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Ghasel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Erich Mühsam
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Titel: Ghasel
Untertitel:
aus: Brennende Erde. Verse eines Kämpfers, S. 39
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1920
Verlag: Kurt Wolff Verlag
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Erscheinungsort: München
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Quelle: UB Bielefeld
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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GHASEL
März 1916


Euer Schicksal sind stets eure Taten, Menschen!
Will des Schaffens Glück euch nicht geraten, Menschen,
klagt euch selber nur der Unterlassung an.
Schwer von Brotfrucht prangten eure Saaten, Menschen.

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Doch die Friedensarbeit ließ euch unbeglückt,

und aus freien Brüdern wurden Staatenmenschen.
Normen gabt ihr und Gesetze euerm Neid,
wurdet selbst zu Knechten und Soldaten, Menschen;
und ihr setztet in die Welt Gewalt und Krieg,

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und durch blutige Leichenfelder waten Menschen.

Haltet ein! Besinnt euch auf den Gottberuf!
Heil und Trost stiebt nicht aus den Granaten, Menschen!
Auf den Weg, von euerm Eifer ausgeschürft,
drängen schlitzgeäugelt die Asiatenmenschen. –

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Leidvoll mahnend ruft der Weltenfreund euch zu:

Werdet ewigen Erdenfriedens Paten, Menschen!
Denn es werden vor den Künftigen nur bestehn
die dem dritten Reich im Geist genahten Menschen.