christkind kommt und ist bereit zu tauschen
den Schlips, die Puppe und das Lexikohn.

Und sitzt der wackre Bürger bei den Seinen,
voll Karpfen, still im Stuhl, um halber Zehn,

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dann ist er mit sich selbst zufrieden und im Reinen:

„Ach ja. so’n Christfest is doch ooch janz scheen!“

Und frohgelaunt spricht er vom ‚Weihnachtswetter‘,
mag es nun regnen oder mag es schnei’n.
Jovial und schmauchend liest er seine Morgenblätter,

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die trächtig sind von süßen Plauderei’n.


So trifft denn nur auf eitel Glück hinieden
in dieser Residenz Christkindleins Flug?
Mein Gott, sie mimen eben Weihnachtsfrieden …
„Wir spielen alle. Wer es weiß, ist klug.“