Geschichte von Kloster Heilsbronn/Ehringen
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Pfarrdorf (Kirchdorf). Auch hier erhielt und verlor das Kloster [542] den Nördlinger Patronatszehnten, welchen es vom Kaiser Heinrich VII. zum Geschenk erhalten hatte. Weiter erhielt das Kloster (1375) durch Schenkung einen Hof von dem Nördlinger Bürger Konrad Krebs. Seine übrigen dortigen Besitzungen erwarb es durch Kauf: Zehnten auf der Dornlach; 1338 vom deutschen Orden (Kommenthur Sifried von Berlichingen) 41/2 Mgn. Acker; 1381 vom Nördlinger Bürger Heinr. Merkinger eine Gült für 50 Pfund; 1392 von Ott Kastner einen Zehnten; 1491 und 1514 Gülten von Kasp. Steinmetz und Hans Wiedemann. Alle diese Acquisitionen ließ sich das Kloster durch den Magistrat von Nördlingen und durch Bürgen sichern; dem ungeachtet hatte es wegen derselben stets zu prozessiren (z. B. mit Grafen von Oettingen) und zu appelliren (an den Bischof in Augsburg). 1508 war in der Gemeinde selbst großer Zwiespalt wegen der Frage: „Ob der Wiedemhofbauer in Ehringen verbunden sei, den Roßbeschäler, Herdochsen etc. zu halten und das Wetterläuten mitzubesorgen.“ Die Streitenden wählten zu Schiedsrichtern den Abt Bamberger zu Heilsbronn, die Äbtissin Margaretha zu Kirchheim, geborene Gräfin von Oettingen, und den Grafen Joachim von Oettingen. Die Gewählten entsendeten ihre Kommissäre zur Verhandlung über die Sache nach Nördlingen und gaben schließlich folgenden Bescheid: „Den Roßbeschäler hat der jeweilige Besitzer des Wiedemhofes zu halten; den Herdochsen, Schweineber und Schafbock aber die Gemeinde. Der jeweilige Wiedemhofbauer ist schuldig, wie Alle in der Gemeinde, wenn der Meßner zum Wetter läutet, das Läuten mitzubesorgen oder durch einen Dienstbothen mitbesorgen zu lassen.“ Wie viel ein dortiges Gut dem Kloster einbrachte, ersieht man aus einem von zwei Nördlinger Rathsherren besiegelten Briefe, worin es heißt: „Ich Brigitta Widmännin, Wittwe zu Erringen, bekenne, daß ich (1506) vom Herrn Abt Sebald zu Heilsbronn mein Lebenlang und nicht länger bestanden habe seiner Gnaden Hof zu Erringen, den mein verlebter Hauswirth inne gehabt. Davon habe ich an den Pfleger des Heilsbronner Hofes in Nördlingen jährlich zu geben 11 Malter Kern, 11 Malter Korn, 10 Mltr. Gerste, 5 Mltr. Haber, 14 Pfund [543] Landwährung und drei Fastnachtshennen; mehr 45 Gulden Handlohn.“ 1552 baten die Heiligenpfleger und die Gemeinde den 31. Abt Heberlein um Besserung des geringen Ertrages ihrer Pfarrstelle, „um auf etliche Jahre mit einem stattlichen gelehrten Mann versehen werden zu können.“ Der Abt antwortete: „So gern wir sonst hierin helfen, so sind wir gegenwärtig bei den schweren Ausgaben auf Convent, Schule (Fürstenschule), Gastung etc. nicht einmal im Stande, denjenigen Pfarrherren, welche von unserem Kloster belehnt sind, sonderlich zu helfen, und können sonach eure Bitte nicht erfüllen. Aber die 13 Malter, welche von unseren Vorfahren von unserem Kloster gegeben worden sind, sollen eurem Pfarrherrn auch ferner gereicht werden.“
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