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Galizischer Geflügelmarkt am Schlesischen Bahnhof zu Berlin

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Textdaten
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Titel: Galizischer Geflügelmarkt am Schlesischen Bahnhof zu Berlin
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 9, S. 148
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[145]

Geflügelmarkt am Schlesischen Bahnhof zu Berlin.
Nach dem Leben gezeichnet von F. Müller-Münster.

[148] Galizischer Geflügelmarkt am Schlesischen Bahnhof zu Berlin. (Zu dem Bilde S. 145.) Trotz aller Belehrung von seiten der Volkswirte und trotz einer ausgedehnten Vereinsthätigkeit will die Geflügelzucht, namentlich aber die Hühnerzucht, in Deutschland zur Zeit noch immer nicht in gewünschtem Maße gedeihen. Noch müssen wir vom Auslande Eier und Geflügel in Mengen beziehen, deren Wert sich auf viele Millionen Mark beläuft. Unsere Großstädte sind naturgemäß die Hauptabnehmer dieser fremden Ware und obenan steht unter ihnen auch in dieser Hinsicht die Reichshauptstadt. Berlin läßt sich aus dem fernen Osten, namentlich aus Galizien, Geflügel aller Art senden und zweimal wöchentlich treffen dort auf dem Schlesischen Bahnhof Extrazüge ein, die mit der schnatternden und piependen Ware vollgepfropft sind. Die Vögel, Hühner, Gänse, Enten und Tauben, werden in Kisten verpackt, die aus leichten Brettern zusammengeschlagen sind und breite Ritzen aufweisen, damit die Luft in das Innere leichten Zutritt habe. Ein Eisenbahnwagen faßt etwa 100 dieser Kisten, und da in jeder derselben je nach der Größe 50 bis 100 Stück Geflügel untergebracht werden, kann die Gesamtzahl der lebenden Vögel, die mit einem solchen Zuge in Berlin anlangen, 100000 bis 200000 betragen. Man kann sich denken, welch lebhaftes Treiben sich beim Ausladen einer solchen Ware auf dem Güterbahnhof entwickelt, es ist um so lärmender, als auch der Verkauf sogleich an Ort und Stelle vor sich geht. Unsere Abbildung auf S. 145 veranschaulicht uns die bewegte Scene. Da sehen wir Türme von Kisten, dazwischen fremde und Berliner Händler, welche die Ware prüfen. Das gekaufte Gut wird schließlich in die bereitstehenden Wagen der Berliner Großhändler umgepackt und in die Stadt gefahren. Das Geschäft wickelt sich ungemein rasch ab und im Verlauf einer Stunde ist der Platz wieder leer geworden.