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Gefährliche Rast

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Textdaten
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Autor: Albert Traeger
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Titel: Gefährliche Rast
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 204,205
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1858
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[204]
Gefährliche Rast.

„Halte Dein müdes Rößlein an,
Trabe vorbei nicht, blanker Reiter,
Staubig und durstig Roß und Mann,
Rastet und trinkt und dann zieht weiter!“

5
Schwül ist die Luft, und die Sonne sticht,

Und der Reiter schaut mit Behagen
In der Dirne rosig Gesicht,
Läßt sich den Spruch nicht zweimal sagen.

Tiefer Zug und frischer Trank

10
Labet das Herz und stärkt die Glieder,

Unter dem Baum auf schatt’ger Bank
Streckt sich gemächlich der Reiter nieder.

Rößlein stehet im Sonnenstrahl,
Stechende Mücken es umschwärmen,

15
Ob des geduld’gen Rößleins Qual

Muß des Mägdleins Herz sich härmen.

[205]


Zweige bricht sie vom grünen Ast,
Legt sie zur Decke dem Rößlein über,
Schweift dabei mit verstohl’ner Hast

20
Mancher Blick zum Reiter hinüber.


Sei nur, Reiter, auf Deiner Hut:
Mag dem Rößlein die Decke nützen,
Vor so schelmischer Augen Gluth
Kann kein Zweig den Reiter beschützen!

 Albert Traeger.