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Gesang und Kuß

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Textdaten
Autor: August Wilhelm Schlegel
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Titel: Gesang und Kuß
Untertitel: Sonett
aus: Friedrich Schiller:
Musen-Almanach für das Jahr 1798, S. 157
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1798
Verlag: J. G. Cotta
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Erscheinungsort: Tübingen
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: HAAB Weimar, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Gesang und Kuß.

Sonett.

Wenn fremde Blicke wachsam uns umgeben,
Und unsre tiefe Sehnsucht, ungestillt,
Sich in der Heiterkeit Gebährde hüllt,
Und leise kaum den Busen wagt zu heben;

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     Dann ist nur Eins, o mein geliebtes Leben!

Was mein Gemüth mit Wonn’ und Ahndung füllt:
Die Melodie, so deinem Mund entquillt,
Der seelenvollen Töne sanftes Schweben.
     Wie Liebesodem fühl’ ich den Gesang

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Auf diesen Lippen die vergebens glühen;

Zum Kusse wird mir jeder zarte Klang.
     Und nenne dieß nicht eitle Fantasien:
Vernehm’ ich nicht im schweigenden Umfang
Auch deines Herzens schöne Harmonien?

A. W. SCHLEGEL.