[2] ALlhier ist Bericht eingelauffen / daß in des Pabsts Saltz Würme kommen / darüber der Pabst mit seinen Cardinälen / Ertz-Bischöffen und Bischoffen ein Concilium gehalten / wie die Würme aus dem Saltz zu vertreiben wären / auch in dem Concilio beschlossen / und Befehlich ausgangen / die Netze in den Tiber zu werffen / und einen Staub heraus zu ziehen / denselben in das Saltz hinein zu streuen / damit die Würme zu vertreiben. Weiter ist hier nichts neues / als das Julius Cæsar, welcher vor etlichen hundert Jahren regieret / Todes verblichen.
Letzte Brieffe melden / daß Mensieur Ochsenfuß nunmehr das Schneider-Handwerck wircklich fort treibet / ohngeachtet sich Mons. Rübezahl und Mons. Nimmernüchtern sehr darwider setzen / auch hat man gewisse Nachricht / daß ein Roß-Käfer über einen Kühfladen gestolpert / und das Bein abgebrochen.
Allhier ist ein Sau-Jubelierer ankommen / dessen Jubelen er jede nicht anders als 12. fl.[3] geben will. Gestern kam ein Extraordinari von Töltz / welcher mitbringet / daß selbiger Orten bey den durstigen Brüdern der Geldmangel sehr überhand nehmen solle / derowegen ihrer etliche entschlossen / künfftige Hunds-Tage sich auff das Goldmachen zu legen.
Die Heyrath zwischen Sibylla Großmändlein / und dem Tölpel von Passau / soll nunmehro seinen Fortgang gewonnen haben.
Zu Hundsfeld ist ein Frosch von der hohen Stadt-Mauer ins Wasser gefallen / hat also seinen Geist auffgeben müssen.
Es gehet die gemeine Rede / ob solte hinführo eine Steuer auff die Butter-Milch geleget werden / dessen Gewißheit man alle Tage erwartet.
Die Cerbelat-Würste sind annoch in gutem Esse / wie auch die Westphälischen Schincken. Sonst ist allhier ein unsichtbarer Küchel-Bub aus Türckey ankommen / welcher mitbringet / daß der Groß-Vezier die Pruntz-Kachel verschüttet / und seine Stieffel begossen / derentwegen in Persien nach einer Fleck-Kugel [3] ist geschicket worden. Brieffe aus Schlarraffenland bringen / daß der jüngstgemeldte Mons. Saurissel seine Hosen voll purgiret[4].
Gestriges Tages ist des Wirths von Härin seine älteste Henne niederkommen / und mit 20. Leibes-Früchten erfreuet worden / die Gevattern sind gewesen / die gantze Hünerschafft von Schwäbing.
Allhier ist des Obristen Sack-Pfeiffers Secret eingefallen / worinnen sehr schmackhaffte Sachen zu sehen / auch hat vergangene Woche ein Schinderknecht seine Schlaff-Hosen besessen / und den Bart abschneiden lassen.
Allhier ist ein Schiff von Römersdorff arrivirt / welches mitbringt / daß die Herren Staaden von Perla zu Neidhausen ankommen / deren Anbringen aber noch unbewust; auch hält man vor gewiß / daß eine Frau zu Perla diesen Sommer über willens ist / die Wantzen aus den Betten zu vertreiben.
Es gehet die gemeine Rede / ob solte Mantapy die alte verrostete Hünersteigen auffs neue ausgeputzet haben / dessen Gewißheit aber noch nicht am Tage. Letztere Brieffe von Neuhausen bringen / daß der jüngst-gemeldte Mons. Sauffaus eine linde Purgation eingenommen / deßwegen vorgenommen / auff künfftige Hundstage auffs Secret zu gehen. Auch hat man gewisse Nachricht / daß vergangene Woche die Salat-Weiber einander Graßmücken geheissen / deßwegen das gantze Parlament beysammen gewesen / und darüber judicirt / davon der Ausgang zu erwarten. Gestern kam ein Abgesandter aus Cadau / welcher in der Schneider-Herberge logiret / und von Mons. Papier-Narren greulich ist verehret worden / dessen Schrifften aber ins Consistorium nach Hunds-Zell sind geschicket worden.
Heute ist Monsieur Duc de Saumagen in das Wirths-Haus zum hohen Schweinskopff durch Mons. Flegelheim recommandiret[5] worden / weil man vermeinet / er werde die Post vom alten Hüllebrand bringen / daß derselbe verreckt sey / da denn unter den kropffeten Bettel-Leuten ein Jubel-Fest solte gehalten werden.
[4] Man hat allhier gewisse Nachricht / daß ein Esel ohne Verstand solte gefunden worden seyn / derowegen es bey ihrer etlichen vor ein groß Mirackel gehalten wird. Auch hat neulicher Tagen ein Leinweber die Krätze bekommen / deßwegen der Doctor Sauffaus zu ihm gehet.
Von Mentzing wird berichtet / daß künfftigen Frühling ein Reichstag unter Läusen und Flöhen solte gehalten werden / derowegen den Bettlern und Läuse-Junckern anbefohlen / die Qvartire in Bereitschafft zu halten / damit nicht Mangel vorfällt. Auch ist des Obristen Flohes / wie auch des Capitain Läusenampts Qvartier schon in parato / man hält dafür / daß der Obriste Läusenampt unterschiedliche Regimenter in etliche Hembden der Holluncken / wie auch der Obriste Floh in die Hembden der Weiber und Jungfrauen zu schicken gesinnet sey.
Gestriges Tages / Morgens früh / hat man in des Schlotfegers Behausung in der Crakau einen Comet-Stern sehen auffgehen / welcher sich alle Nacht auf dem Secret schneutzet. Auch gehet die gemeine Rede / daß der Ochse auf der Fleischer-Brücken noch nicht ein Wort deutsch geredet.
Es gehet die gemeine Rede / ob solte ein Kauffmann mit Schwefelhöltzlein aus Portugal allhier ankommen / deßwegen etliche Zimmer und andere Präparatoria zugerichtet werden. Gestern kam des Wirths von Amsterdam zum drey Narren sein Esel / welcher nichts neues von selbigen Orten reden kan / und deßwegen vor ein unvernünfftiges Vieh gehalten wird.
Man höret von hier nichts anders / als daß der Wirth allda einen neuen Taubenschlag von Peltzwerck künfftigen Herbst in Willens zu bauen ist. Auch wird berichtet / daß selbiger Orten die Narren nicht gescheid seyn / und daß die Leute daselbst kein Bier lieber trincken als welches naß ist.
Man höret von hier nichts anders / als starcken Nudel backen. Neulicher Tagen hat Hanß Unflath seinen Absatz vom lincken Schuch verlohren / der Thäter aber sitzt schon innen.