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Gedicht auf die freudige Wiederkunft des Kur-Fürsten Wilhelm I. in Hessen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Friedrich Wilhelm Kahrel
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Titel: Gedicht auf die freudige Wiederkunft des Kur-Fürsten Wilhelm I. in Hessen
Untertitel:
aus: Universitätsbibliothek Marburg, Nr. 18 im Sammelband "Personalia Hessen-Casselischer Fürsten", Bd. 4 (Sign. VIII B 234 c)
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1813
Erscheinungsdatum: 1813
Verlag: k.A.
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Erscheinungsort: o.O.
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Quelle: selbst erzeugtes PDF auf Wikicommons
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Über das Gedicht

Folgendes Gedicht entstand im Zuge der 'Napoleonischen Befreiungskriege' anlässlich der Rückkehr des Kurfürsten Wilhelm I. von Hessen-Kassel nach dem Zusammenbruch des Königreichs Westphalen. Es lässt sich in die Gattung der Gelegenheitsdichtung, genauer gesagt des panegyrischen Herrscherlobes einordnen. Es folgt dem konstanten aabb Reimschema.

Transkription

[Deckblatt]
Gedicht

auf

die freudige Wiederkunft

des

Kur-Fürsten
Wilhelm I.
in Hessen


von


Friedrich Wilhelm Kahrel.




1813.

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0


„Bibliotheca0
Marburgensis“


<Bibliotheksstempel>


0


[3]




1
Heil Euch Deutschen, Heil Euch allen!

     Die Franzosen sind gefallen,
Freu’ dich Hessen, freu’ dich sehr,
     Die Franzosen sind nicht mehr.


5
Es kehret zu des Hessens Glück,

     Der gute Fürst Wilhelm zurück.
Er wird, um Hessen zu erfreu’n,
     Sein guter Landesvater seyn.

[4]

Auf Hessen! gehet Ihm entgegen;

10
     Und streuet auf Seinen Weegen

Freudig Palmen über Palmen,
     Und dankt Gott all’ mit Psalmen.


Fürst Wilhelm, einem David gleich[WS 1]
     Mußte entflieh’n aus Seinem Reich,

15
Er schonte Seiner Bürger Blut[WS 2],

     D’rum war umsonst ihr Heldenmuth.


Jeder Hesse hätt’ sein Leben,
     Freudig für Ihn hingegeben,
Wann er hätte haben wollen,
     Daß sie hätten streiten sollen.

[5]

Er gehorchte Gottes Winken,
     Und lies seine Hoheit sinken,
Bis Gott jetzt zu uns’rer Freud,
     Aenderte unser großes Leid.


25
Rußlands und Preußens tapf’rer Arm,

     Verjagte der Franzosen Schwarm,
Oestreich und die tapf’re Britten,
     haben auch mit Ruhm gestritten,


Dankt Gott, der uns den Sieg gebracht,

30
     Durch uns’rer tapf’rer Streiter Macht,

Zerbrochen ist nun unser Joch,
     Drum lebe Kur-Fürst Wilhelm hoch!

[6]

Gott verläng’re Sein Lebensziehl,
     Und schenk Ihm Seiner Jahre viel,

35
Hernach ewig vor Gottes Thron

     Das große Glück durch Gottes Sohn.


Er wird nun durch Regentenkraft
     Die uns sehr vieles Gute schafft,
Glänzen in unserm Vaterland

40
     Und beglücken jeden Stand.



Laßt uns alles Leid vergessen,
     und ihr biedre, tapfre Hessen,
Zieht freudig mit ihm in das Feld,
     Jedes Kind das sey ein Held.

[7]
45
Auch Hessens theurer Erbprinz[WS 3] lebe!

     Gottes Vorsicht Ihn umschwebe,
Und mehre seiner Jahre Zahl,
     Mit vielem Glück ohn’ alle Quaal.


Sein hohes Fürstenhaus mag stehn,

50
     Bis die Welt wird untergehen;

Es wachs und blüh mit Glück und Ruhm,
     Bis an das goldne Seculum.


Es leben Hessens tapfre Streiter,
     Gott sey ihr Schützer und Begleiter,

55
Daß sie nach einem kurzen Krieg,

     Erhalten einen großen Sieg.

[8]

Wohlan Ihr Hessen seyd nun bieder,
     Dann loben Euch auch meine Lieder,
Ihr stammet von den Catten[1] ab,

60
     Behalt’ dieß Lob bis an das Grab.



  1. „Die Catten waren unsre Vorfahren, die alten Einwohner Hessenlandes, welche sowohl wegen ihrer Tapferkeit, als auch ihrem biedern deutschen Sinn, Treue und Anhänglichkeit an ihren Landesherrn in der Geschichte unsterblich sind.“


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Anspielung auf 1. Samuel 19,1-18, Flucht Davids vor Saul.
  2. Anspielung auf die kampflose Besetzung Kurhessens durch die Armee Napoleons im Jahre 1806.
  3. Der spätere Kurfürst Wilhelm II., 28. Juli 1777 in Hanau; † 20. November 1847 in Frankfurt am Main, Oberbefehlshaber der kurhessischen Armee.